12/26/2014

[Antwort] Wölkchens Freitags-Fragen

Hallo meine Lieben! 

Es ist mal wieder soweit und heute beantworte ich sogar mal pünktlich [nehmt es einfach als diesjähriges Weihnachtswunder ;)] Wölkchens wundervolle Freitags-Fragen (ich finde sie wirklich wundervoll und zusätzlich ist Weihnachten und das bringt mich immer in so eine Stimmung, die mich mit Adjektiven schmeißen lässt) (Ich habe keine Ahnung, warum ich dauernd Klammern-Formen wechsle. Der französische Kunstwissenschaftler in mir zupft sich auch gerade an seinem imaginären Bart und fragt: »Was will die Autorin uns damit sagen?«) (Ja, in meinem Kopf kommentieren französische Kunstwissenschaftler Blogposts) (Ich liebe Klammern)

Die Bücher-Frage: 

Hast du dir für das nächste Jahr etwas im Bezug auf Bücher vorgenommen? (Z.B. eine bestimmte Anzahl lesen, weniger kaufen. usw.)

Also erst einmal: Ich nehme mir nichts vor. Ich zelebriere Versprechen an mich selbst. Noch ein bisschen mehr Euphorie diesbezüglich und ich baue einen Schrein für Neujahrswünsche in mein Fenster (und vielleicht hält mich eigentlich nur davon ab, dass momentan viel zu viele Kochbücher drin stehen, bzw. die Katze drin liegt und die ganz und gar nicht von einem Schrein begeistert wäre). 
Tatsächlich habe ich mir auch dieses Mal viel, viel, viel zu große Dinge für 2015 vorgenommen wie z.B. endlich mehr Sport zu treiben, als maskierter Superheld das Böse in der Welt bekämpfen, die Erderwärmung zu stoppen und ein Mittel gegen Haarausfall zu entwickeln (simple as usual). 
Auf Bücher bezogen sehen meine Wünsche dann doch etwas bescheidener aus: Ich will mir mehr Zeit zum Lesen und zum Rezensieren nehmen. Die Blog-Flaute, die ich zum Ende des Jahres hatte, möchte ich wirklich gern hinter mir lassen und na ja... mal sehen, ob's was wird ;)

Die private Frage:

Ab welcher Summe wärest du bestechlich?

Oha. Das ist wirklich eine sehr gute Frage, über die ich tatsächlich jetzt erst mal eine Weile nachdenken musste...
Ich bin zum Schluss gekommen, dass ich da nur schlecht eine Zahl nennen kann. Zahlen ändern sich je nach dem, was benötigt wird. Ich kann schlecht sagen, dass ich ab einer Millionen oder einer Milliarde Bestechlich wäre. Da müsste ich erst mal wissen, zu welchem Zweck ich bestochen werden soll (ob eher wichtiger oder unwichtiger, fataler oder banaler etc.) und in welcher Situation ich mich zu der Zeit befinde. 
Es gibt natürlich Dinge, mit denen ich mich - ganz weit aus dem Fenster gelehnt - immer bestechen lassen würde, dabei handelt es sich aber nicht um eine Geldsumme, sondern um viel wertvollere materielle Sachen. Momentan wäre aber sowieso keiner in der Lage mir das zu bieten (weil es noch nicht erfunden, bzw. entdeckt ist), deshalb steht das sowieso außer Frage. 

Liebe Grüße, 
Antonia
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12/24/2014

So this is Christmas and what have you done?



Hallo meine Lieben! 

Es ist mal wieder soweit: Der 24. Dezember ist da. Man kann viel über Weihnachten sagen und den Stress und/oder die Besinnlichkeit der Vorweihnachtszeit lieben und/oder hassen, aber letztendlich muss jeder selbst sein Weihnachten finden (oder was auch immer er feiert und mit wem und wie). 

