7/29/2016

LES' DICH GRÜN [Tipps und Tricks für umweltbewussteres Lesen]


Hallo meine Lieben!

Nehmt euch eine Reiswaffel und einen mit Agavendicksaft gesüßten Ingwertee und haltet euch an den fairgehandelten Baumwoll-Stuhlüberziehern fest. Nach vermehrtem Auftreten von Classic Confessions-Fragen und Niederländisch für Anfänger-Posts geht es heute nämlich mal um ein ganz anderes Thema. Ihr müsst jetzt ganz stark sein und eventuell zur Bio-Möhre greifen, damit ihr an der knabbern könnt und nicht an euren Fingernägeln, denn Leute: Wir müssen mal über die Umwelt reden. So. Und bevor ich jetzt gezwungen bin euch mit Homöopathischen Globuli-Gläsern zu attackieren und anschließend mit veganen Seilen an ebenfalls vegane Holzstühle zu binden (gibt es eigentlich NICHT-vegane Seile und NICHT-vegane Holzstühle?): Hört mich an! Die Sache ist nämlich die...

Die Idee, einen ausführlicheren Beitrag über Umweltfreundlichkeit in Verbindung mit Lesen zu schreiben, schwebt mir schon längst zirrt mir schon länger von einer Nervenbahn im Gehirn zur nächsten. Und oh, wie viele Nächte habe ich nicht mit Schokosoyamilch über meinen Notizen am Schreibtisch gesessen und wie viele Schatten meiner grübelnden Gestalt hat die IKEA-Energiesparlampe nicht an die Wand projiziert? Tatsächlich waren es gar nicht so viele, wir wollen es nicht überdramatisierten. Aber Tatsache ist: Umweltbewusster zu lesen ist eines dieser undankbaren Themen, bei denen immer genickt wird, wenn man es anspricht, aber über das man dann meist nicht viel mehr Zeit verschwendet. Veganismus und Vegetarismus sind ja mittlerweile stadtbekannte Hipster-Moden und du bekommst selbst in der Dorfgaststätte mittlerweile eine Auswahl an Essen, die über "großer Chefsalat" und "kleiner Chefsalat" hinausgeht. Aber Bücher und Umweltbewusstsein? Ja. Das ist so ein Ding. 

Keiner hat so wirklich Lust, zu zählen, wie viele kleingehäckselte Bäume in seinem Schrank stehen (der auch aus kleingehäckselten Bäumen besteht - oh Gott, es wird immer schlimmer) oder wie viele Chemikalien oder Transportkosten er so durch das Leseverhalten auf dem Kerbholz hat. 

Lesen ist etwas Schönes und Liebes und Bezauberndes und niemand - ich auch nicht - will die Magie davon zerstören, in dem jedes Mal beim Seitenumblättern irgendein Hippie hervorgekrochen kommt und dir "Bei der Herstellung dieses Buches wurden drei Amseln ihrer Heimat beraubt.", ins Ohr flüstert.

Aber wenn man ein Mal darüber nachgedacht hat - und herzlichen Glückwunsch, das habt ihr jetzt bereits - kommt man nicht mehr gänzlich um die Frage an sich selbst herum, inwieweit man denn tatsächlich der Umwelt durchs Lesen schadet und wie man - viel wichtiger - etwas dagegen tun kann.

Und genau dieser Frage will ich mit diesem Post ein wenig auf den Grund gehen. Nein, es geht hier nicht um Moral-Apostel oder Möchtegern-Weltretter, sondern einfach nur um Tipps und Tricks - manche sicher bekannter, andere nicht, die mir innerhalb der letzten paar Monate untergekommen sind und die an euch weiterzugeben, mir als etwas Gutes und Wichtiges erscheint. Also. Los gehts.


Sing' mir das Lied vom eBook


Bevor jetzt einige Hardcover- und Taschenbuch-Fanatiker (#RealBooksHavePages) schon wieder wegklicken: Keine Angst, niemand wird gezwungen, auf das Rascheln von Buchseiten zu Verzichten. Aber tatsächlich ist das Verzichten von Rascheln auf Buchseiten auch eine Möglichkeit, die man durchaus in Betracht ziehen kann. Ich gehe beim Thema Umweltschutz immer nach dem Motto: "Wenn es keinen Spaß macht, funktioniert es nicht." vor - deshalb: Wer keinen Spaß mehr an Büchern hat, wenn es eben keine "echten" Bücher sind, der sollte diesen Part einfach ignorieren und weiter nach unten gehen. Für euch machen eBooks schlicht und ergreifend keinen Sinn.

Aber für alle, die sich das Lesen mit eBooks durchaus vorstellen können: Willkommen, ihr könnt mit dem Lesen von eBooks der Umwelt tatsächlich etwas Gutes tun. Aber Vorsicht: Auch Reader brauchen Rohstoffe und Energie und ob es sich nun lohnt oder nicht, einen zuzulegen, - zumindest aus einem Umweltaspekt heraus - ist eine Frage, die man sich vorher durchaus stellen darf.

Ich habe dazu einen super Artikel von Bayern 1 gefunden, in dem genau das - das Lohnen und Nicht-Lohnen von Readern für die Umwelt - untersucht wurde. Ihr könnt den Artikel hier komplett lesen, aber zusammengefasst kommt er zu diesem Ergebnis:

"Unterm Strich gilt: Wer mehr als zehn Bücher pro Jahr liest, kann sich mit grünem Gewissen einen E-Book-Reader kaufen. Damit schlägt er die Ökobilanz der gedruckten Bücher deutlich. Je länger der Reader im Einsatz ist und desto mehr Bücher darauf geladen sind, desto besser für die Umweltbilanz."
Quelle: Bayern 1
Also. Reader ist nicht immer lohnend, weshalb es dieser - nicht gerade neue Punkt zum Thema Umweltschutz beim Lesen in die Liste geschafft hat - eben weil die umwelttechnisch negativen Aspekte (meiner Meinung nach) auch angesprochen werden müssen, damit man wirklich abwiegen kann. Einen Reader zu kaufen, der dann nur im Schrank liegt, tut der Umwelt nämlich letztendlich mehr Schaden als Gutes.


Zweites Zuhause für Bücher - Gebrauchthandel


Das klassische Second Hand-Kaufhaus


Gerade für die unter euch, die in größeren Städten leben, lohnt sich die Recherche nach Second Hand-Geschäften oder gar -Kaufhäusern sicher. Irgendwo geistert überall eins rum, wenn ihr nicht gerade aus der tiefsten deutschen Provinz kommt (wie ich). Größere Second Hand-Geschäfte haben meist auch eine ordentliche Abteilung mit Büchern, sowie DVDs, CDs und Platten oder was die Jugend von heute sonst noch so zur Freizeitbeschäftigung benutzt. 

Seit ich nach Nijmegen gezogen bin (ein kleines Paradies für alle Fair-Trade-Fetischisten, übrigens) bin ich kein seltener Gast im städtischen Second Hand-Kaufhaus. Man findet immer was. Charles Darwins "Von der Entstehung der Arten" auf Deutsch (wir erinnern uns, ich lebe in den Niederlanden). Die ersten beiden Staffeln von Sex and The City. Schreibmaschinen. Klamotten (ein Rock, ein Gürtel, ein Kleid und ein Tuch für 13 € - ich war gestern sehr erfolgreich). Und alles, ohne der Umwelt zu schaden, weil ihr praktisch Kram recycelt. 

Also: Es lohnt sich wirklich, mal Spaßeshalber eure Stadt in Verbindung mit Second Hand-Läden im Internet einzugeben. Mit ein bisschen Glück findet ihr auch eine Abteilung mit Büchern. Und wenn nicht dort, dann sicher bei Buchläden, Bibliotheken etc. pp., die meist auch bereits gebrauchte Bücher wesentlich günstiger wiederverkaufen.


INTERNET-TIPP Bonavendi


Für alle die trotz dessen kein Second Hand-Geschäft oder -Kaufhaus im Dunstkreis haben, gibt es natürlich noch andere Möglichkeiten, umweltfreundlich und günstig online Second Hand-Bücher einzukaufen. Über Bonavendi zum Beispiel.


Dieser Post ist eigentlich nur entstanden, weil mich bereits im April eine Mitarbeiterin von Bonavendi angeschrieben hat und mich auf die Seite aufmerksam machte, frei nach dem Motto: "Dein Blog ist cool, du hast mal was von Fairtrade erwähnt, hast du vielleicht Lust, dir unser Start-Up mal anzusehen?" und ja. Lust hatte ich. Aber erst mal Abitur, Umzug und Co., weshalb die Lust bis jetzt warten musste.

Das ist übrigens kein gesponserter Beitrag (das hätte ich sonst explizit geschrieben), sondern einfach nur ein Projekt, auf das ich aufmerksam gemacht wurde und das ich, ohne finanziellen Hintergrund, erwähnenswert fand.

