10/31/2016

[NaNoWriMo16] And here I go again...




Nachdem ich mir für die letzte Woche aus persönlichen Krankheits-Gründen eine kurze Blogger-Pause gegönnt und die Classic Confessions-Frage ausgesetzt habe, melde ich mich nun mit meinem NaNoWriMo-Ankündigungs-Post zurück. Ja, richtig, NaNoWriMo, National Novel Writing Month, Leute, ihr wisst, was das heißt. Genau, ich habe ein Foto aus meinem eigenen Sammelsurium herausgesucht und ein Banner designed. Also spitzt eure Bleistifte, greift euch die Blöcke, klackert ein Mal auf der Tastatur und passt auf, dass euch die Kaffeetasse nicht aus der Hand fällt. Ich nehme wieder teil und dieses Mal richtig. Vorbereitet und alles.


Was ist der National Novel Writing Month?


Also in erster Linie ist der National Novel Writing Month der Monat November, aber nicht ein ganz gewöhnlicher Monat November, sondern der Monat November, in dem eskaliert wird. Zumindest wenn ihr zur unique-snowflake-Fraktion der Schriftsteller zählt. Oder eben zählen wollt. Und genau da, beim Zählen-Wollen, setzt der NaNoWriMo, wie ihn die Fachschaft nennt (habe ich jetzt so entschieden), an: Komme zu Potte sozusagen, denn beim NaNoWriMo ist es das Ziel zu schreiben. Und zwar viel. Am besten fertig. Ein Buch. So ein richtiges. Erinnert ihr euch noch an Der Nachtzirkus? Genau, der Bestseller. NaNoWriMo-Baby. 

Es gibt natürlich auch noch eine lange Liste mit fancy Regeln und Foren, solltet ihr also bisher noch nichts vom NaNoWriMo gehört haben, nun aber feststellen, dass ihr auch Schriftsteller seid (oder werden wollt) und ein Buch schreiben müsst und dafür einen Nerd-Schreib-Squad zur Unterstützung braucht (oder einfach nur eine Gelegenheit im Allgemeinen), dann empfehle ich die offizielle Seite. (offizielle Seite)

Aber für die Faulen: Ziel sind 2500 Wörter am Tag. Klingt viel? Ist es auch. Aber zum Glück ist das der NaNoWriMo und nicht die Steuerprüfung, hier wird keiner eingebuchtet, sollte er weniger angibt, als er eigentlich könnte (oder auch nicht). Hauptsache ihr habt Spaß und schreibt, schreibt, schreibt!


NaNoWriMo16. Dieses Mal richtig. 
Mit Buchplot auf Klebezetteln und alles. Warte. Was?


Ja, ich bin tatsächlich kein kompletter Frischling. (Generell bin ich übrigens kein Frischling, oder sehe ich etwa aus wie ein kleines Wildschwein?) (Das war eine rhetorische Frage.) (Das war so ein schlimmer Dorfkind-Witz, dass ich sogar ein bisschen laut lachen musste.) Bereits 2015 habe ich am NaNoWriMo teilgenommen und bin - Wie soll man es nett formulieren? - kläglich abgesoffen. Es hat vorn und hinten nicht gestimmt. Und mit "es" meine ich mein Konzept. Was war das Problem mit dem Konzept? Nun ja. Alles irgendwie. Die Plot-Planung war zu eng gestrickt und hat den Freigeist und die Spontanität, die meine Dialoge eigentlich auszeichnen, gekillt und - primäres Problem - ich war nicht konsequent. Und wer irgendwann veröffentlichen will, der muss das sein.

Und nun? Was ist bei diesem NaNoWriMo anders konzipiert? Das Buch erst einmal. Ich schreibe nämlich nicht irgendeine Geschichte, sondern die Geschichte, die mich wirklich beschäftigt und vor der ich mich jetzt nicht mehr verkrieche. Und ich schreibe mit einer Routine, die ich bereits im September erfolgreich erprobt habe. Über den Oktober habe ich aufgrund der Prüfungsvorbereitung und den, oben bereits erwähnt, gesundheitlichen Gründen ausgesetzt, aber da der November keine direkte Prüfungsvorbereitung mit sich bringt und ich momentan wieder langsam aber sicher auf die Beine komme, bin ich seit drei Tagen mit der akuten Vorbereitung beschäftigt.

Natürlich gehe ich aber nicht nur mit dem richtigen Buch, einer bereits erprobten Methodik und einem Jahresvorrat Bleistifte von Hema an die Arbeit, sondern auch mit einer Plotplanung. Und da kommen die berüchtigten Klebezettel ins Spiel. Mein Buchplot steht nämlich in seiner Grobfassung momentan auf 24 Klebezetteln an meiner Wand. Die groben Stationen in Kapitelüberschriften, um die herum ich im November mit weiteren Klebezetteln Gedanken und Nebenhandlungen ordnen werde, die ich für das Weiterführen der Geschichte benötige. Wieso schreibe ich keinen ausführlichen Kapitelplan? Habe ich bereits versucht. Killt mir die Spontanität und den Spaß und letztendlich den Flow. Und hat letztes Jahr nicht gerade blendend funktioniert. Ich sollte zusätzlich erwähnen, dass die Geschichte schon ziemlich lang in meinem Kopf ist und ich bereits die fünfte Version beginne (Perfektionismus ist was Tolles und tötet euch überhaupt nicht die geistige Gesundheit, ich schwöre!) und einen recht guten Überblick über Charakterentwicklung und Richtung der Geschichte habe, obwohl sich in den letzten drei Monaten plottechnisch einiges wirklich radikal verändert hat. Mit komplett neuem Stoff wäre ich eventuell auch erst Mal anders vorgegangen. (Und ja, ich weiß, eigentlich ist der NaNoWriMo für den komplett neuen, unangefangenen Stoff, aber cry me a river, build a bridge, get over it).