Ich bin Atheistin und deshalb gehe ich auch an Weihnachten nicht in die Kirche. Für mich ist Weihnachten ein Treffen mit meinen Lieben, ein Freude-machen und Lächeln-zaubern, Schokomänner, Vorfreude, Weihnachtslieder und lecker Kinderpunsch. 

Ich würde gern sagen, dass ich jetzt nicht vorhabe einen Roman zu schreiben (aber das wäre gelogen, weil ich genau das vorhabe). Ich möchte nur nicht einfach "frohe Weihnachten" wünschen, weil viel zu viel passiert und passiert ist und passieren wird, was nicht froh war und nicht froh sein wird. 
Es fällt mir ein bisschen schwerer als sonst, genau diesen Gedanken in Worte zu fassen. Und was tut man, wenn man nicht weiter weiß? Man zitiert Harry Potter. Und tatsächlich, dieses Mal trifft eine Stelle aus dem 7. Band genau das auf den Punkt, was ich euch sagen will:

"Rings um den Platz hingen bunte Lichterketten und in der Mitte stand etwas wie ein Kriegerdenkmal halb verborgen hinter einem windzerzausten Weihnachtsbaum. Es gab ein paar Läden, ein Postamt, einen Pub und eine kleine Kirche, deren Buntglasfenster wie glänzende Edelsteine über den Platz leuchteten. 
Hier war der Schnee zusammengepresst, und er war hart und rutschig geworden, wo den ganzen Tag lang Menschen darübergelaufen waren. Leute aus dem Dorf kreuzte ihren Weg, für einen Moment angestrahlt von Straßenlaternen. Die Tür des Pubs ging kurz auf, und ein wenig Gelächter und Popmusik drang an ihre Ohren; dann hörten sie, wie in der kleinen Kirche ein Weihnachtslied angestimmt wurde.
»Harry, ich glaub, es ist Heiligabend!«, sagte Hermine.
»Tatsächlich?«" (HP7/S332/Z3-18)

Tatsächlich. Und wisst ihr, was das bedeutet? Das es Menschen gibt, für die der 24. Dezember ein ganz normaler Tag ist. Nicht, weil sie nicht unsere Tradition oder eure Religion teilen, sondern weil er das im Prinzip ist. Weil es für manche Menschen wichtigere Dinge gibt, schlimme Dinge, die sie davon abhalten diese Illusion des besonderen Tages oder der besonderen Nacht zu erschaffen.
Und auch, wenn das auf den ersten Moment nicht wirklich weihnachtlich und aufmunternd klingt und manche vielleicht sogar aufhorchen lässt ("Was?! Weihnachten ist Jesus' Geburtstag! Wie kann das nicht etwas Besonderes sein?!" - calm down. Weihnachten ist ein ehemals heidnisches Fest, auf das nur der Bequemlichkeit halber Jesus' Geburtstag gelegt wurde - der war wahrscheinlich irgendwann im Sommer oder im Frühling). 
Aber ist das nicht eigentlich etwas Positives? Das wir Menschen aus nichts etwas machen können und uns Illusionen schaffen und Schönheit und Besinnlichkeit in etwas sehen, wo eigentlich gar nichts ist?
Denkt mal drüber nach.

Alles Liebe,
Antonia
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12/19/2014

Wölkens Freitags Fragen [Antwort]

Hallo meine Lieben! 