Wir von Bonavendi haben es uns zur Aufgabe gemacht, der Wegwerfmentalität den Kampf anzusagen. Und zwar durch eine smarte und nachhaltige Form des Konsums: Den einfachen Kauf und Verkauf von gebrauchten Produkten zum Festpreis übers Internet, auch "Recommerce" genannt. Recommerce führt zu einem sinnvollen Wiederverwendungs-Kreislauf für gut erhaltene Gebrauchtartikel, durch den z.B. ein und das selbe Buch nacheinander von zehn verschiedenen Eigentümern gelesen werden kann, anstatt dass zehn Bücher gedruckt werden müssen. 
Recommerce ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern hat auch eine gesellschaftliche Dimension. Recommerce-Handys, -Tablets oder -Bücher sind wesentlich günstiger als Neuware. So können auch einkommensschwächere Haushalte von diesen Produkten profitieren und werden nicht an den Rand der Gesellschaft gedrängt.
Quelle: Bonavendi Mission

Auf Bonavendi könnt ihr einfach einen Buchtitel, eine ISBN oder einen Barcode eingeben und dann - ähnlich wie bei Reisevergleichsportalen im Internet - Bücherpreise vergleichen. Das Besondere dabei ist, dass dabei nur Gebrauchtware bei Amazon, Medimops und Co. verglichen wird. Das schont also nicht nur eure Geldbörse, sondern auch die Umwelt (dieses Prinzip wird übrigens hier auf der Seite erklärt). Und solltet ihr mal keine Bücher kaufen wollen, sondern ans finanziell lohnende Loswerden denken, gibt es auf der Seite ebenfalls eine Funktion.

Die Seite ist übersichtlich gestaltet und durchaus mal einen Klick wert. Also. Schaut über diesen Link mal vorbei.



Fair-Tade Alternativen zu Amazon und Co.


INTERNET-TIPP Seedread


Vor einiger Zeit bin ich auf die Seite Seedread aufmerksam geworden, die sich - meiner Meinung nach - ein großartiges Ziel gesetzt hat. Bäume pflanzen mit Bücherverkauf, als Fair-Trade Alternative zu großen Online-Shops wie Amazon und Co. - das Prinzip ist dabei so simpel wie genial:


Für jeden Euro den du bei uns einkaufst, schützen wir gemeinsam mit dem BOS 10m² Regenwald.
Hier ein paar Beispiele:

10€ Einkauf = Schützt 100m² Regenwald
25€ Einkauf = Schützt 250m² Regenwald
50€ Einkauf = Schützt 500m² Regenwald
100€ Einkauf = Schützt 1.000m² Regenwald
Und so weiter….ne feine Sache wa?! :)
Quelle: seedread

Ich habe bereits den Selbsttest gestartet und eine Auswahl an Büchern über Seedread bestellt. Das Bezahlen ist tatsächlich über Amazon ein bisschen bequemer, weil einfach nur einloggen und fertig, aber bei Seedread war die ganze Geschichte schnell via Überweisung gelöst und deshalb kein Kunststück, vor allem, wenn man bedenkt, wie viel Gutes man tun kann. (Und dass man endlich eine Ausrede mehr hat, sich regelmäßig Bücher zuzulegen.)

Für alle, die jetzt mehr über die Seite, ihre Ziele etc. pp. erfahren wollen, lohnt sich auf jeden Fall mal ein Klick hier, beziehungsweise für die Link-Hasser das Lesen der nun folgenden Kursfassung, die ich mir von der Seite geborgt habe:


Schaut auf jeden Fall mal bei dem Seedread-Team vorbei, gemeinsam mit all den anderen Buchkauf-Süchtigen retten wir noch den kompletten Regenwald im Alleingang! Hier geht's zu Seedread.


Und sonst so?


Außerhalb von Internet und Co. gibt es natürlich noch viel mehr Möglichkeiten, umweltfreundlich zu lesen. Genau so einfach wie Sandkuchen backen. Also sehr.

Geht in Bibliotheken, leiht Bücher an Freunde oder leiht euch Bücher von Freunden, schaut einfach mal Spaßeshalber nach, ob die Bücher, die ihr lest, auf recyceltes Papier gedruckt wurden oder nicht. Im Endeffekt geht es nämlich eigentlich nur darum, dass ihr dieses Thema überhaupt auf den Schirm bekommt und ab und an daran denkt und damit allein die Welt im Kleinen schon selbst ein bisschen besser macht.

Bestes Beispiel ist meine Sprachkurs-Freundin Simone, von der ich vor vier Wochen das erste Mal etwas über "plastikfreies" Leben gehört habe. Also ein Leben ohne Plastik. Captain Obvious. Seit ich Simone kenne, bin ich viel sensibler gegenüber dem Thema "Verpackungsmüll". Ich würde nicht mehr auf die Idee kommen, meine Tomaten oder Gurken im Supermarkt in eine extra Plastiktüte zu packen und kaufe auch keine Plastiktüten mehr, sondern nehme lieber selbst Stoffbeutel mit. Wieso? Einfach, weil mich jemand darauf aufmerksam gemacht hat.

Es geht bei Umweltschutz nicht darum, tausend Dokumentationen zu schauen, Demos zu organisieren oder in einer Nacht und Nebelaktion Pinguine vom Stuttgarter Zoo zurück zum Südpol zu bringen. (Obwohl das alles mehr oder weniger lobenswert ist.) (Weniger, weil ja, ich bin auch kein Zoo-Fan und weigere mich, für Dinge wie Sea-Life Geld zu bezahlen, aber Pinguine zu klauen ist und bleibt kriminell. Also reißt euch zusammen, hier!) Umweltschutz ist nicht radikal, sondern vor allem etwas ganz Grundlegendes, das sich vielleicht im Laufe der Zeit zu etwas Größerem entwickeln kann.

Also fragt euch einfach selbst beim nächsten Buchkauf: Brauche ich das Umblättern oder gehen auch eBooks? Muss es Amazon sein oder geht auch Seedread? Nehm' ich eine Plastiktüte mit vom Buchhändler oder passt es vielleicht doch einfach so in die Tasche? - Fangt einfach an, darüber nachzudenken. Es lohnt.

Ich hoffe, dass euch dieser (durchaus etwas aufwendigere) Beitrag gefallen hat und vielleicht auch ein bisschen dazu inspirieren kann, selbst mehr auf umweltfreundlicheres Lesen zu achten. Wichtig ist am Ende natürlich immer der Spaß - aber den hat man ja schließlich mit einem Second Hand-Buch genauso wie mit einem gerade frisch gedruckten.

Solltet ihr übrigens selbst noch mehr Ideen, Internet-Tipps und Co. zum umweltfreundlichen Lesen haben, dann könnt ihr die gern in den Kommentaren teilen oder einfach selbst einen Beitrag darüber schreiben. Das Banner oben darf dabei gern verwendet werden, falls ihr kein eigenes machen wollt/könnt, es gehört vom Foto bis zur Nachbearbeitung mir, also kann ich es euch mit gutem Gewissen auch zur Verfügung stellen. Ich freue mich über jeden, der sich aktiv am Gespräch über Fairtrade Buchhandel beteiligt!

Liebe Grüße,
Antonia

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7/27/2016

[Classic Confessions - No. 9] "Welchen Klassiker liest du gerade, beziehungsweise: Welcher Klassiker steht als nächstes auf deiner Leseliste?"



Nach Prokrastination, Prokrastination, noch mal Prokrastination und zwischendurch Mittagessen-Kochen komme ich nun wieder einmal zur mittlerweile eingebürgerten wöchentlichen Classic Confessions-Frage. Heute ist nicht sonderlich viel passiert (außer mehr Folgen Gilmore Girls als ich eigentlich zugeben will), weshalb die Einleitung sich ein wenig in Grenzen hält, aber bevor ich zum eigentlichen Kern der Dinge komme, möchte ich noch einmal auf das bis nächsten Montag laufende Geburtstagsgewinnspiel verweisen. Schau mal rein, lohnt sich. 


Welchen Klassiker liest du gerade, beziehungsweise: Welcher Klassiker steht als nächstes auf deiner Leseliste?


Diese Frage ist extra zweigeteilt, damit sowohl die, die gerade keine Klassiker lesen, aber einen auf der Liste haben, als auch die, die gerade einen lesen, keine Ausrede haben, warum sie nicht ein paar Zeilen dazu schreiben können. Es gibt also kein Entrinnen. Wie bei einer Sekte. (Sagte sie und zündete mit einem teuflischen Lachen ein paar Kerzen vor ihrem Heinrich Heine-Altar an.) (Keine Angst, ich zünde natürlich keine Kerzen an. Ich bin tollpatschig. Feuer? HAHAHAHA nein.) (Es existiert natürlich auch kein Heinrich Heine-Altar in meiner Wohnung.) (Noch.) 

Okay, Sekte, Sekte, Sekte. Irgendwo war ich doch stehen geblieben. Ach ja, genau. Da war ja was zum Thema "Klassiker auf Leseliste" und so weiter. Tatsächlich lese ich gerade Der Teufel und der liebe Gott von Jean-Paul Sartre, wobei ich mir nicht ganz sicher bin, ob dieses Drama tatsächlich zu den Klassikern zählt. Eigentlich lese ich gerade ebenfalls Der Richter und sein Henker von Friedrich Dürrenmatt (beziehungsweise ich habe es vor dem Umzug angelesen.), bin da aber noch nicht wirklich weiter gekommen, weil es mich nicht auf Anhieb so gepackt hat, dass ich es als Buch gleich mit in die Niederlande mitgenommen habe. Deshalb liegt es gerade bei mir in einem Umzugskarton und wartet darauf, übernächste Woche in meine neue Wohnung transportiert zu werden. Also gilt das irgendwie nicht. Also beides. So mit dem Lesen.

