8/31/2016

[Classic Confessions - No. 14] "Was glaubt ihr, macht einen Klassiker letztendlich zum Klassiker?"



Ich melde mich nach einem langen Uni-Tag wieder zurück und verkünde voller Stolz, dass ich nicht spät dran bin, weil ich unproduktiv auf dem Bett herum gerollt bin, sondern - setzt euch und krallt euch an irgendetwas fest, damit euch folgende Worte nicht von komplett umhauen - ich habe mein Bad geputzt. Ja. Wahrhaftig. Mit echtem Reiniger und Eimerchen und Nachwischen und allem. Ich habe mein Bad geputzt. (Mit der Unterstützung einer Freundin, die noch bis Freitag bei mir schläft, weil sie noch auf Wohnungssuche ist.) Das ist übrigens für mich selbst so faszinierend, weil ich putzen wirklich wie die Pest hasse. Und heute extrem viel Spaß hätte. Eine halbe Flasche Hygienereiniger - kein Witz - und ihr erkennt eure eigene Dusche nicht wieder. Es ist faszinierend.

Jedenfalls. Habe ich heute metaphorisch den Staubwedel geschwungen und dabei darüber philosophiert, wie ich die oben gestellte und gleich noch einmal folgende Frage für die dieswöchigen Classic Confessions beantworten kann. Man muss - zugegeben - schon mal für Minuten in sich gehen und drüber nachdenken, weil es viele Aspekte gibt, die einem auf Anhieb vielleicht gar nicht eingefallen sind. Aber für die eigene Antwort lohnt sich die Frage wirklich. Sehr interessant. (Fand auch meine Freundin, mit der ich eben eine lebhafte Diskussion über das Thema hatte.)


Was glaubt ihr, macht einen Klassiker letztendlich zum Klassiker?


Auf diese Frage bin ich schon ein bisschen stolz, weil sie - wie bereits erwähnt - meinen Hirnschmalz wirklich ein bisschen in Anspruch genommen hat und zu genau diesen philosophisch angehauchten Fragen zählt, die ich so gut finde.

Die Sache ist nun mal die. Ein Klassiker wird letztendlich ja kein Klassiker, ohne einen Hype und ein bisschen Popularität. Das war die Antwort meiner Freundin. Aber ich finde, dass man es damit nicht so leicht machen kann. Klar, ohne gute Verkaufszahlen ist letztendlich noch kein Klassiker ein - na ja - eben Klassiker geworden. Aber letztendlich sind hohe Verkaufszahlen ja auch nicht alles. Um wirklich ein prägendes und vor allem auch ein bleibendes Buch zu sein, muss es mehr geben, als viele Exemplare im Schrank. Und hier wird es philosophisch.

Praktisch, ganz richtig, wird ein Klassiker ein Klassiker durch einen Hype. Doch für mich kann aus einem Hype auch nur ein Klassiker entstehen, wenn das Buch/die Geschichte/das Stück/das Werk an sich Ideen hat, die es wert sind nicht bereits drei Auflagen später vergessen zu sein. Es geht doch nicht darum, wie viel physisch von einem Buch bleibt, sondern wie viel in uns drin geblieben ist oder immer noch neu entwickelt wird. Es geht um Ideen, die einen umtreiben und nicht mehr loslassen und die - vor allem - auch drei Generationen später immer noch umtreiben und nicht mehr loslassen können. Es geht viel mehr um einen Hype, es geht um eine kontinuierliche Faszination. Nicht von jedem, nicht auf jeden bezogen, aber doch irgendwie vorhanden.

Sicher, man könnte die Faszination an sich noch näher betrachten und in sich analysieren. Ist es letztendlich der Plot oder die Sprache oder beides, die einen Schliff geben und die Idee salontauglich machen (weil, seien wir mal ehrlich, auch nicht jede gute Idee wird zum Klassiker) oder die Umstände, gutes Marketing und Glück um den Hype um die Idee letztendlich zu entwickeln. Es ist so viel, was eine Rolle spielt - man könnte glatt einen eigenen Roman darüber schreiben.

Und deshalb möchte ich - weil es eben so vielschichtig ist - die Dinge wie folgt zusammenfassen: Um einen Klassiker zu einem Klassiker zu machen braucht es - meiner Meinung nach - ein bisschen Vollkommenheit. Im wahrsten Sinne des Wortes. Es braucht einen guten Plot und eine gute Sprache und eine gute Idee und einen Hype und darüber natürlich auch gute Vermarktung an sich und letztendlich auch eine rege Konversation. Ein Klassiker wird für mich zum Klassiker, wenn all diese Faktoren zusammen kommen, die ein Buch gut machen, man ein bisschen Glück mit in den Topf schmeißt und auf ein Wunder wartet. Ich kann es nicht vollkommen erklären und bin schon sehr gespannt auf eure Antworten, aber ich kann mich momentan durchaus damit zufrieden geben, mich mit nichts zufrieden geben zu müssen. Denn das ist ja auch das tolle an Klassikern und der Faszination für sie: Ein Teil der Magie ist ja, dass man ihre Magie nie ganz durchschauen kann. Ein schöner Satz um diese Antwort abzuschließen. 


Über die Aktion


Die Aktion geht ein Jahr lang (bzw. 53 Wochen) und für jede Frage, die ihr mit einem eigen Post beantwortet und unter dem Ursprungspost auf meinem Blog verlinkt, wandert euer Name ein Mal in den Lostopf. Am Ende der 53 Wochen könnt ihr also 53 Mal in meinem Lostopf sein (oder 12 Mal, wenn ihr nur 12 Fragen beantwortet habt etc. pp.) und habt eine Chance darauf, im Juni 2017 ein fettes Bücherpaket zu gewinnen. Und mit fett meine ich fett. Lasst euch überraschen - aber seid sicher, dass für jeden etwas dabei ist.

- jeden Mittwoch poste ich eine Classic-Confessions-Frage
- diese müsst ihr in einem eigenen Post beantworten und meinen Blog darin verlinken
- dann müsst ihr die URL als Link unter meinem Post teilen
- fertig, euer Name ist in den Lostopf gewandert!