Ich habe nun die letzten paar Freitags Fragen von Wölkchen ausgelassen, da ich von meinen Klausuren so gestresst und genervt war, dass ich keine Muße zum schreiben hatte. Der größte Teil vom ersten Halbjahr und alle meine Klausuren sind jetzt aber rum und siehe da: Schon habe ich wieder Lust und Laune meinen Blog zu entstauben. 
Ich werde mir alle Mühe geben, über Weihnachten intensiver zu bloggen, als die Wochen davor, aber ich denke, dass ich das hinbekomme. Zum Überblick: In den nächsten paar Tagen werde ich die Rezi zu Wer die Lilie träumt von Maggie Stiefvater schreiben (endlich!) und vor allem den Tag machen, der ebenfalls schon eine geraume Zeit auf meiner Liste steht (endlich!!!). Für Weihnachten plane ich auch noch einen Post, dann werden die Montags- und Freitagsfragen jetzt auch endlich wieder kommen (apropos Montagsfragen, die ja bisher von LiBROMANiE ausgerichtet worden: Mir tut es wirklich in der Seele weh, dass Nina vorerst damit aufhört, kann es aber verstehen, schließlich ist es auch immer Arbeit so etwas vorzubereiten etc.) und ich hoffe, dass ich auch wieder ein bisschen mehr lesen kann (Haus des Hades, Der Distelfink, Alcatraz 2+3, Die erste Liebe [nach 19 vergeblichen Versuchen], Will & Will und und und... Ich habe für den Dezember noch eine Meeeeeenge vor...). 

Aber jetzt hab ich mich schon wieder chronisch verquatscht (Ich schreibe 'chronisch', weil ich Wiederholungstäter bin, wenn man da überhaupt noch von "Wiederholung" sprechen kann - es kommt mir so vor, als wäre der Ausdruck noch viel zu harmlos für die Ausmaße an Verquatschen, die ich jedes Mal fertig bringe...) (Okay, schon wieder passiert. Jetzt hör ich aber auf.) (Wirklich.) (Gleich.) (Echt, gleich.) (Glei-eich.) (Okay. Jetzt ist Schluss.)

Die Bücherfrage: 

Was hältst du von typischen Buchklassikern? - 
Welche hast du schon gelesen?

Hm. Das rüttelt jetzt schon ein bisschen meinen inneren Philosophen. Wie definieren wir überhaupt Klassiker? Ich werde jetzt nicht bei Wikipedia nachschlagen oder im Duden oder sonst wo und die Definition hier aufschreiben*, sondern die Frage für mich persönlich beantworten.
 Klassiker sind Modeerscheinungen, die so prägend waren, dass sie ihr Dasein als Modeerscheinungen verlassen haben und noch Generationen später gelesen werden. Und ja, wenn man Klassiker so definiert, dann kann ich schon sagen, dass ich von vielen sehr viel halte. Man muss nicht alles gut finden und nicht alles, was alt ist, ist auch gleich ein Klassiker. Ich persönlich verteufle zum Beispiel Gottfried Keller (Sei verdammt, Gottfried Keller!), nachdem ich mich durch "Kleider machen Leute" quälen musste. Meiner Meinung nach ist "Kleider machen Leute" keine Inspiration. In irgendeiner Weise. Und deshalb zählt es für mich nicht als generationsprägend, de facto nicht als Klassiker. Viele würden es da einordnen, ich finde das Buch langweilig und unbewegt. Natürlich passiert was, aber es bewegt sich nichts. Ich habe noch nie von jemandem gehört, der von einem Buch von Gottfried Keller bewegt war, es als Inspiration ansieht oder dauernd daraus zitiert (oder überhaupt irgendwann mal darauf zitiert). Dagegen kenne ich eine Menge Leute, die von Shakespeares Werken inspiriert worden, von Goethe und Schiller oder von mir aus auch von Heine-Gedichten (ich liebe Heinrich Heine so sehr!). 
Nicht jeder muss in allem einen tiefen Sinn finden. Jeder hat Literaturepochen oder Bücher, die er nicht mag oder besonders vorzieht. Die Sache ist aber, dass Menschen für Klassiker Euphorie haben. Und nicht einfach nach zehn Jahren aufhören über dieses Buch zu reden oder davon fasziniert zu sein. Das macht für mich Klassiker aus: Dauerhafte Aktualität und Begeisterung, die über das normale Lieben eines Buches hinausgeht und sich in einem Leben dessen Botschaft ergibt. Und wie könnte man so etwas nicht von ganzem Herzen gutheißen, zumal Begeisterung mein Lieblingsteil am Mensch-sein ist. 