Der nächste Klassiker auf der Liste ist noch ein wenig ungewiss. Ich habe sowohl noch eine schöne Ausgabe von The Picture of Dorian Gray als auch von Pride and Prejudice Zuhause liegen (*Kartons), aber mir ist weder nach dem einen noch nach dem anderen zumute, was nicht heißt, dass das nicht bis in einer Woche noch werden kann. (Aber vielleicht lese ich auch endlich mal Der Richter und sein Henker weiter, wer weiß, wer weiß, wer weiß.) Wonach mir allerdings gerade sehr ist - und was auch demnächst gelesen wird -, ist die Harry Potter-Reihe. Wenn man da ein oder zwei Augen zudrückt, dann zählt die ja auch irgendwie ein bisschen mit zu den Klassikern. Und wenn man danach geht, dann steht die definitiv demnächst ganz oben auf meiner Liste, da bald der neue Film rauskommt und ich will noch nicht zu viel verraten, aber Gott, wird das ein Harry Potter-Spam hier.

Soweit, so gut, so viel zu mir. Wer mitmachen möchte, ist natürlich wie immer gern dazu eingeladen, bis nächsten Mittwoch (und darüber hinaus - dann aber ohne Teilnahme am Gewinnspiel) einen Post zu verfassen und den Link dazulassen. Also. Nur zu, ihr Lieben. Ich freu mich schon auf eure Antworten!

Alles Liebe,
Antonia



Über die Aktion


Die Aktion geht ein Jahr lang (bzw. 53 Wochen) und für jede Frage, die ihr mit einem eigen Post beantwortet und unter dem Ursprungspost auf meinem Blog verlinkt, wandert euer Name ein Mal in den Lostopf. Am Ende der 53 Wochen könnt ihr also 53 Mal in meinem Lostopf sein (oder 12 Mal, wenn ihr nur 12 Fragen beantwortet habt etc. pp.) und habt eine Chance darauf, im Juni 2017 ein fettes Bücherpaket zu gewinnen. Und mit fett meine ich fett. Lasst euch überraschen - aber seid sicher, dass für jeden etwas dabei ist.

- jeden Mittwoch poste ich eine Classic-Confessions-Frage
- diese müsst ihr in einem eigenen Post beantworten und meinen Blog darin verlinken
- dann müsst ihr die URL als Link unter meinem Post teilen
- fertig, euer Name ist in den Lostopf gewandert!

Ihr habt bis zum folgenden Dienstag 23:59 Uhr Zeit, die wöchentliche Frage zu beantworten. Danach seid ihr natürlich immer noch gern dazu eingeladen, könnt aber nicht mehr verlinken und werdet nicht mehr gezählt.

Solltet ihr mal eine Woche ausgesetzt haben, ist das nicht schlimm. Ihr wandert so oft in den Lostopf, wie ihr teilgenommen habt - durch regelmäßiges Teilnehmen erhöht sich lediglich eure Chance auf den Gewinn.

Das Banner darf natürlich gern kopiert werden :)


Die komplette Vorstellung findet ihr hier und weitere Fragen beantworte ich natürlich gern in den Kommentaren.


Die Teilnehmer


Tretet näher, tretet näher oder bleibt sitzen. Wichtig ist nur, dass ihr einen Link dalasst, damit ich mich freuen, dass andere sich über die Frage den Kopf zerbrochen haben (mehr oder weniger) und euch nummeriert hier aufführen kann.
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7/26/2016

[Niederländisch für Anfänger - No. 6] "Fahrstuhlkilometer"


Hallo meine Lieben!

Selbst für meine Verhältnisse überproportional spät melde ich mich mit dem wöchentlichen Niederländisch für Anfänger-Update zurück. Nachdem gestern meine ein-Mann-Party zum Blog-Geburtstag gestiegen ist (vorbeischauen lohnt sich, bis nächste Woche Montag läuft noch ein Gewinnspiel - klick mich), verlief der heutige Tag eher unspektakulär. Ich kämpfe mich mit Eistee und großartigem vegetarischen Essen aus der Mensa (ernsthaft, niederländische Mensen, es ist fantastisch) durch Grammatik, Grammatik und noch mal Grammatik. Niederländisch ist dem Deutschen zwar sehr ähnlich, aber es gibt so viele Ausnahmen und so viel Krams, der - seien wir mal ehrlich - mehr gelebt, als auswendig gelernt werden muss. Da die niederländische Dolce Vita aber eben Zeit braucht, die ich nicht habe (Montag und Dienstag nächste Woche Examen - meeeh), muss es jetzt erst mal über lernen funktionieren. Und da bin ich kein Freund von. Also. Nicht vom Lernen, sondern von dieser Art eine Sprache zu lernen. Das geht mir einfach schräg gegen die eigene Lebensphilosophie a la "Sprache muss gefühlt und verstanden und genossen werden, nicht mit Karteikarten tot geprügelt" - aber nun gut.

Trotzalledem war dieser Sprachkurs wahrscheinlich eine meiner besten Uni-Anfangs-Entscheidungen. So viele tolle Menschen, so viele tolle Orte, Eindrücke und nicht zu vergessen, dass ich extrem entspannt auf die Examen zugehe, da ich nun wirklich keine schlotternden Knie vor etwas haben muss, dessen Bestehen oder Nicht-Bestehen bei mir keinen Unterschied macht. Es gibt Kurskameraden, bei denen es wirklich um die Wurst geht, und an deren Stelle ich auch wesentlich verkrampfter wäre, aber eben weil ich das nicht sein muss, kann ich die Zeit hier noch viel mehr genießen und meine Prioritäten ein bisschen umsortieren. Also statt Vokabeln auch mal Buchplot oder einfach ein netter Abend - und das tut keinem so wirklich weh.

Ich erwähne den "netten Abend" noch mal gesondert, weil die gesonderte Erwähnung hier wirklich ihre... na ja... Erwähnung verdient hat. Heute haben eine Freundin und ich zum Beispiel spontan Abends bei mir einen "mexikanischen Abend" veranstaltet. Das war jedenfalls unsere Ausrede dafür, nicht zu kochen und dafür zwei verschiedene Arten von Tortilla-Chips und drei Dipps hinzustellen und das Nicht-Vorhandensein von Sombreros zu bedauern. Unter anderem deshalb kommt dieser Post übrigens auch so legendär spät, meine Freundin ist nämlich erst kurz vor 11 wieder mit dem Fahrrad hier losgefahren und mir ist während einem Gespräch einer von diesen seltenen magischen Buch-Plot-Schreib-Momenten passiert, den ich erst mal ein bisschen genießen musste. Was so viel heißt wie: Ich habe an einem bestimmten Punkt in der Geschichte gehangen, ich bin weiter gekommen und der Gedanke wurde mithilfe von ein paar Rock-Klassikern durch Kopfhörer und philosophisch wertvollem Liegen auf dem Bett und Vor-Sich-Hin-Sinnieren weiter ausgetüftelt. (Manchmal glaube ich wirklich, es sieht für Außenstehende sehr komisch aus, wenn die Lieblingsbeschäftigung einfach 30 Minuten Musik-Hören und Nachdenken über eine Geschichte ist, die man gerade selbst entwickelt. "Hey, ich spiel gern Fußball und was machst du so?" - "Manchmal liege ich stundenlang rum und denke über fiktive Charaktere nach, die ich mir vorher selbst ausgedacht habe." - Dazu muss man, im positivsten Sinne, schon ganz schön verrückt sein, wenn wir mal ehrlich sind.) Jedenfalls. Ich bin mir nicht sicher, ob alle, die das jetzt lesen, verstehen, wie toll so was für jemanden ist, der das macht, was ich mache. Aber für alle, die auch Schreiben (und bitte, lasst mich nicht die einzige Person sein, die genau das am Schreiben so prickelnd und toll und faszinierend findet - also dieses Weiterkommen mit einer Idee oder mit einer Biografie oder nur einem einzelnen Satz): Es. War. So. Toll. (Ist es immer noch, ich bin hier noch lang nicht fertig, dazu ist dieser Durchbruch zu komplex.) - Aber Genaueres ist wiederum die Geschichte für einen anderen Tag.

Besagter Freundin, die mir heute sehr beim Weiterkommen geholfen hat, habe ich heute auch versprochen zu schreiben, was mir/uns letzte Woche passiert ist und was dem Post heute auch den Titel gibt. Ich bin Fahrstuhl gefahren. Sehr viel. Also wirklich, sehr, sehr viel. So in letzter Zeit. Und letzte Woche kamen wir beide beim Fahrstuhlfahren auf die Idee "Hey, es ist doch voll cool, wenn man beim Runterfahren hoch springt und dann länger fällt." - Jahahahaha, nur sind wir gerade nicht runter, sondern hoch gefahren. Ein kleiner aber feiner physikalischer Unterschied, der einen kleinen aber feinen Unterschied beim Aspekt "Wie lange bleibe ich in der Luft" macht. Kurz und knapp: Wir sind natürlich gesprungen. Und der Boden war schneller wieder da als wir es erwartet hatten. Natürlich sind wir wie nasse Sandsäcke umgefallen. Natürlich habe ich jetzt einen riesigen blauen Fleck am Hintern. Wie zur Hölle bin ich eigentlich durch meinen Physik Grundkurs in der Oberstufe gekommen? Nein, falsch: Wie zur Hölle bin ich eigentlich 18 Jahre alt geworden, ohne mir irgendwann mal irgendwas zu brechen? Wie, Antonia? Wie, du Depp?
(Es war tatsächlich mehr witzig als alles andere, wir haben bestimmt zwei Minuten gelacht, nachdem wir festgestellt haben, was für ein dämlicher Denkfehler das eigentlich ist und dass ich mir trotz Attacke eines Ausklapp-Stuhls Nichts gebrochen habe.)