Wie genau gibt es während der Aktion Updates 
und über was werde ich alles schreiben?


Die NaNoWriMo-Updates gibt es erst einmal jeden Sonntag im November explizit zum NaNoWriMo und zusätzlich ist für jeden Freitag ein weiterer Beitrag rund ums Schreiben im Allgemeinen geplant, in dem ich etwas weiter gefächert über das Leben, Leiden und Frohlocken eines Schreiberlings blogge. Die Niederländisch für Anfänger-Posts laufen mit Uni- und Alltags-Updated parallel dazu weiter (bei den NaNoWriMo-Updates wird sich wirklich explizit auf die Aktion konzentriert) und die Classic Confessions natürlich auch. Soweit so gut.

Wie bereits angeklungen sind die Updates auch wirklich Updates, in denen ich über geschriebene Seiten schreibe, wie gut oder wie schleppend es voran geht und euch allgemein auf dem Laufenden halte. Für die themenverwandten Blogposts zum Schreiben, die Freitags online kommen, ist ein Beitrag über Schreibkrisen (und deren Überwindung), einer mit einer Artikel-Rezension über Prokrastination bei Schriftstellern, einer über meine Schreibroutine und einer über meine Methode zur Plotplanung geplant, die allesamt etwas aufwendiger und grafisch ein wenig anspruchsvoller werden, weshalb ich praktisch ab demnächst 24/7 am zeichnen und scannen und bildbearbeitet bin.




Alle weiteren Details zur Geschichte, wie ich zu ihr oder sie zu mir gekommen ist und wie es jetzt beim neuen Anlauf dann auch wirklich gelingen soll, erfahrt ihr im ersten Update diesen Sonntag. Ich freu mich schon riesig, dass der Wahnsinn morgen anläuft. Es jucket mich in den Fingern sozusagen. Und ich freue mich ebenfalls, das Weiterkommen der NaNoWriMo-Teilnehmer zu verfolgen, die sich unter den von mir abonnierten Bloggern befinden. Was ein Fest!

Bevor das allerdings alles startet, gehe ich heute am Tor meines Elternhauses Süßigkeiten verteilen und mir bei Pinterest die Kürbisschnitzereien von Leuten ansehen, die sich im Gegensatz zu mir diese Skills tatsächlich auch mal angeeignet haben. Habt einen guten letzten Tag im Oktober und einen guten Start in den (bei einigen hoffentlich schreibfreudigen) November!



Alles Liebe,
Antonia

Weiterlesen »

10/19/2016

[Classic Confessions - No. 21] Hast du Erfahrungen mit Theaterumsetzungen von Klassikern? Wenn ja - welche?



Jaja, ich weiß, es ist die letzten Tage sehr ruhig auf dem Blog gewesen und ich habe den  Niederländisch für Anfänger-Beitrag diese Woche ausgesetzt. Ich würde die Dinge an dieser Stelle wirklich gern in eine wesentlich blumigere Sprache packen, aber die Erkältung, die mich volle Kanone am Montag erwischt hat, wird momentan immer unangenehmer und lähmt mir den Geist. Ich bin immer furchtbar langsam im Denken, wenn ich krank bin. Schlimm, schlimm. Und sprachlich kommen da auch keine Glanzleistung rum. Deshalb sparen wir uns diese Farce und ich konzentriere mich auf a) Gesund-Werden und b) meine Examens-Woche. Drückt die Daumen, am Montag gehts los.

Deshalb spare ich mir heute mal die Roman-Einleitung. Nehmt's mir nicht übel, aber langsam gesellt sich zur allgemeinen Trägheit und Halsschmerzen auch noch eine deftige Migräne. 


Hast du Erfahrungen mit Theaterumsetzungen von Klassikern? Wenn ja - welche?


Ich hatte die Frage ursprünglich eigentlich ein bisschen anders formuliert. Zugegebener Weise. Und ich habe sehr lang mit mir gekämpft diese köstliche Formulierung aufzugeben, weshalb wir jetzt noch mal kurz drüber sprechen müssen. Ursprünglich war die Frage: "Warst du schon einmal in einer Theater-Umsetzung eines Klassikers, um die zu verarbeiten eine Selbsthilfegruppe nötig gewesen wäre." — Ich war mir aber nicht so ganz sicher, wie viele von euch die traumatischen Erfahrungen, die ich in postmodernen Faust I-Umsetzungen machen musste, teilen. Deshalb ein bisschen neutraler formuliert.

An dieser Stelle übrigens: Ich bin öfter mal im Theater (zugegeben tendenziell mehr in Musicals, weil ich eine wahnsinnige Schwäche für Musicals habe als für "richtige" Theaterstücke) und meist gehe ich sehr zufrieden mit der Welt oder zumindest mit dem Stück wieder raus. Nun. Manchmal eben aber auch nicht. Ich will deshalb jetzt das Theater nicht schlecht reden. Ich finde Theater klasse, doch eine der prägendsten Erfahrungen war eher negativ. Ein Stück, dessen Umsetzung mich immer mehr aufregt, desto mehr ich drüber nachdenke. Faust I. Postmodern. Ja, ihr habt es erfasst.