Spontan fallen mir natürlich Werke von Goethe (die ich sehr mag) und Schiller (die ich auch mag) ein, Storm haben wir in der Schule auch gelesen und ich fand "Der Schimmelreiter" auch gut, obwohl das Ende blöd war und ich das Buch auch nicht als lebens- und generationsändernd beschreiben würde (zumindest zur heutigen Zeit). Tatsächlich ist aber eins meiner Lieblingsbücher ein amerikanischer Klassiker: Der Fänger im Roggen. Ich. Liebe. Es. So. Sehr! 
Wenn ich aber eine Prognose aufstellen darf, dann würde ich sagen, dass Harry Potter sind jetzt schon zu so einem Klassiker entwickelt hat, dass ich auf die "kommenden" Klassiker eher zufrieden, als beängstigt blicke. (Wir haben das Glück im Moment großartige Literatur zu haben. Ich würde also nicht sagen, dass es da goldene Zeitalter gab, denen wir hinterher trauern müssen, weil die Dinge, die im Moment geschrieben werden, haben meiner Meinung nach absoluten Klassiker-Charakter.)


Die private Frage:

Die Adventszeit ist eine besinnliche Zeit - hast du besondere Rituale im Advent oder ist es für dich eine Zeit wie jede andere?

Ich genieße die Weihnachtszeit immer sehr. Vor allem, weil ich die Gelegenheit habe, Menschen eine Freude zu machen und Familienmitglieder zu sehen, mit denen man sonst nicht so häufig an einem Kaffeetisch sitzt. Besondere Rituale habe ich nicht so wirklich. Mein Bruder und ich haben vor Weihnachten immer Stirb langsam 1 geschaut (don't judge - der spielt an Weihnachten) und ich höre doch öfter mal Weihnachtslieder, aber nichts Außergewöhnliches. Außergewöhnliches passiert meist zwischendurch und unerwartet ohne festes Datum ;)


Liebe Grüße, 
Antonia

*aber hier *muhahahahahaha* "Als „klassisch“ im allgemeinen sprachlichen Sinne wird etwas bezeichnet, das typische Merkmale in einer als allgemeingültig akzeptierten Reinform in sich vereint und mithin als formvollendet und harmonisch gilt. Das Klassische bildet somit den zeitlosen Kontrapunkt zur zeitabhängigen Mode." [Wikipedia]
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12/16/2014

[Artikel] Inklusion - ja bitte!


(SEEEHR LESENSWERT!)

Hallo meine Lieben!

Ja, ich komme tatsächlich wieder einmal zum Schreiben. Wie gesagt: Halbjahrestechnisch geht es glücklicherweise jetzt langsam aber sicher auf's Ende zu und ich habe den Kopf wieder frei für Themen, die mir eigentlich auf dem Herzen liegen (und die ich gern mit euch teilen will). 
Der Blogeintrag ist wieder mal so eine spontane Sache, die sich aus einer Artikelempfehlung ergibt: Vor einigen Tagen hat mir jemand, der weiß, dass mich das Thema Inklusion interessiert, einen Artikel geschickt, der mich "interessieren könnte" - und tatsächlich. Das tut er. (hier ist er noch mal)
Ich habe eine ganze Weile nach dem richtigen Anfang zu diesem Thema gesucht und da ich ihn in diesem Artikel gefunden habe, kann ich nun endlich über eine Sache schreiben, die mir schon seit einer längeren Zeit am Herzen liegt und in Angesicht der aktuellen Diskussionslage mehr als heftig unter den Fingern brennt: Inklusion. 