Ihr habt bis zum folgenden Dienstag 23:59 Uhr Zeit, die wöchentliche Frage zu beantworten. Danach seid ihr natürlich immer noch gern dazu eingeladen, könnt aber nicht mehr verlinken und werdet nicht mehr gezählt.

Solltet ihr mal eine Woche ausgesetzt haben, ist das nicht schlimm. Ihr wandert so oft in den Lostopf, wie ihr teilgenommen habt - durch regelmäßiges Teilnehmen erhöht sich lediglich eure Chance auf den Gewinn.

Das Banner darf natürlich gern kopiert werden :)


Die komplette Vorstellung findet ihr hier und weitere Fragen beantworte ich natürlich gern in den Kommentaren.


Die Teilnehmer


a.k.a. heute Hobby-Philosophen und Hype-Analysten.

1. Lumina
2. KiraNear
3. Mikka Liest
4. Skylife

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8/30/2016

[Niederländisch für Anfänger - No. 10] "Fensterplatz"

Hallo meine Lieben!

Nun befinde ich mich gerade in der Universitätsbibliothek und habe jetzt einfach entschieden, dass acht Stunden Uniarbeit erst mal eine kleine Pause und eine (nicht ganz so kleine) Zwischenmeldung verdient haben. Also, wer jetzt schockiert ist, weil ich den ganzen Tag in der Bibliothek verbracht habe (mehr oder weniger mit Fensterplatz - womit wir die Sache mit dem Titel geklärt hätten), keine Sorge. Ihr geht es gut. Mehr als gut sogar. Ich liebe es. Und glaubt es oder nicht, das Arbeiten hat mir gefehlt. Also im Sinne von "ernsthaft produktiv" sein. Seit ich das jedenfalls wieder bin, rotiert meine Forest-App. Beziehungsweise eigentlich rotiert sie nicht, sondern sammelt einfach nur Arbeitsminuten. Und das nicht wenig. Aber der Satz hat sich mit rotiert so schön angehört. Und wenn ihr genau wissen wollt, wie schön genau ich ihn fand: Ich habe mich vor Aufregung an meinem Vitamin-Wasser verschluckt und wäre eben bei dem Versuch, nicht laut zu husten, weil hier alles so extrem leise ist, fast erstickt. Alles für die Kunst.

Jedenfalls. Sitze ich hier zwischen relativ vielen Büchern und relativ leeren Tischen, weil die Klausurphase noch ein bisschen braucht und lese mich durch mein Research Methods-Kapitel, das muss ich nämlich morgen fertig haben. So viel sei bis jetzt gesagt: Ich glaube nicht, dass Research mein Liebling wird, aber ansonsten ist es ganz in Ordnung. (Und mein leises - wirklich leises - Tastaturklappern ist gerade das einzige Geräusch und deshalb ist das leise - na ja, es ist relativ laut, so im Verhältnis.) Auf The Genetic and Evolutionary Roots of Behavior - das ist das nächste Kapitel, die Sherlock Yacks unter euch haben das wahrscheinlich schon erraten. (An dieser Stelle habe ich kein Vitamin-Wasser getrunken, weil ich den Namen Sherlock Yack verboten witzig finde. Und das Serienkonzept dazu auch. Ein Yack, das Sherlock Holmes ist. Außer mir ist aber beim Durchsippen irgendwie noch niemand, den ich kenne, auf diese Serie gestoßen und deshalb denkt mein halber Freundeskreis wahrscheinlich, ich werde verrückt und fantasiere deduktive Büffel oder so.) Jedenfalls. Dieses Kapitel kommt heute Abend/morgen noch dran und dann bin ich offiziell wirklich ein Streber, da kann man nicht mal mehr was dagegen sagen.

Aber Leute, es ist auch einfach wahnsinnig interessant. Und ich habe dieses ganze Lesen und Notizen-Machen und Aufgaben-Abarbeiten und Antworten-Schreiben so vermisst. Es gibt Leute, die haben Drogenprobleme, ich habe das mit allem Schulisch/Universitären. Don't judge. (Und davon abgesehen schreibe ich meine ersten Prüfungen schon mehr Anfang als Mitte Oktober und deshalb gibt es so was wie einen "langsamen Start" auch nicht wirklich.) (Aber wie bereits erwähnt, das ist kein Problem. Ich geh hier momentan voll auf. Ob das in drei Wochen immer noch so sein wird, weiß ich nicht, aber das ist ja schließlich der Zauber des Anfangs.)

Die meisten meiner Freunde (beziehungsweise: Alle meiner Freunde, die keine Freunde sind, die wie ich in den Niederlanden wohnen, weil ich sie hier kennengelernt habe.) sind momentan noch Zuhause oder auf Wohnungssuche und deshalb explodiert momentan mein Snapchat-Account mit Pokémon Go-related Kram und Eiscafé-Besuchen. Und auch das - ganz genau - mein ich nicht negativ, weil einem das irgendwie wenigstens teilweise das Gefühl gibt, ein bisschen dabei zu sein. Und das macht es mir wiederum leichter, sie alle nicht allzu sehr zu vermissen. 

Und bevor ich mich jetzt heldenhaft auf den Beginn des The Genetic and Evolutionary Roots of Behavior-Kapitels stürzte, gebe ich allen, deren nächstes Schuljahr ihr letztes ist, einen absoluten Pro-Tipp: Fangt früh an mit der Wohnungssuche. Gut, manchmal geht das aufgrund einer späten Bestätigung des Studienplatzes nicht. Aber ernsthaft. Wenn ihr eine habt. Sucht. Auf Facebook, auf irgendwelchen Immobilien-Seiten, an schwarzen Brettern, im Bekanntenkreis. Und wenn ihr mit einem Wohnheimplatz liebäugelt, dann meldet euch ab der Minute für die Warteliste an, ab der es geht. Vollkommen egal. Irgendetwas. Aber sucht. Momentan wohnt eine Freundin bei mir, die gerade echt an der Suche verzweifelt. Und das ist echt nicht schön, wenn der Wohnungsmarkt schwierig ist. Ihr wollt wirklich nicht von einem Sofa zum nächsten ziehen. Deshalb müsst ihr euch zwar nicht stressen, aber behaltet es im Hinterkopf.