Das Theaterstück zu Faut I war einer der letzten Schulausflüge, die ich in meinem Leben gemacht habe. Wenn ich mich nicht irre, irgendwann Herbst oder Winter. Noch nicht ganz ein Jahr. Alles noch relativ frisch. Ich bin - erst einmal - aus diesem Stück raus und fand es nicht gut, aber okay. Jetzt auch nicht unterirdisch schlecht. Aber - wie bereits erwähnt - desto länger ich drüber nachdenke, desto wütender und desto enttäuschter bin ich darüber eigentlich. Nicht, dass ich irgendwie ein riesiger Faust-Fan währe, bin ich nämlich echt nicht (ich finde die Protagonisten, abgesehen von Mephistopheles so unsympathisch, dass ich nie wirklich warm mit dem Stück geworden bin). Aber das Stück war einfach schlecht. Nicht, weil ich mit dem Stoff nicht warm wurde, sondern weil es sehr viel falsch gemacht hat, was - meiner Meinung nach - eine Menge moderner Stücke falsch machen. Zusammenfassen kann man es in zwei Hauptaspekte:

1. Ein Stück muss sich entweder selbst erklären oder gar nicht erklären, weil die Erklärung, die man beabsichtigt, unnötig ist, weil jeder seine eigene finden sollte. Wenn zu Beginn - ja, Publikum bestehend aus Schülern (Schülern der Oberstufe!!!) hin oder her - 15 Minuten erklärt werden muss, wie man das Stück zu verstehen hat, dann läuft da was falsch. Als Autor schreibe ich ja schließlich auch keinen Lektüreschlüssel zu meinen Büchern und händige ihn aus oder heule rum, wenn die Art, wie ich die Geschichte interpretiert wissen wollte, überhaupt nicht verstanden wird. Vielleicht ist meine Umsetzung dann unverständlich - oder auch einfach nur zweitrangig und ich mache mich wichtiger, als ich eigentlich bin. Sucht euch aus, was von beidem eigentlich schlimmer ist.

2. Falsche Tiefe.

Der zweite Punkte braucht mehr als einen kurzen Absatz, deshalb mache ich den jetzt, atme einmal tief durch und dann, dann, spreche ich mal darüber, was mich bei modernen Umsetzung, bzw. teilweise auch vielen modernen Stücken sehr stört. Oh, du hast also alle Worte in deinem postapokalyptischen Roman klein geschrieben und keine Satzzeichen verwendet - hat es eigentlich weh getan, als dir jemand daraufhin den Pulitzer-Preis hinterhergeschmissen hat? Kann ich mir gut vorstellen. Oder warte, vielleicht auch nicht. Ich halte mich nämlich an Grammatikregeln, voll langweilig, jedenfalls meistens, wenn's Sinn macht und so. Ich könnte da wirklich eigene Romane drüber schreiben (und eventuell wird aus dieser ganzen Geschichte auch mal ein eigener Post, in nächster Zeit), wie sehr mich dieses möchtegernintellektuelle Gehabe auf die Palme bringt.

Und das ist eben nicht nur bei Büchern ein Problem, sondern auch bei Theaterstücken. Leute, wieso nehmen sich alle so ernst? Wieso versuchen alle so krampfhaft individuell zu sein und merken dabei gar nicht, wie sehr sie in den elenden Mainstream abdriften. Das Stück hatte ein interessantes Bühnenbild und die Schauspieler waren klasse, das Drehbuch sehr nah am Original. Wie zur Hölle kann man dann so viel vollkommen deplatzierten Bullshit zwischendrin unterbringen? Das geht gegen jedwede physikalische Gesetze, sage ich euch! Aber nichtsdestotrotz. Offensichtlich ist alles möglich. 

Ich schlucke jetzt erst mal eine Blutdrucktablette und möchte bevor ich diesen Post beende noch einmal daran erinnern, dass ich größtenteils sehr positive Erinnerungen an Theatervorführungen habe. Und ich bin auch echt nicht die Art von Person, die will, dass alles in historischen Kostümen vonstatten geht oder überhaupt in irgendeiner festgelegten Art. Macht, was ihr wollt, nur bitte macht es gut. Und nehmt euch selbst nicht so ernst, wenn ihr Kunst macht - oder es zumindest versucht.

Soviel von mir. Ich kuschle mich jetzt wieder mit Tee ins Bett und versuche noch ein bisschen produktiv mit Research Methods zu werden. Ich freue mich auf eure Antworten!

Liebe Grüße,
Antonia



Über die Aktion


Die Aktion geht ein Jahr lang (bzw. 53 Wochen) und für jede Frage, die ihr mit einem eigen Post beantwortet und unter dem Ursprungspost auf meinem Blog verlinkt, wandert euer Name ein Mal in den Lostopf. Am Ende der 53 Wochen könnt ihr also 53 Mal in meinem Lostopf sein (oder 12 Mal, wenn ihr nur 12 Fragen beantwortet habt etc. pp.) und habt eine Chance darauf, im Juni 2017 ein fettes Bücherpaket zu gewinnen. Und mit fett meine ich fett. Lasst euch überraschen - aber seid sicher, dass für jeden etwas dabei ist.

- jeden Mittwoch poste ich eine Classic-Confessions-Frage
- diese müsst ihr in einem eigenen Post beantworten und meinen Blog darin verlinken
- dann müsst ihr die URL als Link unter meinem Post teilen
- fertig, euer Name ist in den Lostopf gewandert!

Ihr habt bis zum folgenden Dienstag 23:59 Uhr Zeit, die wöchentliche Frage zu beantworten. Danach seid ihr natürlich immer noch gern dazu eingeladen, könnt aber nicht mehr verlinken und werdet nicht mehr gezählt.

Solltet ihr mal eine Woche ausgesetzt haben, ist das nicht schlimm. Ihr wandert so oft in den Lostopf, wie ihr teilgenommen habt - durch regelmäßiges Teilnehmen erhöht sich lediglich eure Chance auf den Gewinn.

Das Banner darf natürlich gern kopiert werden :)


Die komplette Vorstellung findet ihr hier und weitere Fragen beantworte ich natürlich gern in den Kommentaren.


Die Teilnehmer


a.k.a. Awesome Classic-Squad


Weiterlesen »

10/12/2016

[Classic Confessions - No. 20] "Mit welchem klassischen Autor würdest du dich gern mal auf ein Gespräch und Tee treffen?"