Das war also bei mir in der letzte Woche so los. Und damit verabschiede ich mich in den letzten Minuten von euch, ins Bett und in den Mittwoch. Auf die letzten zwei Tage Sprachkurs, nie wieder beim Aufwärtsfahren eines Fahrstuhles springen und baldig folgende Schreibflüsse auf neue Ideen.

Alles Liebe,
Antonia

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7/25/2016

Zweiter Blog-Geburtstag + Gewinnspiel


Hallo meine Lieben!


210 (jetzt 211) Blogposts, eine ästhetische Umgestaltung der Blogoberfläche, eine Aktion, dutzende und aberdutzende von Kommentaren und viele liebe, neu gefundene Menschen später, stehe (gelogen, sitze) (ebenfalls gelogen, ich liege im Bett - Laptops sind was Tolles) ich hier und feiere meinen zweiten Blog-Geburtstag. Kinder, Kinder, Kinder, wie die Zeit vergeht.


Den ganzen Tag bin ich nun schon euphorisch durch die Gegend gesprungen und habe allen die frohe Kunde verkündet. Und damit meine ich wirklich allen. Heute war ich mal eine von diesen Personen, die beim Mittag nur darauf wartet, dem ganzen Tisch zu erklären, dass der Blog heute den zweiten Geburtstag feiert und sich dann zur Feier des Tages ein vegetarisches Curry bestellt. (Meine Sprachkurs-Freunde finden das mit dem Blog cool und deshalb ist das in Ordnung, aber ich finde es rückblickend trotzdem herrlich, wie euphorisch ich den ganzen Tag war :D)



Aber ohne auf meine ungebrochene gute Laune und Privatparty hier näher einzugehen, möchte ich einfach noch mal ein dickes Dankeschön an all die treuen Leser, Kommentierer und Abonnenten richten. Es ist nicht untertrieben, wenn ich sage, dass 2015 definitiv kein Jahr ist, dessen Wiederholung erstrebenswert wäre. Aber nicht zuletzt wegen dem Blog und so vielen lieben Worten unter meinen Posts bin ich letztes Jahr ab Oktober langsam aus diesem Loch herausgekommen, habe mein Leben umgeschmissen und meine Lektion gelernt. Und damit meine ich: Gelernt, dass sich Dinge nicht ändern, wenn du selbst nicht etwas dafür tust. Und Gott, ich sag euch, das kann manchmal echt Kräfte und Nerven und Verstände kosten. Es schreibt sich hier irgendwie in einen Strudel rein und ich bin nicht ganz sicher, wie ich sagen soll, was ich sagen will, deshalb ganz kurz und knackig: Jedes Mal, wenn mir jemand schreibt, dass mein Schreiben ihn zum schmunzeln gebracht hat, ist der Tag gerettet. Jedes Mal, wenn jemand sich für eine tolle Frage bedankt oder einfach nur ein netter Mensch in den Kommentaren ist, ist der Tag gerettet. Und ich hatte im letzten Jahr viele Tage, die chronisch gerettet werden mussten. Und viele Kommentare und Komplimente und nette Menschen, die mittlerweile dafür gesorgt haben, dass es nicht mehr so ist. Vielen Dank, das bedeutet mir persönlich ganz viel.






Aber nun ein bisschen weg vom rührselig-emotionalen Content und hin zu GEWINNE GEWINNE GEWINNE. Denn nachdem ich so viele Jubiläen verpasst habe (20 000 Aufrufe, 25 000 Aufrufe, 200 Posts und und und), wird es langsam mal wieder Zeit für ein kleines, feines Geburtstagsgewinnspiel. Ich verlose unter allen Kommentatoren ein Sommer-Buch-Survivalkit, der euch hoffentlich die warme Jahreszeit und den Rest vom Jahr versüßen wird.


- das Gewinnspiel läuft bis zum 01.08.2016 (ich habe gestern versehentlich geschrieben, dass es bis zum 25.07. geht - das war ein DENKFEHLER, also. Gewinnspiel bis zum 01.08., sorry)
- der Gewinner wird am 02.08.2016 von mir gelost, verkündet und via E-Mail benachrichtigt
- deshalb bietet es sich an, neben einem Kommentar auch eine E-Mail zu hinterlassen (und am 02.08.2016 auf meinem Blog und im E-Mail-Postfach vorbeizuschauen)
- das ist mein Ernst, denn ich bin nur in der folgenden Woche in Deutschland und das Paket geht deshalb am 08.08.2016 raus und bis dahin brauche ich eure Adresse) 
- sollte sich der Gewinner bis zum 04.08.2016 nicht gemeldet haben, bin ich gezwungen, den Gewinn neu zu verlosen
- das ist ein Gewinnspiel, deshalb versteht es sich von selbst, dass ihr hier nichts einklagen könnt
- nicht, dass diese Notiz nötig wäre, aber sicher ist sicher
- Abonnent wäre Zucker, aber ich will eigentlich nur Danke sagen, deshalb ist es mir Bockwurst
- nehmt teil, ich will ein Survivalkit für Buchfans verlosen
- bei Fragen in die Kommentare
- wer kommentieren will, aber nicht teilnehmen, darf das gern dazuschreiben - kein Problem :)


Liebste Grüße,
Antonia
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7/20/2016

[Classic Confessions - No. 8] "Nach welchen Kriterien entscheidet ihr euch für Klassiker-Ausgaben?"



Ich melde mich aus den wettertechnisch heute durchaus launischen Niederlanden mit einer neuen Classic Confessions-Frage zurück. "Launisch?", werden sich nun einige fragen, "Wie definierst du denn launisch, Antonia?" - Nun. Launisch. Wie sage ich es am besten? Ich sitze hier bei 36° und bin heute deshalb nach meinem Kurs nur so die Steigungen auf meiner Fahrrad-Strecke hochgekeucht, wobei es ungefähr fünf Minuten vor meinem Eintreffen in der Wohnung angefangen hat, aus heiterem Himmel zu hageln und zu gewittern. Okay. Also Gewitter und warm, das krieg ja selbst ich als Geo-Niete erklärt. Aber Hagel? Hagel? Ist das wirklich ein Ding im Sommer und ich bin einfach nur sehr uninformiert oder eskaliert die Fahrradnation? Ja? Nein? Vielleicht? Wir werden es nie erfahren. (Es sei denn, es befindet sich ein geografisch bewanderter Mensch unter meinen Lesern - der darf gern sprechen und dieses Phänomen erklären.)

Da es sich langsam wieder beruhigt hat mit den Wetterentgleisungen, sitze ich nun unter noch relativ stürmisch aussehenden, aber bisher regenlosen Himmeln und genieße von der Dachterrasse aus den Ausblick auf das Grün der Nachbargärten. Sehr schön, ich bin sicher, es würde euch gefallen, wenn ihr es sehen würdet. Aber manche Momente kann man nicht mit Kameras einfangen und deshalb überlasse ich das Wortbild eurer eigenen Fantasie und gehe gleich zum eigentlichen Kern dieses Beitrags über. 


Nach welchen Kriterien entscheidet ihr euch für Klassiker-Ausgaben?


Die heutige Frage kreiselt sich um die verschiedenen Auflagen der alten Schätzchen. Das heißt, wir reden hier von den gefühlt zehntausend Neuübersetzungen von Jane-Austen-Romanen mit tausend verschiedenen Vorworten und Covern. Und wie man in diesem ganzen Wirrwarr noch entscheiden soll, was noch Kunst ist und was ethnisch nicht mehr vertretbar. Wie geht ihr da vor? Schönstes Cover? Nettester Übersetzer-Name? Geheime Literatur-Onlineforen, von denen ich nichts weiß und in denen bis in die frühen Morgenstunden Diskussionen über Klassiker-Ausgaben toben? Oder spielt ihr Russisch Rollet? (Bitte nicht wortwörtlich - das wäre ja unverantwortlich!)

Das ist eine Frage, bei der mich besonders die Antworten alter Klassiker-Füchse interessieren, weil ich diesbezüglich selbst eher wie ein absoluter Amateur vorgehe. Natürlich suche ich Klassiker, die nach Möglichkeit eine besonders gute Bewertung bekommen haben oder bei denen die Kritiken von Leuten, die in ihren Darstellungen Übersetzungen aus dem 18. Jahrhundert miteinander vergleichen und übermäßig viele griechisch- und lateinischstämmige Worte verwenden, gut ausgefallen sind. Aber letztendlich läuft es bei mir immer darauf hinaus, dass ich nach haltlosem verzweifelten Vergleichen einfach das schönste Cover aussuche.

Nun, man kann mir das auch irgendwie gar nicht so übel nehmen, da Klassiker-Cover meist extrem schön sein können, weil es so viele Neuauflagen von ihnen gibt. Aber gerade weil es so viele Neuauflagen von ihnen gibt, darf man schon mal verwirrt und überfordert sein.

Und dann die ewige Frage: Hamburger Lesehefte oder Reclam? Was ist besser? Jetzt mal ehrlich? Das sind die Grundsatzfragen, die mich Nachts wach halten, hier. Und ich hätte sie gern geklärt. Oder zumindest Antworten a la "Ich bin genauso überfordert wie du und kaufe ebenfalls einfach die erste Version, die ich in die Hände bekomme und die schick aussieht.", damit ich weiß, dass ich mit diesem sträflichen (?) Verhalten nicht allein bin.