Liebe Grüße,
Antonia

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8/24/2016

[Classic Confessions - No. 13] "Wann war das letzte Mal, als du tatsächlich einen Klassiker gelesen hast und welcher war es?"


Wisst ihr, es gibt so Tage, da laufen die Dinge, wie sie laufen sollen. Und es gibt Tage, da läuft euch der Belag eurer Vier-Käse-Pizza in den geflochtenen Holz-Fahrradkorb. Aaaaaaaah. Der heutige Tag gehört für mich eindeutig zu der letzteren Kategorie. (Das mit dem Fahrradkorb war um ehrlich zu sein nur die deprimierende Krönung, aber da noch genug vom Käse auf der Pizza geblieben ist, und die Welt mit vollem Bauch gleich viel weniger gemein aussieht, geht es schon wieder ein bisschen aufwärts.)

Ich wollte mich eigentlich nach diesem Tag im Bett einrollen, House bingewatchen und mich selbst bemitleiden. Aber davon wird es ja auch nicht besser. Deshalb. Frischer Mut, auf, auf oder was man sonst noch so sagen kann und mit erhobenem Haupt und ein bisschen Humor rann an den Speck. (Das natürlich nur metaphorisch, ich bin Vegetarier - hätten wir das wenigstens auch mal geklärt.) 

Ich hoffe jedenfalls von Herzen, dass euer Tag (und euer Abendessen) besser gelaufen (beziehungsweise nicht gelaufen - im Sinne von Käse und so, ihr versteht?) ist als meiner. Sollte das nicht so sein, gibt es ja zum Glück die Classic Confessions-Frage mit der - wenn alles schief geht - der Abend ja doch wieder ein bisschen gerettet ist. Also, keine Zeit mehr vergeuden. Los geht's.


Wann war das letzte Mal, als du tatsächlich einen Klassiker gelesen hast und welcher war es?


Ja, Schande über mich, es ist schon ein bisschen her. Wenn ich mich recht erinnere, war das letzte Mal, als ich einen Klassiker gelesen (bzw. angelesen) habe vor meiner Fahrt nach Konstanz, das heißt also ungefähr Anfang-Mitte Juni. Das Buch war Der Richter und sein Henker und es hat mich zu Anfang einfach noch nicht so gepackt, weshalb es bisher auch erst beim Anfang geblieben ist. Zu meiner Verteidigung: Ich bin zwischendurch umgezogen und deshalb waren die meisten meiner Bücher irgendwo in Umzugskartons verstaut und ich habe (bis auf Der Teufel und der liebe Gott von Jean-Paul Sartre) keine Klassiker mit in die Niederlande genommen.

Und dann kam Harry Potter and the Cursed Child dazwischen und momentan der letzte Teil der Helden des Olymp-Reihe und na ja, der Sprachkurs selbst halt und, ja, das ist jetzt eigentlich auch nicht so wirklich die beste Entschuldigung. Aber wenigstens kann ich behaupten, dass ich nach dem Deutsch-Abitur definitiv noch Klassiker in der Hand hatte. Und zwar aufgeklappt. Mit Buchstaben und allem. 

Allerdings habe ich heute meinen Lese- und Rezensionsplan bis Januar erstellt (Mal nebenbei gefragt: bin ich die einzige Person, die immer so elendig weit vorausplant oder gibt es da draußen noch irgendwelche Plan-Fanatiker unter euch?) und ich gelobe ab November wieder etwas Besserung mit den alten Literatur-Schätzen. Im Dezember starten nämlich endlich die Klassiker erklärt oder Klassiker vorgestellt (der Name ist noch nicht in Stein gemeißelt) Posts und da freue ich mich schon riesig drauf. Vor allem, weil ich noch ein paar Shakespeare-Stücke daheim habe und Hamlet so toll war (und mit großer Wahrscheinlichkeit für ewig mein Lieblingsshakespeare bleiben wird) und ich viel von Macbeth und Ein Sommernachtstraum erwarte. Und im Dezember lese ich endlich The Picture of Dorian Gray und Oscar Wild und aaah. Das wird bombe. 

Wie sieht es bei euch aus? Hattet ihr auch zwischendurch eine kleine Trockenphase was Klassiker angeht oder liegt euer letzter Klassiker noch gar nicht allzu lang zurück? Lasst es mich auf jeden Fall wissen, ich freue mich immer über Kommentare und Antworten :)

Liebe Grüße,
Antonia


Über die Aktion


Die Aktion geht ein Jahr lang (bzw. 53 Wochen) und für jede Frage, die ihr mit einem eigen Post beantwortet und unter dem Ursprungspost auf meinem Blog verlinkt, wandert euer Name ein Mal in den Lostopf. Am Ende der 53 Wochen könnt ihr also 53 Mal in meinem Lostopf sein (oder 12 Mal, wenn ihr nur 12 Fragen beantwortet habt etc. pp.) und habt eine Chance darauf, im Juni 2017 ein fettes Bücherpaket zu gewinnen. Und mit fett meine ich fett. Lasst euch überraschen - aber seid sicher, dass für jeden etwas dabei ist.

- jeden Mittwoch poste ich eine Classic-Confessions-Frage
- diese müsst ihr in einem eigenen Post beantworten und meinen Blog darin verlinken
- dann müsst ihr die URL als Link unter meinem Post teilen
- fertig, euer Name ist in den Lostopf gewandert!

Ihr habt bis zum folgenden Dienstag 23:59 Uhr Zeit, die wöchentliche Frage zu beantworten. Danach seid ihr natürlich immer noch gern dazu eingeladen, könnt aber nicht mehr verlinken und werdet nicht mehr gezählt.

Solltet ihr mal eine Woche ausgesetzt haben, ist das nicht schlimm. Ihr wandert so oft in den Lostopf, wie ihr teilgenommen habt - durch regelmäßiges Teilnehmen erhöht sich lediglich eure Chance auf den Gewinn.