Der Tag war lang und unruhig die letzte Nacht, weshalb ich sozusagen schon mit halbem Fuß im Bett bin. Doch natürlich kann und würde ich niemals meine Aktion überspringen, vor allem nicht, da ich am Wochenende endlich eine Liste mit der Reihenfolge aller kommenden Fragen aufgestellt habe. Also echt produktiv war. 

Ich halte die Einleitung heute trotzdem kurz, seit gestern ist nicht viel passiert, über das ich im Halbschlaf-Zustand schreiben sollte und außerdem juckt mir die Antwort auf die heutige Frage wirklich in den Fingern. Also. Los. Ohne Umschweife.


Mit welchem klassischen Autor würdest du dich gern mal auf ein Gespräch und Tee treffen?


Definitiv Heinrich Heine. Aber ohne wenn und aber. Klar, ich bin auch ein großer Bewunderer von Jean-Paul Sartre und es gibt noch einige andere klassische Autoren, deren Werke ich bewundere, aber ganz ehrlich? Definitiv Heine.

Bei Heinrich Heine kann ich mir ein Treffen mit Tee gut vorstellen - jedenfalls in dem Maße, in dem das bei einem Autor, der jetzt schon über hundert Jahre tot ist überhaupt vorstellbar ist -, denn ich bin überzeugt, dass Heine unheimlich lustig und Gesprächs-wert wäre. Und außerdem sprechen wir beide Deutsch. Das sollte man nicht außer Acht lassen. Ein Treffen mit Sartre, dem Franzosen, und mir, dem Mädchen ohne Französischkenntnisse, wäre schon eine kleine Katastrophe zum Beispiel. Und wie bereits erwähnt: Heinrich Heine, so rein aus Erzählungen und biografischen Hintergründen, wäre sicher alles andere als ein verschenktes Gespräch. Mehr ein Geschenk von einem Gespräch, wenn man es so will.

Und davon abgesehen ist ein Gespräch mit Heine natürlich allein durch den historischen Hintergrund extrem reizvoll: Der Typ hat Napoleon in Berlin einziehen sehen, die Französischen Befreiungskriege miterlebt, den Vormärz, Leute, den Vormärz und natürlich die Märzrevolution! So viel Spannung und so, so viel, was Deutschland bis heute noch prägt. Und wie es ist, im Exil zu leben, wegen einer Krankheit ans Bett gefesselt zu sein, wie es ist, eine Frau zu haben, die kein Deutsch spricht und deshalb viele Sachen gar nicht lesen kann. Ganz zu schweigen davon, wie viele große Gestalten seiner Zeit zu Heines direktem Umfeld gehörten und allein über die mehr zu erfahren natürlich auch interessant wäre. Friedrich Engels, George Sand, Alexandre Dumas, Alexander von Humboldt und so viele mehr. Muss ich eigentlich noch was dazu sagen? Heine ist eine der wahrscheinlich interessantesten Personen, mit denen man so einen Tee trinken kann. Und darüberhinaus auch einer der intelligentesten und humorvollsten. Es ist ein Jammer, dass ich ihn in der Realität nie treffen werde. Aber irgendwie auch wieder nicht, schließlich war das 19. Jahrhundert jetzt nicht gerade so prickelnd, da kann ich ehrlich gesagt auf direkte Erlebnisse verzichten und lese mich lieber ein bisschen aus sicherem Abstand rein.

Und? Wie sieht es bei euch aus? Habt ihr auch einen klassischen Autor, bei dem ein Wunschtreffen für euch sehr reizvoll wäre? Lasst es mich wissen und schreibt einen eigenen Post dazu.

Liebst,
Antonia


Über die Aktion


Die Aktion geht ein Jahr lang (bzw. 53 Wochen) und für jede Frage, die ihr mit einem eigen Post beantwortet und unter dem Ursprungspost auf meinem Blog verlinkt, wandert euer Name ein Mal in den Lostopf. Am Ende der 53 Wochen könnt ihr also 53 Mal in meinem Lostopf sein (oder 12 Mal, wenn ihr nur 12 Fragen beantwortet habt etc. pp.) und habt eine Chance darauf, im Juni 2017 ein fettes Bücherpaket zu gewinnen. Und mit fett meine ich fett. Lasst euch überraschen - aber seid sicher, dass für jeden etwas dabei ist.

- jeden Mittwoch poste ich eine Classic-Confessions-Frage
- diese müsst ihr in einem eigenen Post beantworten und meinen Blog darin verlinken
- dann müsst ihr die URL als Link unter meinem Post teilen
- fertig, euer Name ist in den Lostopf gewandert!

Ihr habt bis zum folgenden Dienstag 23:59 Uhr Zeit, die wöchentliche Frage zu beantworten. Danach seid ihr natürlich immer noch gern dazu eingeladen, könnt aber nicht mehr verlinken und werdet nicht mehr gezählt.

Solltet ihr mal eine Woche ausgesetzt haben, ist das nicht schlimm. Ihr wandert so oft in den Lostopf, wie ihr teilgenommen habt - durch regelmäßiges Teilnehmen erhöht sich lediglich eure Chance auf den Gewinn.

Das Banner darf natürlich gern kopiert werden :)


Die komplette Vorstellung findet ihr hier und weitere Fragen beantworte ich natürlich gern in den Kommentaren.


Die Teilnehmer


a.k.a. Awesome Classic-Squad

1. Skylife
2. BücherFähe
3. Let 'em eat books
Weiterlesen »

[Niederländisch für Anfänger - No. 15] "Prüfungspanik"

Hallo meine Lieben!