(dieses Schaubild stellt, meiner Meinung nach, ziemlich treffend dar, was Inklusion von Integration unterscheidet)

Wer sich in den letzten Monaten, in denen die Diskussion über Inklusion bereits tobt (natürlich tut sie das schon länger, aber bis vor ein paar Monaten, hätte ich "tobt" als Verb nicht benutzt, sondern eher "plätschert" oder "vor sich hin tümpelt"), mit den deutschen Printmedien in Berührung gekommen ist, ist dank BILD, Spiegel und Co. sicher mehr als gut überschüttet worden. 

Auch ich habe mehr als genug zu diesem Thema gelesen und muss ehrlich sagen, dass ich teilweise so erschüttert war, dass ich meinen Glauben an die Menschheit noch ein bisschen mehr verloren habe. Normalerweise bin ich nicht persönlich von irgendwelchem schlecht geschriebenen Schnaps-Journalismus ohne Recherche angegriffen, aber dieses Thema geht mir persönlich auf den Magen. Mein großer Bruder ist körperlich behindert, sitzt im Rollstuhl und ist geistig vollkommen auf der Höhe: Er hat sein Abitur gemacht, studiert und ist seit einigen Jahren Chef seiner eigenen Firma. Ich weiß, was es für Durchsetzungskraft meiner Eltern gebraucht hat, ihn an ein normales Gymnasium zu bringen, an das er zweifellos auch gehört hat. Ich weiß, wie schwierig es war und wie gut es letztendlich, als er dann auf der Schule war, gelaufen ist. Er wurde nicht gemobbt, er hat noch eine Menge Freunde aus seiner Schulzeit und eine Menge Leute haben für dieses Thema die Augen aufgemacht, wurden dafür sensibilisiert und haben von der positiv verlaufenden Inklusion meines Bruders profitiert. 


Und deshalb macht es mich krank, Dinge wie "Inklusion schadet allen!" oder "Inklusion ist nicht möglich!" oder "Diese Kinder machen den Unterricht für unsere Kinder schlechter und deshalb wollen wir sie nicht in der Klasse haben." zu lesen. Es. Macht. Mich. Krank. Richtig, ehrlich krank. Aber ein schlechter Journalist hin oder her, gut, kann passieren (sollte es nicht), aber okay. Ist eben doch noch ein Schmierblatt. Kann man drüber wegschauen. Was wirklich beunruhigend ist, sind die Kommentare: Man klicke auf einen beliebigen Artikel oder ein Video über Inklusion, gehe runter zu den Kommentaren, liest und bekommt Antworten auf die Fragen, warum die CDU immer noch bei allen Wahlen 40% holt, die BILD immer noch zwei Millionen Leser hat und Schwule immer noch keine Kinder adoptieren dürfen. Wenn man die Abgründe unserer Gesellschaft sehen möchte, muss man keine Nachrichten einschalten, sondern einfach auf SPIEGELonline gehen und Kommentare durchlesen. So. Jetzt ist es raus. 
Und eine Frage bleibt: Wer hat den ganzen wichtigtuerischen, möchtegernintellektuellen, rechtschreiberesistenten Rentnern die Benutzung des Internets beigebracht? Was? Das sind nicht alles Rentner? Diesen Menschen werde ich in zwanzig Jahren die Rente bezahlen? Ja. So sieht's aus. Jede Generation hat ihre Idioten und sie machen mich - altersunabhängig - immer wieder fertig.