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Die komplette Vorstellung findet ihr hier und weitere Fragen beantworte ich natürlich gern in den Kommentaren.


Die Teilnehmer


a.k.a. Awesome Classic Guys. Link da lassen und in unseren coolen Classic-Confessions-Club eintreten (Was für eine Alliteration. Da bleibt einem glatt die Spucke im Halse stecken oder so.)
5. Lumina
6. Andrea

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[Niederländisch für Anfänger - No. 09] "HEMA my life"


Hallo meine Lieben,

und willkommen zum zweiten Teil der "Antonia, das Kaufhaus-Opfer"-Reihe bei den Niederländisch für Anfänger-Posts. Gleich nach "IKEA my life" war ich nämlich heute im HEMA und habe nicht übermäßig viel aber doch ein bisschen wehtuend-viel für Büroartikel ausgegeben. Okay. Das ganze Einkaufen für die Schule-Ding hat wirklich noch viel mehr Spaß gemacht, als ich es nicht selbst bezahlen musste. Aber diese Zeiten sind vorbei und deshalb bin ich heute von Oxford-Blöcken auf die von HEMA umgestiegen. Die Linien sind hellblau, das ist okay, tröstet aber doch nicht darüber hinweg, dass 1. Oxford-Blöcke Oxford-Blöcke heißen (habe ich schon mal erwähnt, dass Oxford meine Lieblingsstadt ist?) und 2. Oxford-Blöcke sich wie Oxford-Blöcke anfühlen. Du kennst keine Papier-Glätte, wenn du diese Blöcke nicht gefühlt hast. (Und wo wir schon bei Erwähnungen sind: Ich habe einen mehr oder weniger geheimen Fetisch für glattes Papier. Oder glatte Oberflächen. Glatte Dinge generell.) Jedenfalls. Sind über 2€ für einen Schreibblock viel zu viel Geld und deshalb bin ich jetzt auf eine etwas günstigere (und wesentlich glattere Variante umgeschwenkt).

Der Einkauf bei HEMA war übrigens heute die allgemein größte Herausforderung (und ich hatte einen Termin bei der Stadtverwaltung und musste mich mich sehr schlechtem Niederländisch durchschlagen), da ich mich plötzlich zwischen einer Kolonne Schulkinder wieder fand, die sich öffentlich zur gleichen Zeit wie ich entschieden hatten, ihre Schuleinkäufe zu tätigen. Also entweder werde ich alt oder habe mich doch noch nicht so an die Stadt gewöhnt, wie ich eigentlich dachte. Zu viele Menschen, zu wenig Platz zwischen den Regalen. Eindeutig.

Letztendlich bin ich mit zwei großen Ringordnern, ein paar Blöcken, einem neuen Kuli, einem Zehnerpack Bleistifte, einem Wochenkalender (sehr zu empfehlen, der absolute top-Kauf des Tages), und neuen Markern von dannen gezogen. Absolut verdient heute, denn ich bin seit heute Morgen offiziell und fast ohne nervlichen Zusammenbruch ordnungsgemäß in alle Kurse für den ersten Block des ersten Semesters eingeschrieben. Und habe es tatsächlich hinbekommen, meine Kurse so zu schieben, dass ich den Freitag frei habe. Komplett, immer. Herrlich. Dafür habe ich heute herausgefunden, dass ich bereits am 10.10. mein erstes Examen habe, was ein bisschen die Magie der vermeintlichen Entspannung zerstört hat. Aber auch das ist okay, weil Entspannung sowieso nicht meine Welt ist. Ich lebe für die emotionalen Ausbrüche. Und ich freue mich schon enorm darauf, dass es am Montag tatsächlich losgeht. Ich in großen Sälen sitzen und englischen Vorlesungen lauschen werde. Mich in den Gebäuden verlaufe. Notizen in meine Schnäppchen-Blöcke mache. Das hat alles den Geruch von Produktivität. Und wenn ich eine Sache neben glattem Papier liebe, dann ist es der (metaphorische, nur zur Sicherheit sollte ich das vielleicht erwähnen) Geruch von Produktivität.

So viel also zu alledem, was heute passiert ist: Erfolgreiches Einschreiben in die Kurse, Examens-Schock (aber nur ein kleiner), HEMA-Einkauf, Einschreiben in die Gemeinde für den Zweitwohnsitz in den Niederlanden. Ihr seht also: Allein am heutigen Tag schon enorm viel passiert. Wo soll ich da also in der letzten Woche anfangen, deren Überblick aufgrund der laufenden Introwoche ja doch ein bisschen mau ausgefallen ist.

In erster Linie: Ich habe entdeckt, dass ich - oh, wer hätte es gedacht? - immer noch nicht auf Parties stehe und mir das Konzept von Alkohol bisher noch ein Buch mit sieben Siegeln ist. Ich würde gern im Laufe der nächsten Tage einen extra Survival-Post für Leute schreiben, die wie ich eher introvertiert sind (zumindest bis sie Leute besser kennen, dann kann ich auch enorm extrovertiert) und mit Parties und Alkohol nicht so viel anfangen können und deshalb ein bisschen Panik vor der Introwoche schrieben (wie ich am Anfang). Da dieser Post aber noch ein bisschen auf sich warten lassen muss, so viel vorab: Bei der Introwoche geht es nicht nur um Parties, sondern teilweise auch tatsächlich um Informationen zum Studium, nicht jeder in eurer Gruppe steht auf Parties, solltet ihr also auch keinen Spaß daran haben, dann findet ihr auch immer Gleichgesinnte und - ganz wichtig und ist mir sehr positiv aufgefallen - niemand wird verurteilt, weil er sich bei manchen Aktivitäten ausklinkt und eben für sich entscheidet, dass diese Feier nichts für ihn ist. War jedenfalls bei mir so und ich wünsche diesen netten Umgang miteinander auch allen Mit-Erstis an anderen Unis. Habt also keine Angst, setzt euch nicht unter Druck, findet heraus, wer Leute sind, mit denen ihr rumhängen wollt, und habt zwischendurch ein bisschen Spaß. Wird alles, aber kein Beinbruch.