Ich freue mich schon sehr auf eure Antworten und vielleicht auch den ein oder anderen Insider-Tipp von ambitionierten Germanistik-Studenten oder sonst wesentlich erfahreneren Leuten. Lasst also eure Links da und helft mir, dieses Mysterium zu verstehen! Vielen Dank.

Alles Liebe,
Antonia


Über die Aktion


Die Aktion geht ein Jahr lang (bzw. 53 Wochen) und für jede Frage, die ihr mit einem eigen Post beantwortet und unter dem Ursprungspost auf meinem Blog verlinkt, wandert euer Name ein Mal in den Lostopf. Am Ende der 53 Wochen könnt ihr also 53 Mal in meinem Lostopf sein (oder 12 Mal, wenn ihr nur 12 Fragen beantwortet habt etc. pp.) und habt eine Chance darauf, im Juni 2017 ein fettes Bücherpaket zu gewinnen. Und mit fett meine ich fett. Lasst euch überraschen - aber seid sicher, dass für jeden etwas dabei ist.

- jeden Mittwoch poste ich eine Classic-Confessions-Frage
- diese müsst ihr in einem eigenen Post beantworten und meinen Blog darin verlinken
- dann müsst ihr die URL als Link unter meinem Post teilen
- fertig, euer Name ist in den Lostopf gewandert!

Ihr habt bis zum folgenden Dienstag 23:59 Uhr Zeit, die wöchentliche Frage zu beantworten. Danach seid ihr natürlich immer noch gern dazu eingeladen, könnt aber nicht mehr verlinken und werdet nicht mehr gezählt.

Solltet ihr mal eine Woche ausgesetzt haben, ist das nicht schlimm. Ihr wandert so oft in den Lostopf, wie ihr teilgenommen habt - durch regelmäßiges Teilnehmen erhöht sich lediglich eure Chance auf den Gewinn.

Das Banner darf natürlich gern kopiert werden :)


Die komplette Vorstellung findet ihr hier und weitere Fragen beantworte ich natürlich gern in den Kommentaren.


Die Teilnehmer


Link her. Rein in den Lostopf. So einfach kann das Leben sein. (Es sei denn natürlich, ihr wollt nicht in den Lostopf, dann steht es euch natürlich frei Link her zu geben und nicht in den Lostopf zu wandern. Da bin ich liberal.)

1. Skylife
2. Zauberfees Büchergrotte
3. Leben_in_den_Seiten
4. Eva Maria
5. Svenja

Nach Ablauf der Teilnahme am Gewinnspiel veröffentlichte Posts:

6. Jacquy
7. Moony

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7/19/2016

[Niederländisch für Anfänger - No. 5] "IKEA my life"


Hallo meine Lieben,

es ist vollbracht, wer hätte es gedacht (dieser Reim steht für die folgenden Gedichtzeilen, die ich unterdrückt habe, weil kein Gedicht mit "es ist vollbracht, wer hätte es gedacht" anfangen sollte, es sei denn es steht auf einer Geburtstagskarte zum 40.) (Antonia - ethnische Poetik since 1998) (Poetik ist ein tolles Wort, das ich ausnahmsweise mal nicht selbst erfunden wurde - good job, Leute beim Duden-Verlag, good job) (es eskaliert schon wieder mit den Klammern. Verzeeeeeeiht) ich bin umgezogen. Nein. Nicht im modisch-ästhetischen Sinne, obwohl mir das - als frisch gebackener Stadtmensch auf einem fancy Unicampus - vielleicht demnächst aus Versehen mal passieren könnte, sondern im Koffer-pack-Koffer-nehm-Koffer-in-neuem-Zimmer-stehen-lass-bis-ich-neue-Anziehsachen-brauche-es-lebe-die-Prokrastination-Sinne, wenn ihr versteht, was ich meine. Und ich hoffe wirklich, dass ihr versteht, was ich meine, da solche Bindestrich-Formulierungen heel veel Arbeit machen und sich ja irgendwie mal ausbezahlen müssen. Aber ich weiche ab. Ich bin umgezogen. In eine neue Wohnung. Exciting. Und habe tatsächlich noch nicht den ersten Abschnitt beendet und schon Niederländisch, Deutsch und Englisch zusammengemischt. #HeuteSindWirInternational. Toll. Und jetzt ist auch noch Hipster mit drin. Heerlijk. Ich meine herrlich. Ach, was soll's. 

Bin ich nun also angekommen, in meiner neuen - etwas zentraler in Nijmegen liegenden - Wohnung. Typisch studentisch und typisch ich. Typisch studentisch, weil der Großteil meiner Einrichtung einem bekannten schwedischen Möbelhaus entstammen und typisch ich, weil ich jetzt tatsächlich Vorhänge mit Katzen habe. Also. Katzen auf die Vorhänge gedruckt, alles andere wäre irgendwie doch ein wenig komisch. 

Ich bin wirklich mies mit bildlichen Beschreibungen, aber so viel sei gesagt: ich besitze einen bestehbaren Kleiderschrank (zu klein für begehbar, zu groß um nur reinschauen zu können), zwölf Quadratmeter voller IKEA-Möbel und Krimskrams, der teilweise schon ausgepackt, teilweise... Na ja. Noch nicht so sehr ausgepackt worden ist. (Ihr könnt euch denken, dass die Bücher, die ich momentan hier habe - die meisten meiner Schätzchen liegen ja momentan noch in Umzugskartons in Deutschland - natürlich schon sortiert im Schrank stehen und alles, was noch nicht ausgepackt ist, so ziemlich der Rest ist.) Und wirklich, wirklich, wirklich großartige Katzen-Vorhänge, deren Kauf wahrscheinlich die weiseste Entscheidung seit meinem Umzug in die Niederlande war. Sie sind großartig. Großartig.

Ansonsten plätschert mein Niederländisch-Kurs so dahin, ab morgen dann noch mal eine Stunde länger als normal, was für mich so ungefähr das schlimmstmögliche Szenario ist, da wir draußen über 30 Grad und ein riesiges Fest in der Stadt haben und ich tausend Sachen lieber machen würde als niederländische Grammatik, aber no pain no gain oder so ähnlich. Schaffen wir. Wird schon.

Nach einigen Überweisungs-Schwierigkeiten, bin ich nun seit heute Nachmittag auch für die Introduction Week angemeldet. Und freue mich jetzt schon sehr darauf, mit meinen künftigen Kommilitonen Mitte August die Stadt unsicher zu machen. Aber mal ein bisschen off topic: Bin ich eigentlich die einzige Person, die beim bloßen Wort "Überweisung" immer sofort kalte Schweißausbrüche bekommt? Ich fühle mich immer so ein bisschen wie Jack Bauer, der gerade eine Bombe entschärfen muss (oder was auch immer Jack Bauer so macht - ich habe 24 noch nie gesehen) und bei einer falschen Bewegung sofort das komplette Finanzsystem der westlichen Welt zum Fall bringen würde. Im Nachhinein ist es deshalb eine sehr gute Entscheidung gewesen, nicht BWL in Mannheim zu studieren, wie eigentlich geplant. Jemand der so eine existenzielle Abneigung gegen Bankgeschäfte hegt, wie ich, sollte beruflich definitiv nichts mit Finanzen machen. Schade, dass ich diesen Gedanken erst Mitte der Oberstufe vollends akzeptieren konnte. Was hätte ich mir für Stress und schlaflose Nächte ersparen können, hätte ich schon in der 9. Klasse auf Elle Woods gehört, um sinngemäß aus Natürlich Blond 2 zu zitieren: "Wenn die Dinge nicht so wollen wie du, musst du einfach den Stoff ändern." (sinngemäß, ich konnte auf Teufel komm raus das richtige Zitat nicht im Internet finden) (aber dafür habe ich jetzt unheimlich Lust auf Natürlich Blond) (#Funfact: Natürlich Blond ist mein persönlicher Motivationsfilm) - Aber das ist eine andere Geschichte.

Mein Fazit zu dieser Woche ist - alles in allem: ich habe so ein Privileg in so einer wunderschönen Stadt zu wohnen. Der Sprachkurs und meine Motivation passen zwar immer noch nicht zueinander, aber dafür schaue ich auf alte Steingebäude und halb ins Grüne, auf meiner Dachterrasse (Dachterrassen sind einfach das Beste) über ungefähr fünfzig Nachbargärten und ich habe das Gefühl, dass ich genau da bin, wo ich sein sollte, auch wenn es manchmal Höhen und Tiefen unterhalb der Woche gibt. Ich bin hier richtig. Sprachlich momentan noch eine Katastrophe. Aber richtig.

Liebe Grüße,
Antonia

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7/13/2016

[Classic Confessions - No. 7] Wie steht ihr zu Klassiker-Verfilmungen?