Ist mir da nicht eine schöne Fast-Alliteration beim Titel gelungen? Eigentlich ist es ja keine Alliteration, weil es nur ein einzelnes Wort ist, aber weil es zusammengesetzt ist, liest es sich fast wie eine. Toll? Ganz toll. Und ansonsten. Ich bin ja zum Glück ganz entspannt und gar nicht nervös und der Titel ist nur wegen der schönen Fast-Alliteration der Titel des heutigen Posts. Oh man, ich würde mich ja setzen, würde ich nicht schon im Bett liegen. Ich sage euch, die ersten großen Prüfungen schaffen mich einfach. Und zwar nicht, weil ich mir so extreme Sorgen über das "Bestehen oder Nicht-Bestehen" machen müsste, sondern weil sie so unheimlich schwer einzuschätzen sind. Wo stehe ich? Wo geht es hin? Wie sieht meine Zukunft aus? Was ist der Sinn des Lebens? Fragen, die man sich eben so stellt. Leute, ich bin aufgeregt.

Aber mal ganz von Anfang an. Am Freitag schreibe ich meine erste Klausur. Der Vortest lief gut, der Lernstoff ist nicht sehr umfangreich, ich bin also an sich guter Dinge. Dann folgt eine Woche normaler Unterricht (mehr oder weniger - manche workgroups finden nicht mehr statt, aber ansonsten annähernd gewöhnlich) und dann beginnt meine erste richtige Klausuren-Woche. Ich bin eigentlich guter Dinge, aber trotz dessen machen mir solche neuen Prüfungsumstände beim ersten Mal einfach immer einen unheimlichen Kloß im Hals. Ich bin kein Fan von Veränderungen, wenn es um Prüfungs-Routinge geht. Nein, wirklich nicht. 

Was ich die letzten zwei Wochen also getan habe (und auch die nächsten zwei Wochen noch tun werde) ist also panisch durch die Gegend laufen und versuchen nicht vollkommen durchzudrehen. Gar nicht so einfach, wenn ich Angst vor etwas habe, blocke ich nämlich grundsätzlich erst einmal alles ab und beginne zu prokrastinieren. Ich arbeite mit einem bisher ganz ansehnlichen Erfolg dagegen, aber trotzdem. Meiner Meinung nach könnte es wesentlich flüssiger laufen. 

Nichtsdestotrotz: Die General Introduction-Zusammenfassung ist schon fast fertig, die von Academic Skills ist schon fertig, Research Methods mache ich gern und ist nicht so viel und Psychology in Action ist ebenfalls in Arbeit und wird zudem noch von der Tatsache unterstützt, dass ich da zusätzlich zu einer Lerngruppe gehe und den Stoff extra durchspreche. Und bisher habe ich eigentlich alle Themen verstanden und muss nur lernen und mich damit beschäftigen und wieso drehe ich eigentlich durch, so katastrophal klingt das überhaupt nicht. Aber das Panik-Prinzip ist ja bekannter Weise Teil meiner Persönlichkeit. Also. Panik. Prüfungen. Aaaah. 

Sollten die Posts im Oktober übrigens etwas mau ausfallen, dann liegt es primär daran. Die Classic Confessions kommen immer noch regelmäßig - wie vielleicht festgestellt - und ich gebe mir Mühe, Kommentare zu beantworten und es mit den Niederländisch für Anfänger-Posts auch so zu halten, aber so ein Prüfungs-Stress (obwohl ich eigentlich ja ganz gut vorbereitet bin) schlägt mir immer Wahnsinnig auf die Nerven und vor allem auf den Kopf, weshalb er sich jetzt gerade zum Beispiel wie ein überbelasteter Luftballon anfühlt. Und angesichts dieser Tatsache mal ein Slow-Clap. Konzentration fällt nämlich gerade ein bisschen schwer.

Ansonsten läuft es aber mit dem Schreiben für's Buch immer noch flüssig. Seit Oktober bemühe ich mich ja um 3 Seiten pro Tag (September waren es noch 2), was dafür, dass ich ja momentan 24/7 Kopfschmerzen habe, relativ erfolgreich seinen Lauf nimmt. Mir war natürlich schon ein wenig bewusst, dass ich vielleicht nicht immer die 6 Tage pro Woche schaffe, aber 5 sind meist drin und wenn, dann grundsätzlich immer mehr als 3 Seiten - also durchaus erfolgreich bisher, muss man auch mal lobend erwähnen.

Das sind eigentlich auch die zwei Hauptaspekte, um die meine Gedanken momentan rotieren. Schreiben und Zusammenfassen. Zusammenfassen und Schreiben. Mehr Schreiben als Zusammenfassen. Aaah, Prokrastination. Aber das wird schon.

Ich verabschiede mich für heute (beziehungsweise für heute ein wenig verspätet, weil ich noch etwas anderes schreiben musste) von euch und melde mich später am Tag mit den Classic Confessions zurück.

Alles Liebe,
Antonia
Weiterlesen »

10/05/2016

[Classic Confessions - No. 19] "Was hältst du von Klassiker-Fanfictions?"