Weiterhin erwähnenswert finde ich, dass ich während der Introwoche entschieden habe, einen Fechtkurs zu belegen. Kennt ihr das, wenn euch plötzlich auffällt, dass ihr diese eine Sache schon immer mal ausprobieren wolltet, obwohl ihr davon bisher noch gar nichts wusstet? Mir geht es dauernd so. Deshalb habe ich mal ein halbes Jahr Jagdhornunterricht gehabt (ja, der dicke Bruder der Trompete, ihr habt es erfasst) und bin ohne jegliche Ski-Vorkenntnisse und als vollkommen unsportlicher Mensch ins Skilager meiner Schule mitgefahren und habe Skifahren gelernt. Und ich hab mal einen Spanisch-Kurs aus dieser Laune heraus gemacht. Und hatte in der 6. Klasse ein übermäßig exotisches blaues Pony. Also, nicht das Tier, die Frisur. Und ich bin spontan mit 18 in die Niederlande ausgewandert. Ihr merkt schon. Irrationale Probierst-du-mal-aus-Entscheidungen sind absolut mein Ding. Wieso? Weil ich Spanisch, Jagdhorn und viele andere Dinge dadurch vielleicht nicht für mich entdeckt habe, aber ich heute noch leidenschaftlich gern (und leidenschaftlich schlecht) Skifahre und mit meiner Land-Wahl sehr zufrieden bin und durch genau diese Probierfreudigkeit zum Schreiben und zum Bloggen gekommen bin. Wenn man sich nicht auf sein Bauchgefühl verlässt, vergibt man die Chance die verrückten und interessanten Teile von sich selbst zu entdecken. Und weil gerade diese Teile ja eigentlich die Person ausmachen, vergibt man im Folgeschluss die Chance, sich selbst kennenzulernen. Und eh man sich versieht, stirbt man und hat sich noch gar nicht richtig kennengelernt, weil man nie vom festen Weg loslassen konnte.
Okay. Das wurde jetzt zum Ende hin überraschend düster, aber ich hoffe, ihr versteht, was ich meine. Ich bin ein sehr steifer Mensch, der immer einen Plan braucht und mit Spontanität grundsätzlich überfordert ist, aber ein Teil von mir - und ich mag diesen Teil - kann sehr intuitiv sein. Mein Bauch sagt gerade: Fechtkurs. Und deshalb wird jetzt der Fechtkurs gemacht. Das erste Mal war schon toll, obwohl ich momentan aufgrund dessen leider so aussehe, als hätte mich irgendjemand verprügelt, weil mein kompletter rechter Oberarm mit blauen Flecken übersät ist, die sich mittlerweile schon gelb verfärbt haben. War eine Herausforderung das zu verstecken und bei gefühlten 35° in die Stadt zu radeln. Wirklich, herausfordernd. Und wird sehr interessant, wenn diese Flecken jetzt zur Gewohnheit werden. Ich halte euch jedenfalls auf dem Laufenden.

Ich habe mich nun schon über den Anbruch des neuen Tages heraus verquatscht und weil ich heute schon relativ früh aufgestanden bin, da ich mich für die Kurse registrieren musste, bin ich jetzt langsam auch ein bisschen müde und verabschiede mich kurz und knackig ins Bett. Im Laufe des Tages folgt die Classic Confessions-Frage und verzeiht bitte noch einmal die spartanische Anwesenheit der letzten Tage. Die Intro-Woche (Parties ausgelassen hin oder her) hat ziemlich viel Zeit in Anspruch genommen und ich brauchte erst mal wieder ein oder zwei Tage nur für mich, ohne große Kommunikation. Und das schloss den Blog nun mal mit ein. Ich hoffe, ihr versteht das.

Liebe Grüße,
Antonia

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8/17/2016

[Classic Confessions - No. 12] "Welches moderne Buch hat für dich Klassiker-Potenzial?"



Good Morning in the Morning!

Ich bin nun endlich aus dem Bett gerollt und nachdem ich mich ungefähr eine viertel Stunde über den Sonnenbrand meines Lebens (Wäre der perfekte Name für meine Biographie. Ich bin sehr blass.) selbst bemitleidet habe (zu meiner Verteidigung: Er ist auch wirklich heftig), komme ich nun zur Classic Confessions-Frage, bevor ich mich wieder für den restlichen Tag zur Intro-Woche verkrümle.

Gestern habe ich mich übrigens offiziell für unseren ersten Kurs eingeschrieben, damit wir die ganze Prozedur üben, bevor es nächsten Dienstag dann ernst wird. Also. Eigentlich ist es kein Kurs, sondern ein Modul, in dem ich Teststunden sammeln muss, damit ich dann am Ende des Jahres meinen einen Punkt bekomme. (Hoffentlich auch zusammen mit den 59 anderen...) Und was soll ich sagen? Ich bin wirklich ein Overly Excited Erstjahresstudent. Und ich kann es gar nicht erwarten, euch alle ersten Eindrücke und bisher gesammelten Erfahrungen mit Wohnungssuche-, Bafög-Antrag etc. pp. ausführlicher zu erzählen.

Aber für heute müsst ihr erst mal mit diesem Bisschen Vorlieb nehmen, ich muss nämlich zu meiner Info-Veranstaltung und irgendwie ist das ja auch eigentlich kein Studentenleben-Post, sondern einer für die Klassiker. Also Bühne auf und auf den Vorhang oder andersherum: Die heutige Classic Confessions-Frage.


Welches moderne Buch hat für dich Klassiker-Potenzial?


Mir juckte nun diese Frage schon ein bisschen länger in den Fingern, um ehrlich zu sein. Und ich habe sie mir jetzt zwölf Wochen lang aufgespart und bin sehr freudig, dass ich sie nun endlich auch losgeworden bin. Modernes Buch. Künftiger Klassiker.