Die Classic Confessions stehen mal wieder vor der Tür und bilden (gemeinsam mit dem Erschrecken vor einer Putzfrau - später dazu noch mehr) den absoluten Höhepunkt an Spannung des ganzen Tages. Ich war nämlich heute krank Zuhause, weil mein Körper heute morgen einfach nicht so wollte wie ich. Kennt ihr das, wenn sich die Kombination aus Rücken- und Bauchschmerzen so anfühlt wie in der Mitte durchzubrechen? Ja. Ja, genau so bin ich heute aufgewacht, habe den Laptop genommen und meiner Sprachkurslehrerin eine E-Mail geschrieben, dass ich heute nicht komme. Frühstück, dachte ich mir also, vielleicht hilft ja Frühstück und habe dann den Schock meines Lebens erlebt, als da plötzlich eine Putzfrau in der Küche stand und sauber gemacht hat. Tja, wenn man nicht aufpasst, bei der Rumführrunde der Mitbewohner und dann im Coldplay-T-Shirt, Schlafanzughose und Bettfrisur schnell wieder ins Zimmer zurückhechtet, bevor sie mich im Krankheits-Gammellook sieht. Der Schock musste jedenfalls erst mal verdaut werden, weshalb ich ein paar Restkekse, die bei mir noch rumlagen gegessen und das Lucifer-Staffelfinale geschaut habe (Habe ich schon erwähnt, wie empfehlenswert diese Serie ist? Ja? Egal. Schaut sie euch an.) - Rückenschmerzen/Bauchschmerzen/Was-Weiß-Ich-Was-Mit-Diesem-Körper-Nicht-Stimmt-Schmerzen sind übrigens nicht besser geworden, also habe ich einfach aus Prinzip ein sechsstündiges Nickerchen gemacht (hier weiß jemand, wie man feiert) und bin zur besseren Hälfte des Tages aufgewacht. Die Schmerzen gehen wieder, ich habe eine E-Mail mit meinen Zwischenexamensergebnissen bekommen und war selbst überrascht, wie herrlich oberer Durchschnitt ich doch war und bin mit frischem Elan Einkaufen gefahren und habe anschließend angefangen, den Kühlschrank zu sortieren und den Abwasch gemacht. Und in Anbetracht der Tatsache, dass momentan ein Wäscheständer mit aufgehängten Handtüchern in meinem Zimmer steht und ich mindestens ein Mal am Tag alles aufräume und letztens erst meinen ersten Mietvertrag unterschrieben habe, ist es jetzt offiziell: Ich mache immer größere Schritte auf dem Weg zur häuslichen Katzendame, die am Fenster sitzt und Kindern anbrüllt, sie sollen von ihrem Rasen gehen. Leute. Mein Leben läuft in die richtige Richtung. Ich könnte glatt ein Deckchen häkeln vor lauter Freude. Also. Wenn ich häkeln könnte. Und Deckchen brauchen würde.

Ich halte euch auf jeden Fall auf dem Laufenden, wenn ich anfange, meiner Katze hausgemachte Gerichte zu kochen und vom Fenster aus Leute anzubrüllen. Da kommen wir noch hin, ich sag's euch. Aber bis dahin vertreibe ich mir meine Zeit lieber noch mit den Classic Confessions, an denen ihr natürlich auch diese Woche gern wieder zur Teilnahme eingeladen seid. Also. Auf geht's mit der aktuellen Frage:


Wie steht ihr zu Klassiker-Verfilmungen?


Ich persönlich bin ja ein riesiger Fan der neuen Jane-Austen-Verfilmungen. Wären diese Filme eine Art Lebensmittel könnte ich mich sozusagen glatt hineinlegen. Diese Leidenschaft teile ich übrigens mit einer sehr guten Freundin von mir, mit der ich regelmäßig Jane-Austen-Filmabende mache und die mich jedes Mal wieder runterbringen muss, wenn ich über die letzten fünf Minuten von Geliebte Jane fast einen Herzinfarkt kriege und "DER FILM IST HIER BEENDET!" schreie, wenn sie mit James McAvoy in die Kutsche steigt UND SIE EINFACH GLÜCKLICH SEIN KÖNNTEN ABER NEEEEEIN. Also. Das ist natürlich eher die Verfilmung des Lebens von Jane Austen und nicht von ihren Büchern, aber ich fand das erwähnenswert und irgendwie geht das ja noch als Klassikerverfilmung mit durch.

Ansonsten will ich seit Monaten schon die Verfilmung von Macbeth mit Michael Fassbender schauen, habe aber damals niemanden gefunden, der mit mir ins Kino wollte und warte deshalb auf eine DVD/Blue Ray-Möglichkeit, die sich hoffentlich bald ergibt. 

Mir ist natürlich auch schon zu Ohren gekommen, dass die ein oder andere Klassiker-Verfilmung nicht so das Gelbe vom Ei war, aber selbst bisher noch keine begegnet, bei der ich gesagt hätte, dass sie die pure Hölle ist. Bis auf. Oh ja, jetzt kommen die Geschichten aus dem Latein-Unterricht, Jason und der Kampf um das goldenen Vlies von 2000.

Mir ist dieser Film eben erst wieder eingefallen, das heißt, ich hatte ihn bis eben verdrängt, und nun kriecht er sich wieder aus dem Langzeitgedächtnis ins Bewusstsein. Oh, dieser Film. Ich habe - wegen dem Erscheinungsjahr - nach dem Film gegoogelt und tatsächlich nur eine einzige positive Kritik (bzw. ein Zitat mit einer positiven Kritik) gefunden und erfahren, dass der Film tatsächlich zwei Emmy-Nominierungen hatte. Was. Zur. Hölle. Einfach. Wie hat der eine Nominierung für... Ich meine... Für die Spezialeffekte. Okay, die waren 2000 noch nicht so bombe, aber... Wie... Einfach... Dieser Film. Ich fand den schrecklich - und war damals in meinem Lateinkurs definitiv nicht allein. Vielleicht stehe ich da mit einer vollkommen falschen Meinung jetzt auch ganz allein da, aber als ein Fan von griechischer Mythologie. Einfach nein. Die Animationen waren wirklich grausam und der hatte wirklich gar nichts.

Wie seht ihr das? Traumata aus dem Schulunterricht? Enttäuschte Fernsehabende oder doch der pure Genuss? Bevor der Abschlussabsatz noch mehr klingt wie eine sehr komische Werbung für Speiseeis, verabschiede ich mich und lasse euch mit der heutigen Classic Confessions-Frage zurück. Viel Spaß beim Beantworten, ich freue mich über jeden Kommentar!

Liebe Grüße,
Antonia


Über die Aktion


Die Aktion geht ein Jahr lang (bzw. 53 Wochen) und für jede Frage, die ihr mit einem eigen Post beantwortet und unter dem Ursprungspost auf meinem Blog verlinkt, wandert euer Name ein Mal in den Lostopf. Am Ende der 53 Wochen könnt ihr also 53 Mal in meinem Lostopf sein (oder 12 Mal, wenn ihr nur 12 Fragen beantwortet habt etc. pp.) und habt eine Chance darauf, im Juni 2017 ein fettes Bücherpaket zu gewinnen. Und mit fett meine ich fett. Lasst euch überraschen - aber seid sicher, dass für jeden etwas dabei ist.

- jeden Mittwoch poste ich eine Classic-Confessions-Frage
- diese müsst ihr in einem eigenen Post beantworten und meinen Blog darin verlinken
- dann müsst ihr die URL als Link unter meinem Post teilen
- fertig, euer Name ist in den Lostopf gewandert!

Ihr habt bis zum folgenden Dienstag 23:59 Uhr Zeit, die wöchentliche Frage zu beantworten. Danach seid ihr natürlich immer noch gern dazu eingeladen, könnt aber nicht mehr verlinken und werdet nicht mehr gezählt.

Solltet ihr mal eine Woche ausgesetzt haben, ist das nicht schlimm. Ihr wandert so oft in den Lostopf, wie ihr teilgenommen habt - durch regelmäßiges Teilnehmen erhöht sich lediglich eure Chance auf den Gewinn.

Das Banner darf natürlich gern kopiert werden :)


Die komplette Vorstellung findet ihr hier und weitere Fragen beantworte ich natürlich gern in den Kommentaren.


Die Teilnehmer


Link da lassen und in den Lostopf wandern. So einfach kann das Leben sein. Viel Spaß mit den Fragen und beim Erkunden der Antworten von anderen Teilnehmern!

1. Ingrid
2. Alina Skala
3. Skylife
4. Eva Maria
5. Let 'em eat books
6. poesielos
7. Neyasha
8. Claudia Stadler
9. Svenja

Nach Ablauf der Teilnahme am Gewinnspiel veröffentlichte Posts:

10. Moony

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7/12/2016

[Niederländisch für Anfänger - No. 4] "Philosophenkomplex"


Hallo meine Lieben!

Zu schon etwas späterer Stunde melde ich mich aus den schnuckligen Niederlanden mit dem wöchentlichen Statusupdate zurück. Die Tage fliegen hier sozusagen nur so vorbei und deshalb war ich heute Nachmittag selbst ganz überrumpelt, als ich festgestellt habe, dass wir ja schon Dienstag haben. Der pure Wahnsinn, sage ich euch. Der pure Wahnsinn. Die Hälfte meiner Zeit als Sprachkurslerin in den Niederlanden ist also schon vorüber und der Kurs neigt sich langsam und bedächtig seinem Ende entgegen. Und ich habe ein riesiges Motivationsproblem.

Natürlich mache ich Fortschritte mit Niederländisch und bin wahrscheinlich gar nicht so übel, wie ich mir permanent selbst einrede zu sein, aber elender Perfektionist, der ich nun mal bin, reicht mir dieses "Babystep"-Ding überhaupt nicht und ich zweifle den Sinn der ganzen Geschichte an, weil ich nach zwei Wochen Niederländisch noch nicht mindestens drei Werke von - keine Ahnung - Joost van den Vondel (niederländischer Dramatiker und Dichter - ich musste googlen, weil ich wirklich keine niederländischen Schriftsteller kannte und der Name war so schön) im Original gelesen habe. Deshalb stecke ich in einem waschechten Ernest-Hemingway-Schriftsteller-Tief und es ist eigentlich ein Wunder, dass ich nicht irgendwo starken Alkohol, Zigaretten und eine alte Schreibmaschine aufgetrieben habe und jeden Tag bis zum Morgengrauen in einem zugedunsteten Zimmer sitze und tiefgreifende Essays schreibe. Und zwar. Mit sehr. Kurzen. Grammatisch sinnlosen. Aber künstlerisch wertvollen. Sätzen. 