Seit eineinhalb Stunden (eineinhalb Stunden!) bin ich jetzt schon wach, am arbeiten und immer noch im Bett, weil halb acht Uhr Morgens einfach keine Uhrzeit ist, um die ich mich schon von meiner warmen Decke trennen kann. Und mein Schreibtisch liegt momentan voll mit Blöcken, Büchern, Manuals und Zusammenfassungen. Prüfungsphase, Leute. Meh. Ich habe bereits im September-Rückblick angekündigt, dass der Oktober vom Schreiben und von meiner Prüfungsvorbereitung dominiert werden wird, obgleich es zumindest bei Letzterem einen eindeutigen Lichtblick gibt (Bei Erstem gab es ja erst gar nicht wirklich Schatten, also von daher...): Eine Freundin hat mir das Wochenende gerettet, indem sie mir ihre Zusammenfassungen für General Introduction to Psychology geschickt hat, woraufhin ich mich mit ihr geeinigt habe, dass ich die Zusammenfassung für Research Methods und Academic Skills mache und ihr gebe (und eventuell Psychology in Action). Nun. Jetzt könnte man natürlich argumentieren, dass man ja ohne Zusammenfassung den Lerneffekt selbst ein bisschen vermisst. Dem habe ich entgegenzusetzen, dass ich die Kapitel ja auch gelesen, auch durchmarkiert und auch die Aufgaben dazu beantwortet habe. Es ist also nicht so als wäre der Stoff, den ich von meiner Freundin komprimiert bekomme, Neuland und ich hätte mich noch nie damit beschäftigt. Und davon abgesehen. Eine Woche vor den Prüfungen, in denen ich - wenn mein Zeitplan aufgeht und das sollte er - nichts anderes machen muss als lernen, weil die Zusammenfassungen und Assignments dann alle fertig sind. Sorry not sorry, aber den Luxus nehme ich mit Handkuss.

Diese ganze Geschichte hat jedenfalls einen wahnsinnigen Zeitdruck aus meiner Vorbereitung herausgenommen, weshalb ich nicht vierundzwanzig Stunden am Tag am Schreibtisch hocken und auf mein Psychologie-Buch weinen muss. (Versteht mich nicht falsch, ich liebe das Studium immer noch, aber Leute, Leute, ist das viel Zeug, das zusammengefasst werden muss - ich schwör's euch.) Was so viel heißt wie: Ich kann tatsächlich auch meinen Schreibplan einhalten, das Bloggen muss nicht vollkommen einschlafen und ja, wo wir gerade von Schlaf reden, den bekomme ich auch noch. Der Oktober war bis hierhin ein vollendeter Erfolg, sozusagen.

(Apropos: Vielleicht ist es dem ein oder anderen gestern aufgefallen, aber ich habe sozusagen meinen Niederländisch für Anfänger-Post geschwänzt. Nehmt es mir nicht krumm, aber es gab nicht sonderlich viel zu berichten - außer dass mein Zeitplan entschärft wurde und das war einfach irgendwie keinen kompletten Post wert. Und ich war enorm müde. Das hat vielleicht auch ein bisschen mit reingespielt. Nächste Woche geht's dann wieder weiter mit Niederländisch für Anfänger und ich bin mir jetzt schon sicher, dass ich vor meiner ersten kommenden Klausur komplett am Durchdrehen bin. Jetzt jedenfalls erst einmal zu den Classic Confessions:)


Was hältst du von Klassiker-Fanfictions?


Bevor irgendjemand vor dieser Frage Reißaus nimmt weil "Hä? Was ist denn eine Klassiker-Fanfiction, Antonia?", nehme ich mir einfach mal die Zeit und erkläre, was ich damit meine: Klassiker-Fanfictions sind für mich Bücher, die Charaktere aus Klassikern (zum Beispiel Sherlock Holmes etc.) übernehmen und dann eine eigene Umsetzung, einen eigenen Plot etc. dazu entwickeln. Diese Fanfictions werden - im Gegensatz zu den meisten Fanfictions moderner Bücher und ja, auch moderner Klassiker - auch relativ gut veröffentlicht. Beispiele hierfür wären zum Beispiel Stolz und Vorurteil und Zombies von Seth Grahame-Smith und Young Sherlock Holmes von Andrew Lane. Gerade Zombie-Bücher mit Klassiker-Hintergrund und Sherlock-Holmes-Variationen boomen momentan, wenn ihr mich fragt, ganz gewaltig. Und es würde mich sehr interessieren, ob ihr selbst solche Bücher kennt und wenn ja, lest und mögt.

Ich habe zu Klassiker-Fanfictions eigentlich eine gute Meinung. Und das liegt primär daran, dass ich zwar dafür bin, Bücher generell mit Respekt zu behandeln, ich es aber ebenfalls wichtig finde, sich mit ihnen zu beschäftigen und den Stoff nicht einstauben zu lassen. Und wenn das in Form von veröffentlichten Fanfictions geschieht, dann wieso eigentlich nicht.

Ich bin persönlich einfach kein riesiger Zombie-Fan, deshalb entschließt sich mir persönlich die ganze Faszination dafür ein wenig und deshalb auch vieles, was da mit Janes Austens Werken veranstaltet wird. Aber Sherlock Holmes Fanfictions jeder Art finde ich einfach großartig. Nicht zuletzt, weil mich die BBC-Serie Sherlock zu einem riesigen Fan gemacht hat und mir die herrliche Besessenheit der ganzen Sherlock Holmes-Fandom einfach so gut gefällt. Ich glaube, es gibt kaum eine Fangemeinde, die über so viele Jahre so durchgängig präsent und besessen von einer Buchreihe war. Und das ist und bleibt einfach herrlich.

Ich habe Young Sherlock Holmes vor etlichen Jahren mal angefangen und dieses Buch (beziehungsweise diese Buchreihe) bringt mich auch auf die Frage, da sie mir sehr positiv im Gedächtnis hängen geblieben ist. Zu meiner eigenen Schande muss ich gestehen, dass ich da immer noch nicht weitergelesen habe (zu viele Bücher, zu wenig Zeit), aber gut war sie auf jeden Fall - zumindest der Anfang. 

In jedem Fall gilt für mich bei dieser Frage: Alles, was Spaß macht und keinem weh tut ist in Ordnung. Ob Jane Austen sich das mit den Zombies mal hätte träumen lassen, ist wahrscheinlich fraglich, aber da ich regelmäßig mit der "Tod des Autors"-Theorie liebäugele, finde ich es auch generell zweitrangig, ob Jane Austen die Weiterverarbeitung ihres Werkes so gewollt hätte oder nicht. (Wer diese Literaturtheorie nicht kennt, darf hier mal kurz bei Wikipedia vorbeischauen und die eigene literarische Allgemeinbildung ausbauen - es lohnt sich, diese Theorie ist sehr interessant.) Arthur Conan Doyle hätte wahrscheinlich die moderne Umsetzung eher mit einem Schulterzucken hingenommen, die Sherlock Holmes-Fangemeinde, wie bereits erwähnt, hat bereits eine lange Historie an Besessenheit, ich denke, das hätte ihn eher wenig verstört.