Wer alles für Harry Potter ist, einfach mal mental (oder tatsächlich - freies Land) den Arm heben. Gut? Gut. Ich denke es ist ein offenes Geheimnis, dass diese Buchreihe so ohne Komma, Semikolon und Fragezeichen auf die Liste gewandert ist. Aber viel interessanter ist doch eigentlich, wieso? Nun. Man könnte jetzt sagen, dass Harry Potter ziemlich gute Verkaufszahlen hatte (wahrscheinlich das Understatement des Jahrhunderts) und deshalb durchaus seine Kerbe hinterlassen hat. Nun. Aber Fifty Shades of Grey hatte auch gute Verkaufszahlen und dieses Buch zählt für mich nicht zu den künftigen Klassikern. Wieso?

Weil es - alle Fifty Shades of Grey-Fans mal ganz stark sein - keine Qualität hat. Versteht mich jetzt bitte nicht falsch. Ich schwärme für Trash-Literatur und bin wirklich nicht der Meinung, dass es nicht immer ein Donna Tartt sein muss, um Spaß zu machen. Deshalb: Nur weil es qualitativ einfach nicht gut ist (ist es nicht, ist es einfach nicht), heißt das nicht, dass man damit keinen Spaß haben kann und Fan sein darf. Aber. Ich wiederhole mich noch mal. Fifty Shades of Grey - nur als Beispiel - hat schlicht und ergreifend nicht die philosophische Tiefe wie Harry Potter, keine annähernd so ausgeklügelte Geschichte und auch wenn die Sprache bei Harry Potter relativ einfach gehalten ist, ist das nicht der Fall, weil es schlecht geschrieben ist, sondern weil es ein Kinder- und Jugendbuch ist und diese Sprache angemessen ist. Definitiv ein Unterschied.

Okay. Ich könnte mich jetzt noch ein bisschen weiter in dem Fifty Shades of Grey-Harry Potter-Vergleich verrennen. Aber eigentlich will ich euch ein bisschen die Bühne überlassen. (Und wer von euch glaubt, dass Fifty Shades of Grey Klassiker-Potenzial hat, kann das natürlich gern schreiben und von seiner Seite her argumentieren - dann gibt's hier wenigstens mal ein bisschen Diskussions-Action. Also. Niemand wird verurteilt.)

Aber bevor ich mich verabschiede: Mir geistern noch andere Bücher als Klassiker-Kandidaten im Kopf rum. Ungefähr alles von Haruki Murakami zum Beispiel. Ich habe noch nichts von ihm gelesen, aber meine Mutter schwärmt von den Geschichten bis zum Geht-Nicht-Mehr. Sicher, Der Distelfink von Donna Tartt, ebenfalls. Mit einem Pulitzer schon mal bestätigt-gut. Und tief in meinem Herzen würde ich mich auch irgendwo wünschen, dass Bücher wie Ein ganzes Halbes Jahr, Das Schicksal ist ein mieser Verräter, Vielleicht lieber Morgen (furchtbarer deutscher Titel übrigens, wenn ihr mich fragt) und - einfach aus Prinzip - alle Percy-Jackson-related-Sachen von Rick Riordan Klassiker werden. Die Bücher (also von Rick Riordan, die anderen natürlich auch) sind so extrem gut. Lehrreich. Witzig. Ich liebe sie. Nein ernsthaft, lest sie. Wirklich. Ihr lernt so viel über griechische und römische Mythologie. Es ist toll.

Ich wünsche euch allen ganz viel Spaß mit der heutigen Frage und lasse euch liebe Grüße da!

Alles Liebe,
Antonia


Über die Aktion


Die Aktion geht ein Jahr lang (bzw. 53 Wochen) und für jede Frage, die ihr mit einem eigen Post beantwortet und unter dem Ursprungspost auf meinem Blog verlinkt, wandert euer Name ein Mal in den Lostopf. Am Ende der 53 Wochen könnt ihr also 53 Mal in meinem Lostopf sein (oder 12 Mal, wenn ihr nur 12 Fragen beantwortet habt etc. pp.) und habt eine Chance darauf, im Juni 2017 ein fettes Bücherpaket zu gewinnen. Und mit fett meine ich fett. Lasst euch überraschen - aber seid sicher, dass für jeden etwas dabei ist.

- jeden Mittwoch poste ich eine Classic-Confessions-Frage
- diese müsst ihr in einem eigenen Post beantworten und meinen Blog darin verlinken
- dann müsst ihr die URL als Link unter meinem Post teilen
- fertig, euer Name ist in den Lostopf gewandert!

Ihr habt bis zum folgenden Dienstag 23:59 Uhr Zeit, die wöchentliche Frage zu beantworten. Danach seid ihr natürlich immer noch gern dazu eingeladen, könnt aber nicht mehr verlinken und werdet nicht mehr gezählt.

Solltet ihr mal eine Woche ausgesetzt haben, ist das nicht schlimm. Ihr wandert so oft in den Lostopf, wie ihr teilgenommen habt - durch regelmäßiges Teilnehmen erhöht sich lediglich eure Chance auf den Gewinn.

Das Banner darf natürlich gern kopiert werden :)


Die komplette Vorstellung findet ihr hier und weitere Fragen beantworte ich natürlich gern in den Kommentaren.



Die Teilnehmer


Link. Klick. So einfach kann das Leben sein. Lasst einen Link zu eurem Post da oder entdeckt andere Posts. In jedem Fall: Habt Spaß, kommentiert und diskutiert und entdeckt den ein oder anderen zukünftigen Klassiker-Kandidaten für euch selbst.


Late but still fabulous

6. Let 'em eat books
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8/16/2016

[Niederländisch für Anfänger - No. 08] "Cowboy, Cowboy"

Hallo meine Lieben!

Nachdem die Niederländisch für Anfänger-Posts letzte Woche ein Mal ausgesetzt haben, wollte ich wenigstens Mal ein kurzes Statusupdate dalassen. Kurz, weil ich momentan mitten in der Intro-Woche stecke und deshalb kaum zu irgendetwas komme. Aber wie sagt man so schön? So viel Zeit muss sein. Und hier bin ich nun und gebe wenigstens einen groben Überblick, bevor dann nächste Woche ein ausführlicher kommt.