Aber um auf den Punkt zurückzukommen: Inklusion bringt natürlich Schwierigkeiten, die man überwinden muss. Natürlich kostet die Betreuung eines behinderten Kindes mehr Geld. Natürlich müssen Rampen gebaut werden oder Fahrstühle oder oder oder. Aber Behinderung gibt es nicht erst seit den letzten fünf Jahren und wenn der "Sozialstaat" Deutschland das bis jetzt - im 21. Jahrhundert - noch nicht hinbekommen hat, dann sollte so etwas keine Diskussion, sondern einfach nur eine flächendeckende Dauerscham in der Bevölkerung auslösen! Und mal ganz davon abgesehen, was es kostet, Schulen 'behindertentauglich' zu machen: Was kostet es denn den Staat ein Leben lang Zuschüsse an Menschen zu zahlen, die keine Ausbildung gemacht, geschweige denn studiert haben, weil sie als geistig nicht auf der Höhe abgestempelt werden, weil sie nicht hören können oder nicht laufen? Das ist doch mal eine Frage, oder?
Wir leben mitten im Zeitalter der Globalisierung, in der große Probleme auf uns zugerollt kommen, die große Köpfe brauchen, um sie zu lösen. Und gerade da ist es ein ganz, ganz schlechter Zeitpunkt, Menschen abzuschreiben und an Bildung zu sparen. Wir brauchen jeden einzelnen klugen Kopf, jeden einzelnen gut ausgebildeten Menschen. Nicht jeder wird ein Kant oder ein Einstein, aber gleich von Anfang an, Menschen die Chance auf das Streben nach mehr zu verbauen, ist auch keine Lösung.

Alle sehen die Probleme und den eigenen Schaden, keiner das Voneinander-Lernen, den Vorteil, das Streben, das Chancen geben und zusammen große Ziele verfolgen.

  Alle sehen behindert und schmeißen in einen Topf, alle sehen "Rollstuhlfahrer" und denken "Nicht zu großen Schritten fähig", alle sehen "blind" und denken "Können nicht sehen", alle sehen gehörlos und denken "Ohne laute Stimme und Gedanken" Hört auf in Töpfe zu schmeißen und zu sehen, statt zu reden. 

Wir müssen keine Sonderstellung geben oder zusammenfahren, wenn jemand feststellt, dass ein anderer "behindert" ist - das ist kein Wort und auch nicht ansteckend! Inklusion ist ein Schritt in Richtung Gleichstellung und Gemeinschaft. Und wenn wir aufhören uns durch gegenseitige Ausgrenzung, Probleme zu schaffen, können wir uns auf die konzentrieren, die außerhalb unseres Kopfes tatsächlich vorhanden sind. 

Liebe Grüße, 
Antonia 

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12/14/2014

[dicke, dicke, dicke Empfehlung!] Da Vinci's Demons

Hallo meine Lieben! 

Es ist vollbracht, der Schul-Dezember ist fast überlebt. Nächste Woche noch und dann heißt es für mich erst mal drei Wochen keine Schule. Außerdem schreibe ich morgen meine letzte Kursarbeit/Klausur (in Mathe - Daumen drücken!) und bin deshalb schon ein 'bisschen' hibbelig (Autokurrektur hat aus 'hibbelig' eben 'hubbelig' gemacht - was auch immer das für ein Wort sein soll. Ich fand es jedenfalls erwähnenswert. Hubbelig ist das Wort des Tages. Und ich werde herausfinden, warum mein Komputer 'hubbelig' kennt, aber nicht 'Frauenheilkräuter' - jaja, die ewigen Mysterien. Aber jetzt endgültig weiter im Text...). Aber darum soll es in diesem Post auch gar nicht gehen, sondern um meine neuste Entdeckung am Serien-Himmel: 

Die BBC hat mal wieder mein Leben bereichert und meine Fernsehabende etwas länger und fanatischer gemacht (Habe ich irgendwann schon mal erwähnt, dass sich bei mir Fanatismus beim Serien-gucken auslebt? Ernsthaft. Zwei Staffeln fünf Tagen - sollte ich mir Sorgen machen?). Ich habe genau einen Trailer gebraucht, um mich in diese wundervolle Serie zu verlieben. Gleich die Blu-ray bestellt (kleiner Tipp: Die Preise für die 1. und 2. Staffel sind momentan noch human, wenn sich's bei Amazon also ausgestreikt hat, könnt ihr ja mal hier und später hier vorbeischauen und euch selbst ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk machen). 