So und nun seid ihr an der Reihe: Was haltet ihr von Klassiker-Fanfictions? Gut? Schlecht? Respektlos? Respektvoll? Lasst es mich wissen, ich freue mich sehr über eure Beiträge.

Liebe Grüße,
Antonia


Über die Aktion


Die Aktion geht ein Jahr lang (bzw. 53 Wochen) und für jede Frage, die ihr mit einem eigen Post beantwortet und unter dem Ursprungspost auf meinem Blog verlinkt, wandert euer Name ein Mal in den Lostopf. Am Ende der 53 Wochen könnt ihr also 53 Mal in meinem Lostopf sein (oder 12 Mal, wenn ihr nur 12 Fragen beantwortet habt etc. pp.) und habt eine Chance darauf, im Juni 2017 ein fettes Bücherpaket zu gewinnen. Und mit fett meine ich fett. Lasst euch überraschen - aber seid sicher, dass für jeden etwas dabei ist.

- jeden Mittwoch poste ich eine Classic-Confessions-Frage
- diese müsst ihr in einem eigenen Post beantworten und meinen Blog darin verlinken
- dann müsst ihr die URL als Link unter meinem Post teilen
- fertig, euer Name ist in den Lostopf gewandert!

Ihr habt bis zum folgenden Dienstag 23:59 Uhr Zeit, die wöchentliche Frage zu beantworten. Danach seid ihr natürlich immer noch gern dazu eingeladen, könnt aber nicht mehr verlinken und werdet nicht mehr gezählt.

Solltet ihr mal eine Woche ausgesetzt haben, ist das nicht schlimm. Ihr wandert so oft in den Lostopf, wie ihr teilgenommen habt - durch regelmäßiges Teilnehmen erhöht sich lediglich eure Chance auf den Gewinn.

Das Banner darf natürlich gern kopiert werden :)


Die komplette Vorstellung findet ihr hier und weitere Fragen beantworte ich natürlich gern in den Kommentaren.


Die Teilnehmer


a.k.a. awesome Classic-Squad
Weiterlesen »

10/01/2016

SEPTEMBER - Studienalltag, Harry Potter-Reread, NaNoWriMo-Vorbereitung & jaaaa, sie schreibt wieder


Hallo meine Lieben!

Unfassbar aber wahr: Der September hat sich heimlich, still und leise irgendwie an mir vorbeigeschlichen. Ich kann selbst noch gar nicht richtig glauben, wie schnell der erste Studienmonat meines Lebens an mir vorbeigezischt ist und deshalb war ich heute früh doch ein wenig überrumpelt, als ich auf meinem Magnet-Kalender im Badezimmer den Monat neu schieben musste. Oktober. Man, wo ist die Zeit hingegangen?

Bevor ich in irgendeiner Weise näher ins Detail gehe, kann man meinen September ungefähr wie folgt zusammenfassen: Erfolgreich. Mit kleinen Tiefs, aber primär Hochs. Und alles in allem: Erfolgreich.

Das trifft auf viele verschiedene Aspekte zu (es ist wirklich viel passiert), aber first things first: Ich habe endlich wieder eine feste Schreibroutine. Ja. Sie - ich - hat - habe - endlich wieder einen Rhythmus gefunden. Die Schnittstelle zwischen Buchbloggern und Leuten, die neben dem auch noch andere Texte schreiben, ist relativ groß, deshalb können sicher einige von euch die Freuden und Leiden des Angehender-Schriftsteller-Lebens nachvollziehen. Für alle anderen: Ich hatte eine schlimme Wort-Schreib-Sinneskrise und irgendwie habe ich es tatsächlich geschafft Ende August und über den kompletten September hinweg ein bisschen aus dem Loch heraus zu kriechen. Bei meinem letzten Monatsrückblick, also im August, hat sich diese Tendenz bereits angedeutet, aber da habe ich mit der Euphorie noch ein bisschen hinter den Berg gehalten, weil der Erfolg noch zu jung war. Nach einem Monat, in dem ich jede Woche 6 von 7 Tagen geschrieben habe und das in den meisten Fällen auch über mein eigentliches Seitenziel hinaus, kann ich aber schon ein bisschen euphorischer sein und auch ein paar Details aus dem Nähkästchen fallen lassen: Mein Ziel war, um wieder einen Einstieg zu finden, zwei Seiten pro Tag in einen A4 Block per Hand zu schreiben. Das entspricht gut 500-700 Wörtern pro Tag und ist, wenn man wie ich sehr, sehr lang quantitativ gar nicht mehr geschrieben hat, ein guter Anfang. Da ich noch keine Zeit hatte, die Seiten am Computer abzutippen, kann ich noch keine genauen Zahlen nennen, aber grob geschätzt waren das - zielmäßig - zwischen 12 500-17 500 Worte, die ich definitiv überschritten habe, weil ich - wie bereits erwähnt - fast jeden Tag zwischen einer halben Seite und zwei Seiten mehr geschrieben habe. Das klingt jetzt alles nach sehr viel Mathematik, man kann übersetzt auch einfach sagen: Ich bin mehr als zufrieden.