Es sei nur so viel gesagt: Es ist viel passiert. Wirklich viel. Und ich kann nicht auf alles im Detail eingehen. Momentan ist sind aber nur zwei Sachen wichtig, die unbedingt raus müssen. 1.: Ich habe meinen ersten Job an der Uni an Land gezogen. Und zwar als - da kommt ihr nie drauf - Blogger für den Erstjahresblog der deutschen Studenten. Alle zwei Wochen könnt ihr also in den Genuss eines mittelgroßen Beitrages über das Unileben in Nijmegen kommen, bzw. meine Kommilitonen können es, ihr kommt es (kommt es? kommt?) ja schon seit geraumer Zeit. Könnte man jetzt meinen, dass ist ein bisschen doppelt gemoppelt, weil ich ja auf diesem Blog schon relativ viel über mein Unileben rede und ein wöchentliches Update habe, aber ich bin schließlich eine vollendete Labertasche und habe deshalb immer was zu erzählen, weshalb es sicherlich nicht langweilig wird. Gerade, weil viele ausführliche Posts, die hier noch in der Warteschleife stecken, für alle meine Radboud-Leute da draußen in etwas verkürzterer Form rauskommen können und so ein bisschen mehr im Insider-Stil Tipps gegeben werden kann (und wer mich kennt weiß, wie sehr ich auf Insider-Witze stehe) und natürlich ist das auch für mich toll, weil ich dann doppelt Spaß an einem Thema habe und für mein Hobby auch noch bezahlt werde. Kann also nicht besser laufen.

Die zweite Sache, die ich unbedingt noch loswerden muss: Partys sind ja nicht so meine Welt, was jetzt sicher für die meisten meiner Leser nicht so die Überraschung des Jahrhunderts ist. Trotz alledem habe ich die Intro-Woche bisher durchaus gut überstanden. Nicht zuletzt, weil ich zwei weitere Leute gefunden habe, die mit Gruppentänzen und Kneipenspielen ebenso überfordert sind, wie ich. Sehr nett. Mit den beiden lieben (Zeynep und Ceyda) bin ich übrigens heute vor dem Start des Intro-Wochen-Tages zum Frühstück in der Stadt verabredet. Sehr nett, nicht nur weil die beiden sehr nett sind (und Nerds wie ich \o.o/), sondern auch weil ich mich gestern mangels geöffneter Supermärkte vor 8:00 Uhr von Schoko-Soya-Pudding aus dem Kühlschrank ernähren könnte. Und versteht mich nicht falsch, ich schwärme für Schoko-Soya-Pudding aus dem Kühlschrank, aber zum Frühstück ist mir ein Croissant mit Kaffee dann doch irgendwie lieber.

Genau da muss ich jetzt übrigens auch hin. Oh man, mir liegt noch so viel auf der Zunge. Aber wie bereits erwähnt: Nächste Woche, ausführliches Update und mir juckt es auch irgendwie in den Fingern ein "Intro-Woche für Leute, die mit Partys nichts anfangen können"-Survival-Tipps-Post zu schreiben. Das hätte mir vor meiner Intro-Woche nämlich wesentlich mehr Ruhe gegeben. Spoiler Alert: Man kann auch ohne viel mit Partys anfangen zu können, Spaß in der Intro-Woche haben und nette Leute kennenlernen. Keine Panik!

Liebe Grüße und demnächst,
Antonia

P.S.: Der heutige Post trägt den Titel "Cowboy, Cowboy", weil ich in der Cowboy-Gruppe bin und aufgrund dessen einen furchtbaren Ohrwurm des Liedes habe. Also dieses "Cowboy, Cowboy, riding on a rodeo, can I be the one for you?", weil ich das die letzten paar Tage unnormal viel gesungen habe. Ach und solltet ihr jetzt ebenfalls einen Ohrwurm haben: You're welcome.
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8/12/2016

[Antwort] Wölkchens Freitags Fragen


Hallo meine Lieben!

Kennt ihr diesen einen Stuhl, in eurem Zimmer, auf dem immer ein Stapel Decken und Notizblöcke und, keine Ahnung, das Bernsteinzimmer liegt und ihr räumt die Sachen zwischen diesem Stuhl und eurem Bett hin und her, ohne sie wirklich wegzuräumen? The struggle is real, ich hab gerade den Stuhl frei geräumt, was so viel heißt wie: auf's Bett geschmissen, um am Schreibtisch sitzen und schreiben zu können. Der Ausflug zu Blogspot war eher spontan, weil ich Frühstück gemacht und noch ein bisschen hier herum gelesen habe und wie jeden Freitag gibt es natürlich Wölkchens Freitags Fragen, an denen ich aber schon eine Weile nicht mehr teilgenommen habe, und da ich 1. die Fragen heute ziemlich interessant finde und dafür lebe, meinen Senf dazuzugeben ;D und 2. besagter Stuhl nicht die einzige unaufgeräumte Stelle in meinem Zimmer ist und irgendwie ja die Hausarbeit verdrängt werden muss, bin ich nun hier. Und schreibe diesen Blogpost. Und gelobe feierlich (, dass ich ein Tunichtgut bin), dass ich nach diesem Blogpost aber wirklich mit Aufräumen anfange, damit ich mich heute nicht ganz so unproduktiv fühle.

Gestern kamen übrigens - für alle, die den ganzen Sprachkurs-Examens-Kram verfolgt haben - meine Ergebnisse für die Luisteren-Nachprüfung (also für meinen Hör-Test), auf die ich ja nicht so viele Hoffnungen gesetzt hatte, weil sie - meiner Meinung nach - wesentlich schwerer als die erste Prüfung war und - Gott, wer hätte es gedacht? - ich habe tatsächlich bestanden. Knapp, aber wen juckt das schon? Es ist also offiziell. Ich habe im Sprachkurs dieses Jahr das gelebt, was Portugal während der EM gelebt hat: Minimaler Aufwand, maximale Erfolge. Kinder, nehmt euch daran kein Beispiel. Aber geschafft ist geschafft und irgendwie bin ich ja doch ein bisschen stolz.