Aber ich bin schon ein großes Mädchen und deshalb löse ich dieses Motivationsproblem, wie ich alle meine Motivationsprobleme löse. Ja, richtig. Exzessives Serien-Schauen. Bis vorgestern Supernatural (11. Staffel ist fertig, jetzt muss ich bis Oktober auf die 12. warten) und ab gestern Lucifer, weil mich der Plot einfach interessiert hat und Dinge, die nur im Entferntesten von Neil Gaiman kommen, auch irgendwie nicht schlecht sein können. Also. Erst mal dicke Empfehlung der Serie Lucifer (ich bin fast mit der 1. Staffel durch, also kann ich das jetzt schon sagen) (ja, ich bin mir bewusst, dass ich die Serie erst gestern angefangen habe) (Ich sagte ja bereits, ich verdränge gerade meine Niederländisch-Frustration. So, jetzt wisst ihr es, das ich meine geheime Schwäche. Serien.) Aber natürlich ist exzessives Serien-Schauen nicht die Lösung für mein Problem, das nicht mal so viel mit irgendwelchen niederländischen Schriftstellern und ungelesenen Originalwerken zutun hat.

Das Problem ist eigentlich - der Titel errät es schon - der "Philosophenkomplex". Ein Phänomen, das ich mir heute im Laufe des Tages ausgedacht habe, als ich damit beschäftigt war, mich selbst für mein noch nicht fließendes Niederländisch zu bemitleiden. Also. Das Problem sieht eigentlich wie folgt aus: In meinem Kopf tummeln sich so viele Ideen und Formulierungen und so viel Sprache und so gute Worte, dass es mich unheimlich frustriert, dass, wenn ich das im Unterricht ins Niederländisch versuche umzusetzen, irgendeine drei-Wörter-Satzkonstruktion herauskommt. Ich habe das tiefe Bedürfnis, mich für diese Kleinkindersätze unter meinem Schreibtisch zu verkriechen und einfach nicht mehr heraus zu kommen. Als würde man sonst Ferrari und momentan einen Bobby Car fahren. Heute war es besonders bitter, weil wir teilweise so diskussionsfreudige Fragen gestellt bekommen haben, auf die wir Antworten finden sollten, und ich im Deutschen dazu Facharbeiten hätte schreiben können und letztendlich im Niederländischen genau zwei Sätze herausbringe, einfach als hätte man mir die Worte geklaut. Und stattdessen eine Packung Wachsmalstifte nacheinander in die Nase geschoben und nur noch die Hälfte davon wieder herausgeholt. (Zum Glück tendiere ich ja nicht zur Theatralik.)

Versteht ihr das Problem? Ich bin extrem frustriert, was lächerlich ist, weil niemand nach zwei Wochen schon auf dem Level ist, das ich sprachlich jetzt schon gern hätte, und deshalb den Kopf in den Sand zu stecken keine Lösung ist, aber es ist schon ziemlich verführerisch. Ich bräuchte einfach irgendein kleines Erfolgserlebnis, das mir die Motivation wieder zurück gibt, oder - Gott verhüte - einen einzigen, schönen Satz. Der ist mir nämlich aus meinem Mund in dieser Sprache noch nicht begegnet. Und schöne Sätze sind meine Schwäche und deshalb ist das ziemlich schade.

Mensch, Mensch, Mensch. Was will man machen? Ich habe ja immer noch die Hoffnung nicht aufgegeben, dass es mit der Sprache und mir doch letztendlich noch versöhnlich endet, aber für heute bin ich einfach nur ein bisschen geteert und gefedert.

Aber natürlich ist nicht alles schlecht. Die Stadt ist toll wie eh und je, es gibt nirgendwo so freundliche Beratungsstellen-Mitarbeiter wie in den Niederlanden (wirklich, letztens habe ich drei Stück in der Uni getroffen und als Deutsche hat mich das schon ein bisschen geplättet, zumal ich letztens erst bei uns auf der Führerscheinstelle war und mir das eigentlich für die nächsten fünf Jahre an miesen Vibes gereicht hat) und ich habe nicht nur tolle neue Serien entdeckt, sondern auch das große Glück, von vielen tollen Menschen umringt zu sein. Also. Bis auf den Niederländischkurs läuft der Niederländischkurs echt super. Und vielleicht versöhne ich mich ja mit dem auch noch in den nächsten beiden Wochen. Wir werden es erleben.

Bis dahin lasse ich euch ganz liebe Grüße da und begebe mich weiter auf die Suche nach der Motivation.

Liebst,
Antonia

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7/08/2016

[Antwort] Wölkchens Freitags Fragen

Hallo meine Lieben!

Nach einer kleineren Pause bei den Freitags Fragen von Wölkchen melde ich mich nun auch hier endlich mal wieder mit einer Antwort zurück. Heute ist bei mir - bis auf die Tatsache, dass ich krank war und deshalb im Wohnheim geblieben bin - nicht viel passiert. Ein paar Einkäufe für's Wochenende, um wenigstens ein bisschen Produktivität vorzutäuschen, Blogarbeit, Mittagessen mit einer Freundin, die auch daheim war und gleich beginnen meine nachmittäglichen Lern-Aktivitäten für mein Zwischenexamen am Montag, die mich sicher auch am Wochenende beschäftigen werden. Also. Solltet ihr die nächsten zwei Tage nichts von mir hören, vergrabe ich mich wahrscheinlich gerade aufgrund von unregelmäßigen Verben. Na ja. Wird schon. Drückt die Daumen, dass ich mich am Montag nicht vollkommen mit meinem schlechten Niederländisch blamiere.

Aber das liegt noch in der Zukunft und was zählt, ist der Moment. Also. Ohne große Umschweife. Freitags Fragen. Es kribbelt in den Fingern - ahu!

Lässt Du Dich von Meinungen anderer Autoren beim Buchkauf beeinflussen, vor allem, wenn es nicht dein Genre ist?

Na ja. Nein. Ja. Nein. Jein. Ich lasse mich natürlich von den Meinungen anderer Autoren (oder von Kritikern generell) beeinflussen, aber ich muss mich schon generell für das Buch interessieren, um es dann auch wirklich zu kaufen. Also ich lese jetzt nicht "Oho, John Green gibt einen Daumen nach oben" und kaufe dann blind. Wenn mich der Text auf dem Buchrücken von der allgemeinen Grundidee trotzdem nicht abholt, dann sorry, aber das wird nichts.

Davon abgesehen ist das mit dem "in andere Genres" herein lesen sowieso so eine Sache. Ich bin weniger ein Genre-Täter, als jemand, der einfach gute Geschichten mag. Es ist mir letztendlich Schnuppe, ob die nun gut als Krimi oder als Fantasy-Roman (oder als Fantasy-Krimi?) umgesetzt wurden. Hauptsache es stimmt. Da sind mir Autorenmeinungen eigentlich Schnuppe. (Horror ist deshalb trotzdem nicht meins - aber auch da würde ich Genre hin oder her lesen, wenn die Geschichte einfach gut wäre. Da ist eher das Problem, dass mich die Geschichten meist einfach nicht so reizen.)

Was ist deine Lieblingseissorte?

After Eight, da bin ich britisch :P


Für alle, die nun auch Lust haben, ihre Lieblingseissorte mit der Welt zu teilen, empfehle ich aus vollstem Herzen Frau Wölkchens zauberhaften Blog, auf dem ihr jeden Freitag tolle Fragen aus allen möglichen Bereichen und rund ums Buch finden könnt und außerhalb von Freitag natürlich auch noch andere Beiträge. Klickt mal rein. Nein, noch nicht. Immer noch nicht. Wartet. Warteeeeeet. Jetzt.

Liebe Grüße,
Antonia
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7/06/2016

[Classic Confessions - No. 6] Habt ihr eine bevorzugte Literaturepoche oder lest ihr gern quer durch die Vergangenheit?



Der Tag neigt sich dem Ende zu und ich schaffe es endlich auch mal vor den Laptop. Natürlich sind die Classic Confessions für heute weder vergessen noch verschoben, sondern einfach nur ein bisschen verspätet. Es gibt so Tage, da läuft einfach nichts. Und dann gibt es den heutigen. Da läuft es nicht nur gar nicht, sondern sozusagen in die andere Richtung. Wohnung. Sprachkurs. Abendessen. Handy. Irgendwie hat sich gerade alles ein bisschen gegen mich verschworen. Aber, was ist meine niederländische Devise? Ganz genau: Wird schon. Ich gehe nicht weiter ins Detail, sondern gleich ins Bett, weil man manchmal einfach nicht mehr machen kann. Aber zuvor komme ich noch zu den schöneren Dingen des Mittwochs: Klassikern. Hach, was tun die heute gut.


Habt ihr eine bevorzugte Literaturepoche oder lest ihr gern quer durch die Vergangenheit?