Mein Ziel für den Oktober sind drei Seiten per Hand in den A4-Block, im November vier, im Dezember ebenfalls und im Januar wieder zurück zu drei. Grund für diese Routine ist, dass ich mich im September und im Oktober langsam an den NaNoWriMo herantasten werde, den ich mit weniger Worten als eigentliches kollektives Ziel bestreiten werde. Grund dafür ist schlicht und ergreifend mein Leben, in das täglich 2 500 Wörter nicht hineinpassen, meine Art zu schreiben (momentan auf Papier - was es damit auf sich hat, bekommt sicher irgendwann noch mal einen eigenen Post), die ein genaues Zählen ausschließt, und die Komplexität und der Flow der Geschichte, die/der besser funktioniert, wenn ich mich "langsam" herantaste.
Zusätzlich habe ich über den September hinweg das grobe Plot-Design gemacht, das im Oktober noch ein wenig in Details ergänzt wird, aber immer noch genug Lücken für Spontanität lässt, von dem mein Schreiben lebt — auch das natürlich im Sinne der NaNoWriMo-Vorbereitung. Und eine überarbeitete Landkarte muss ich dringend auch noch mal planen und ein Schulsystem und ein politisches System. Aber dafür habe ich im Oktober noch genügend Zeit, das wird für die Geschichte nämlich größtenteils erst in meiner Schreibzeit im November relevant.

Neben dem Schreiben (man darf natürlich auch nicht das Schreiben auf dem Blog vergessen - wobei ich mit 12 Posts für den September, zumal ich wirklich viel für die Uni zutun hatte, ebenfalls zufrieden bin - guter Mittelwert) ist natürlich auch sonst einiges los gewesen. Nicht zuletzt der Beginn meines Studium, das mittlerweile schon in den Alltagstrott verfallen ist. Was, versteht mich nicht falsch, generell für mich persönlich nichts schlechtes ist, da ich auch da nach einem Monat endlich einen Rhythmus gefunden habe (beziehungsweise noch dabei bin), mit dem ich gut leben kann. Das wird jetzt auch langsam aber sicher Zeit, denn übernächste Woche Freitag schreibe ich meine erste Klausur, bevor es dann in der davon ausgehend übernächsten Woche mit drei weiteren so richtig zur Sache geht. Ich stecke also momentan voll und ganz in der Prüfungsvorbereitung, beziehungsweise Stoffzusammenfassung. (Wen es interessiert: Ich habe gestern eine sehr ästhetisch wertvolle schematische Darstellung von zwei Neuronen gezeichnet, als meine Freundin, die gerade auf Besuch ist, zu ihrem Konzert gefahren ist; heute geht sie zum nächsten, weshalb ich mich nach diesem Blogpost weiter ans Nervensystem schmeißen werde - ist viel, bin aber guter Dinge.)
Ich gebe an dieser Stelle übrigens auch ganz offen zu, dass ich - auch wenn es größtenteils gut gelaufen ist und ich fast durchweg regelmäßig für die Uni gearbeitet habe - auch ein paar kleinere Durchhänger hatte. Ich schiebe das vor allem auf die Angst vor den ersten Klausuren, die dich in gewisser Weise manchmal ein bisschen lähmen kann (mir geht es jedenfalls immer so). Der Trick ist einfach, anzufangen. Und da ich das schon mal geschafft habe - alles tutti. Ich halte euch im Oktober sicher weiter darüber auf dem Laufenden. Allgemein wird der Oktober sehr Prüfungsvorbereitungslastig, fürchte ich, weil ich - neben dem Schreiben am Buch - sicher nicht viel nebenbei reißen werde.

Was mich auch schon zum letzten Punkt führt: Mein Harry Potter-Reread. Beziehungsweise mein momentan stagnierender Harry Potter-Reread. Ich habe die ersten zwei Teile fertig (und die warten nebst Das Blut des Olymp von Rick Riordan auf eine Rezension) und wollte danach The Trials of Apollo lesen und dann mit dem Reread weitermachen. Leider kam mir das Unileben (beziehungsweise die Prokrastination in Form der dritten Staffel von Gilmore Girls) dazwischen, weshalb ich weder mit The Trials of Apollo fertig bin noch mit Der Gefangene von Askaban angefangen habe. Ein Jammer. Und es sieht im Oktober auch nicht gerade danach aus, als würde es da Besserung geben. Das wird an sich schon ein sehr stressiger Monat für mich und ich möchte dem ganzen ein bisschen den Druck nehmen, indem ich mir zumindest bei den Büchern einen Puffer einräume und die vollkommen legitime Möglichkeit, erst ab November wieder an Harry Potter weiterzulesen. Nehmt es mir nicht krumm (haha, HP-Insider, Viktor Krum, somebody?), ich bin selbst auch ein bisschen enttäuscht, dass das nicht so flüssig lief, wie ich mir das vorgestellt hatte, aber da muss ich einfach im Oktober Prioritäten setzen. Vielleicht schaffe ich es ja, zur Entspannung neben der Vorbereitung zu lesen (und danach auch zu rezensieren), aber das steht noch in den Sternen und ich will nichts versprechen, was ich zu 70% nicht halten kann.

Ansonsten hatte ich im September ein blühendes Sozialleben, einen Ausflug nach Amsterdam (über den ich hier gebloggt habe) und dank Heimweh letzter Woche jetzt auch die Aussicht, doch vor Weihnachten noch mal nach Deutschland zur Familie zu kommen. Nach meiner letzten Prüfung fahre ich für ein kurzes Wochenende zurück in die Heimat und freue mich jetzt schon wie Bolle drauf, meine ganzen Thüringer Lieblingsmenschen wiederzusehen. Und wenn das nicht für die kommenden Prüfungen motiviert, dann weiß ich auch nicht.

Bis dahin lasse ich jedenfalls ganz liebe Grüße da. Packt die Halloween-Deko aus, der Oktober ist da. Herbst, oh du wunderschöne Jahreszeit!

Liebe Grüße,
Antonia

Weiterlesen »
Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...