Kurze Zusammenfassung, worum es in der Serie eigentlich geht: Hauptperson ist der 25-jährige (sehr gut aussehende, total lustige und auch sonst in jeder Hinsicht großartige) Leonardo da Vinci, der meine persönliche Lieblingsfigur in der Serie ist. Der restliche Cast macht seine Sache aber auch großartig und so wird die Serie zwar erst durch da Vinci - wenn ihr mich fragt - besonders, aber nicht von ihm allein getragen. Es geht um Machtspiele zwischen Florenz und Rom, also zwischen den Medicis und dem Vatikan/dem Papst, um Intrigen, Lügen, Wissen, Modernität - schlichtweg um Renaissance und ihre Träger und Gegner. 
Man kann die Serie am besten als eine gelungene Mischung zwischen Sherlock, BBC (durch die Figur Leonardo da Vinci) und Game of Thrones (durch den ganzen Rest) beschreiben. Ihr solltet des weiteren keine Angst vor ein bisschen (oder ein bisschen mehr) Blut und Sex haben und nicht mit eurem Geschichtsbuch da sitzen und jede einzelne Genauigkeit überprüfen - die Serie weicht der Handlung willen schon mal sehr vom tatsächlichen Leben da Vincis ab (Ich kann mich zum Beispiel nicht erinnern, dass er irgendwann Amerika entdeckt hat - aber gut. Es ist ja auch eine Fantasy-Serie und keine Doku!). Aber wenn die schöne BBC-Sherlock-Machart beim Lösen von Rätseln, gute, tiefe Charaktere, Fantasyelemente und ein bisschen Gesellschaftskritik euer Ding sind, solltet ihr sie auf jeden Fall sehen.

So. Ich hoffe, ich konnte euch damit eine gute Empfehlung geben und ihr findet genauso viel Vergnügen an der Serie, wie ich. 

Liebe Grüße,
Antonia
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12/06/2014

Nikolausgrüße an meine Besten

Liebesläutend zieht durch Kerzenhelle, 
Mild, wie Wälderduft, die Weihnachtszeit, 
Und ein schlichtes Glück streut auf die Schwelle
Schöne Blumen der Vergangenheit. 
Joachim Ringelnatz


Zum Nikolaus wünsche ich euch alles Liebe, Besinnliche, Schöne, Warme, Herzliche, Glückliche, Duftende, Lebendige und Wundersame auf dieser Welt. Genießt den Tag mit den Menschen, die ihr liebt, futtert so viel Plätzchen, Schokolade und anderen Süßkram, wie ihr könnt, und vergesst nicht, mit Punsch, Tee und sonstigem Weihnachtstauglichem runterzuspülen. Jetzt sind es noch 18 Tage bis Weihnachten und 25 bis wir uns vom Jahr 2014 verabschieden können/müssen/dürfen. 

Ich hoffe der Nikolaus hat euch etwas schönes gebracht und ihr könnt den Tag genauso genießen, wie ich :)

Liebe Grüße,
Antonia
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12/01/2014

[Filmimpressionen] Mockingjay (I)



(konnte leider das Video bei der YouTube-Funktion beim Video hochladen nicht finden >.<)
GÄNSEHAUT pur!

Ich habe heute endlich den "Wer die Lilie träumt" fertiggelesen (sehr gut - wesentlich besser, als der 1. Teil!) - da ich aber heute keine Zeit für eine ausführliche Rezension hatte (und nicht weiß, ob ich vor Mittwoch Zeit haben werde), wollte ich wenigstens die Gedanken zu Mockingjay Part I loswerden. Frau Leise war nämlich am Samstag im Kino. Und nachdem ich vor einiger Zeit schon etwas zum Trailer geschrieben hatte, ist es mir praktisch ein tiefes Bedürfnis, auch etwas zum Film zu sagen. 

Wow. Dauer-Gänsehaut. Kurzzeitig Tränen in den Augen. Jennifer Lawrence wieder großartig. Ich bin vollauf begeistert. Und ich bin froh, dass sie den 3. Teil geteilt haben.