Ja. Genauer muss ich die Frage eigentlich gar nicht erklären. Es geht heute um die geheimen zeitlichen Lese-Fetische, meine Freunde. Also, raus aus dem Nähkästchen. Romantik? Klassizismus? Expressionismus - irgendwo? Es gibt ja eine ganze Menge Epochen, die irgendwie eine ganze Menge Eigenschaften und davon geprägte Bücher hervorgebracht haben. Heute geht es um eure zeitlichen Lieblinge. Nein, nicht um die Expressionismus-Traumata, darum vielleicht in einer anderen Frage. Wirklich, um die Lieblinge.

Ich bin da ja sehr offen und tolerant. Mal hat man Lust auf die Antike und manchmal auf den Frühbarock. Was will man machen? Ich lasse mich da überhaupt nicht festlegen, bin also definitiv eine Art von Mensch, die quer durch die Weltzeitgeschichte liest. Natürlich mal mehr oder mal weniger in die eine oder in die andere Richtung - je nach Stimmungslage - aber generell immer gern, wenn etwas Gutes dabei ist.

Ich habe Phasen, in denen ich richtig vernarrt in Gedichte aus der Romantik bin und es gibt Phasen, in denen ich mir einfach den Barock in der Lyrik geben muss. Wer es nicht weiß und ich bin sicher, dass es einige nicht wissen, das war sogar für mich Lyrik-Nerd eine letztendlich logische aber doch überraschende Tatsache: Der Barock ist extrem brutal. Ja, wer hätte es gedacht. (Geschichtsbewanderte Leute, die kombinieren können zum Beispiel - den 30 Jährigen Krieg merkt man ganz extrem in der Lyrik. Aaaaaber ich schweife ab.) Genau wie ich eben richtig gern Antigone gelesen habe, aber Die Physiker mindestens genauso schätze. Und die haben nun wirklich nicht mehr viel miteinander zutun. 

Was ich von dem, was man so weitläufig als Postmoderne bezeichnet halte, steht auf einem anderen Blatt. Aber auch diese "Epoche", wenn man das so nennen kann, will ich nicht verteufeln. Schließlich hat die Neuzeit nicht nur banalen Schund gebracht. Sondern auch Harry Potter. Und das hat schließlich auch Klassiker-Potenzial.

Also. Ihr seht schon. Ich bin einer von den unentschlossenen Epochenreisenden. Wie sieht's bei euch aus? Ich würde mich sehr über eure Antwort freuen.

Liebste Grüße,
Antonia


Über die Aktion


Die Aktion geht ein Jahr lang (bzw. 53 Wochen) und für jede Frage, die ihr mit einem eigen Post beantwortet und unter dem Ursprungspost auf meinem Blog verlinkt, wandert euer Name ein Mal in den Lostopf. Am Ende der 53 Wochen könnt ihr also 53 Mal in meinem Lostopf sein (oder 12 Mal, wenn ihr nur 12 Fragen beantwortet habt etc. pp.) und habt eine Chance darauf, im Juni 2017 ein fettes Bücherpaket zu gewinnen. Und mit fett meine ich fett. Lasst euch überraschen - aber seid sicher, dass für jeden etwas dabei ist.

- jeden Mittwoch poste ich eine Classic-Confessions-Frage
- diese müsst ihr in einem eigenen Post beantworten und meinen Blog darin verlinken
- dann müsst ihr die URL als Link unter meinem Post teilen
- fertig, euer Name ist in den Lostopf gewandert!

Ihr habt bis zum folgenden Dienstag 23:59 Uhr Zeit, die wöchentliche Frage zu beantworten. Danach seid ihr natürlich immer noch gern dazu eingeladen, könnt aber nicht mehr verlinken und werdet nicht mehr gezählt.

Solltet ihr mal eine Woche ausgesetzt haben, ist das nicht schlimm. Ihr wandert so oft in den Lostopf, wie ihr teilgenommen habt - durch regelmäßiges Teilnehmen erhöht sich lediglich eure Chance auf den Gewinn.

Das Banner darf natürlich gern kopiert werden :)


Die komplette Vorstellung findet ihr hier und weitere Fragen beantworte ich natürlich gern in den Kommentaren.


Die Teilnehmer


Link da lassen und in den Lostopf wandern. So einfach kann das Leben sein. Viel Spaß mit den Fragen und beim Erkunden der Antworten von anderen Teilnehmern!

1. Zauberfee
2. Skylife
3. Leben_in_den_Seiten
4. poesielos
5. Claudia Stadler
6. Eva Maria
7. Let 'em eat books
8. Neyasha
9. Alina Skala
10. Svenja

Nach Ablauf der Teilnahme am Gewinnspiel veröffentlichte Posts:

11. Moony
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7/05/2016

[Niederländisch für Anfänger - No. 3] "The Social Network"


Hallo meine Lieben!

Es ist Dienstag und natuurlijk habe ich nicht vergessen, was heute ansteht. Ja. Die einzelnen Niederländisch-Happen verraten es bereits. Es ist mal wieder soweit, Antonia klappt das Nähkästchen auf und plaudert ein bisschen aus dem Märchenbuch und so weiter. Eine Woche ist vergangen, die Sonne ging auf und unter, Regenergüsse wechselten sich im zwei-Minuten-Takt mit strahlendem Sonnenschein ab, ich musste keinen einzelnen Tag auf einer Parkbank übernachten, weil ich nicht ins Wohnheim zurückgefunden habe und es tun sich ganz neue Möglichkeiten in meinem Leben auf. Also. Soziale Möglichkeiten. Ich-gehe-spontan-in-ein-Café-Möglichkeiten. Filmabende-Möglichkeiten. Italienische-Pasta-Möglichkeiten. Ich-mache-alles-außer-Vokabeln-Lernen-für-den-Niederländischkurs-Möglichkeiten. Ihr versteht. Die Prokrastination erreicht hier momentan neue Hochpunkte. Und das hätte ich nach meiner Bioabi-Vorbereitung gar nicht mehr für möglich gehalten.

Also. Zusammengefasst war es bisher so: Ich hatte im Verlauf der letzten sieben Tage vier Filmabende, eine WG-Party, ein Brunch, einen Café-Besuch und viel zu viel übermäßige Begeisterung über niederländische Fruchtsäfte. Ernsthaft. Birnensaft, Leute. Birnensaft. Ich liebe die Getränke hier. - Es ist also in nicht mal einem Monat, die ich nun schon durch die Lande streife (bzw. auf meinem Rad herumgurke, ein Wort, das genau beschreibt, wie ich auf einem Fahrrad momentan noch aussehe) mehr passiert, als in zwei Jahren Oberstufe. Sicher, das geht nicht immer so weiter. Und sicher, es kommen auch weniger spektakuläre Phasen, aber Tatsache ist, das möchte ich eigentlich mit diesem Post sagen: Nehmt so viel wie möglich mit.

In mir brennt sicherlich nicht die größte Begeisterung für die niederländische Sprache, aber die zweite Woche hat begonnen und ich habe bereits Leute kennengelernt, von denen ich ehrlich sagen kann, dass ich einen Abschied von ihnen sehr, sehr bedauern würde. Und das ist eigentlich, wozu Auslandserfahrungen am besten taugen. Abgesehen davon, dass man natürlich eine neue Kultur, eine neue Sprache und Problembewältigung und Eigenständigkeit lernt. Man lernt auch tolle Menschen kennen. Und auch wenn ich jetzt ein bisschen wie der Otto-Normal-Erasmus-Student (ich bin nicht mal Erasmus-Student, das ist schon ein bisschen traurig) klinge: Es ist wirklich eine einzigartige Erfahrung. Ich bin mir nicht sicher, inwieweit das auch beim Studieren im eigenen Land so läuft, aber im Ausland kommt man - tendenziell - eher mit internationaleren Kontakten zusammen und nimmt letztendlich (wenn man sich nicht wirklich wie der letzte Depp anstellt) eine Menge tolle Erfahrungen mit.

Nein, ich bin in eineinhalb Wochen Ausland noch nicht zum Reise-Philosophen mutiert. Also, alles in Butter, die Welt kann aufatmen (von denen gibt es nämlich weiß Gott genug). Was ich in den eineinhalb Wochen Ausland aber bin, ist ins kalte Wasser gefallen und ganz gut damit klargekommen. Sollte also irgendjemand von euch demnächst auch einen Umzug vor sich haben - ins Inland, ins Ausland, zum Studium oder für irgendetwas anderes: Lasst mich anmaßen, zu sagen, dass ihr Heimweh haben werdet und verzweifelt sein werdet, aber am Ende wachst und das kalte Wasser plötzlich doch eher lauwarm ist und ihr die Zeit vielleicht doch zu genießen beginnt. (An dieser Stelle klopfe ich exzessiv auf Holz, weil ich lauwarm echt okay finde und ganz froh bin, dass momentan nicht noch mehr kaltes Wasser reingekippt wird. Kann so bleiben, Leben, also fühl dich bitte nicht davon inspiriert, mir jetzt die Suppe zu versalzen.) 

Bevor ich jetzt ein buddhistisches Mantra-Buch auspacke und über den Sinn des Lebens sinniere - eine weitverbreitete Krankheit bei jungen Leuten, die schon vermeintlich viel von der Welt gesehen haben (ich meine, komm runter, Antonia, du wohnst in den Niederlanden, nicht in Madagaskar) - lasse ich euch ganz liebe Grüße da und freue mich schon auf morgen, wenn die nächste Classic Confessions-Frage an den Start geht und wir uns wieder lesen.

Bis dahin: Alles Liebe,
Antonia

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