Als erstes mal was zum Teilen des 3. Bandes der Tribute von Panem-Reihe: Viele sehen das ja eher skeptisch, sehen den kommerziellen Erfolg - zwei Filme spielen nun mal, wenn die Leute rein gehen müssen (jaa-ha: MÜSSEN, weil man natürlich wissen will, wie es weiter geht) mehr Geld ein. An den Kinokassen, später beim DVD, Blue Ray und Merchandise-Verkauf. Wie man es auch sehen will. Zwei Teile Mockingjay sind natürlich - dank großartiger Vorarbeit der ersten beiden Teile - eine wahre Goldgrube. Und ja, da kann man meckern und nörgeln, wie sehr die böse Film-Industrie doch ausbeutet. Aber: Wenn nicht geteilt wird und die Hälfte des Buches plötzlich weg ist, ist das auch blöd. Finde ich zumindest. Und es ist ja Tatsache, dass sich in 4-5 Stunden Film mehr erzählen lässt, als in 2. Und gerade wenn die Handlung komplex ist (wie z.B. bei Harry Potter oder Tribute von Panem), macht es Sinn zu teilen und sich ein bisschen Zeit mit dem Erzählen zu nehmen. 
Deshalb bin ich absolut pro-Teilung. Natürlich gibt man im Endeffekt mehr Geld aus. Aber man kann auch schön Aufschieben und zwei Mal ins Kino gehen und zwei Mal Gänsehaut kriegen und zwei Mal Filmen entgegenfiebern. Vorfreude ist ja wirklich die schönste Freude, oder? 


Aber nun zum Film: Ich möchte nicht zu viel verraten. Ja, Standardspruch, ich weiß. Ich persönlich fand den Film großartig und ich habe mal wieder vollkommen vergessen, dass es Jennifer Lawrence ist und nur noch Katniss gesehen. Und wenn ein Film, bzw. eine Schauspielerin, das hinbekommt, dann wurde irgendetwas richtig gemacht.
Auch die Art, wie gefilmt wurde (allein die Kameraarbeit - und das fällt sogar mir als Laie auf) war sehr gut. Tolle Bilder, tolle Momente. Die Verstrickungen sind natürlich toll, aber man muss diesen Beigeschmack von Verzweiflung schon vertragen können - den hat Katniss schließlich auch im letzten Teil die ganze Zeit. Sowohl Autorin, als auch Film, haben dieses "Nichts wird gut, das wissen wir genau"-Feeling gut hinbekommen. Ich mag es und ich mag es gleichzeitig nicht. Auf der einen Seite gibt das natürlich Einblicke in tiefe Abgründe der Charaktere und Verzweiflung und Angst sind sehr emotionale, bewegende menschliche Gefühle. Aber ich fühle mich danach immer erschlagen. Zwei Mal kurz hintereinander hätte ich in den Film nicht gehen können. Das wäre für mich zu viel gewesen. Dann muss ich so permanent nachdenken und das raubt mir den Schlaf. 
(Kann sein, dass ich da die Einzige bin. Ich bin natur-nachdenklich. Es braucht also wirklich nicht viel um mich zum waschechten philosophierenden Underground Schriftsteller mutieren zu lassen.)

Ich kann den Film persönlich nur weiterempfehlen und werde auch - nach ein paar Tagen Abstand - noch mal reingehen und ihn sicherlich auch noch mal genießen und noch mal Gänsehaut bekommen. 

Eigene Ansichten zum Film sind gern gesehen. Bis dahin: 
Liebe Grüße! 

Und schaut euch UMBEDINGT den Link an - mein persönlicher Lieblingsmoment im Film. Da singt Katniss das Hanging Tree-Lied (das kommt im Film noch ungefähr 100x besser, aber so ist es auch schon toll): The Hanging Tree.



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