So, bevor ich mich jetzt weiter in Einleitungen verrenne (wie bereits erwähnt, ich muss aufräumen und habe heute Mittag einen Termin an der Uni): Hier kommen sie, die beiden Freitags Fragen der lieben Wölkchen. Besucht ihren Beitrag über diesen Link: dieser Link.


Welches ist deine liebste Buchtrilogie?


Dinge, die ich festgestellt habe, während ich über diese Frage nachdachte: 1. Das ist gar nicht so einfach, weil die meisten Mehrteiler, die ich suchte, (glücklicherweise) mehr als drei Teile haben und 2. Tribute von Panem mochte ich sehr gern, aber im deutschen Sprachraum holen Die Müttermafia-Trilogie und die Edelstein-Trilogie von Kerstin Gier irgendwie alles ab. Die habe ich alle sehr gemocht. Die Tintentrilogie von Cornelia Funke fand ich vor gefühlt hundert Jahren auch total gut und hätte ich sie damals fertig gelesen (Schande über mich, ja ja, ich weiß) stünde sie wahrscheinlich auch auf dem Treppchen (Mal kurz einen Slow-Clap für die tolle indirekte-Rede-Kombi hier. "hätte" und "stünde" - Man merkt, hier hat jemand Deutschabitur geschrieben.). Wenn ich mich zwischen allen Trilogien entscheiden müsste, dann würden sich wahrscheinlich Die Edelsteintrilogie und Tribute von Panem den ersten Platz teilen. Die habe ich wirklich verschlungen. Aber andererseits kann ich mir auch sehr gut vorstellen, dass ich die eine Trilogie für mich noch nicht gefunden habe. Es gibt so viele gute und ich glaube, dass ich diese Frage in ein paar Jahren, wenn ich mehr Trilogien gelesen habe, ganz anders beantworten würde.


Hast du neben dem Lesen noch eine andere Leidenschaft?
- Welche ist es?


Habe ich da etwa "Schreiben" gehört? Oh, es war "Leidenschaft"? Keine Panik, Synonym bei mir. Wenn man Freunde von mir (oder wildfremde Menschen, die meinen Blog lesen) fragt, was so die Sache ist, die mich definiert, dann würde ich gutes Geld darauf verwetten, dass du ziemlich genau diese Antwort bekommst. Antonia? Schreiben. Ganz genau. Es gibt Leute, die finden Schreiben okay und sie machen es gern und es gibt Leute, die zelebrieren es. Ich zelebriere es. (Nicht, dass ich Leuten, die Schreiben nur als normales Hobby definieren, den Spaß daran absprechen möchte. Das steht mir gar nicht zu und ich freu mich - unabhängig davon wie leidenschaftlich es betrieben wird - immer, wenn es jemand tut.) Also wirklich. Schreiben. Viel mehr noch als Lesen, um ehrlich zu sein.

Es gibt sicher noch viele andere Sachen, die mich ausfüllen und ausmachen. Aber wenn ich nach Charles Bukowski gehe, der mal gesagt hat: "Find what you love and let it kill you.", dann ist Schreiben die einzige Sache, die ich als diese Art von Leidenschaft verstehe. Und das ist auch gut so, zu viel Sterben für Leidenschaft kann ja auch irgendwo nicht gesund sein. Also. Ich koche und backe richtig gern und liebe Zeichnen und gute Serien und Filme und ja, auch das Lesen und ab und an fahr ich sogar gern Ski. Aber Gott, nichts über Schreiben. Nichts über Schreiben.


Müsst ihr auch Hausarbeit verdrängen oder findet ihr die Fragen einfach total interessant und euch brennt selbst die Antwort unter den Nägeln? Dann solltet ihr schleunigst Wölkchens Buchwelt besuchen und teilnehmen! Hier geht's zu ihr.

Liebe Grüße,
Antonia

P.S.: Das Banner ist meins. Vom Foto bis zur Bearbeitung. Solltet ihr zufällig auch gerade eure 28. Wölkchens Freitags Frage beantworten, dann dürft ihr es gern verwenden. Aber dann bitte mit Verweis auf die Macherin. (Das bin übrigens ich.)
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8/11/2016

{Lebensquark} Overly Excited Erstjahresstudent



{Hey ho let's go - Neues Format}

Langsam aber sicher geht es in großen Schritten auf den Beginn meines Studiums zu. Wieso ich das gerade heute schreibe und nicht morgen oder gestern oder am 29. August, wenn das Studium tatsächlich anläuft? Nun, meine Freunde. Heute sind meine Studienbücher ins Haus geflattert und damit ist es offiziell: Ich bin ein overly excited Erstjahresstudent. Ein bisschen mehr Euphorie und ich hatte dem Postboten keine wacklige Unterschrift für die Abnahme der Bücher auf sein Unterschrift-Gerät gesetzt, sondern ihn im Hechtsprung angegriffen. Körperliche Übergriffe konnten glücklicher Weise verhindert werden und so beschränke ich mich einzig und allein auf den Beginn einer neuen Reihe, Saga, eines - wenn man so will - Epos. (Das letzte war nur ein Scherz, sollte ich jemals anfangen Posts in Versform zu verfassen, dürft ihr euch gern anfangen Sorgen zu machen.) Ich möchte - neben den wöchentlichen Niederländisch für Anfänger-Posts, in denen es noch mehr um das allgemeine Leben in den Niederlanden geht - einiges über das Studium an sich, meine bereits vorübergegangene Schulzeit und vielleicht die ein oder andere Lebensweisheit festhalten. Dabei unterteile ich die ganze Geschichte in die Bereiche Unilektüre, Schulbuch und Lebensquark

{Unilektüre - wie, wo, was?}

Unilektüre beschäftigt sich mich konkreten Themen rund um, über und vorbei am Studium. Zum Beispiel: Wie geht das eigentlich mit dem (Auslands-)Bafög? Was ist der NC und was ein Numerus Fixus? Studium im Ausland oder Inland, was soll ich tun? Wie überlebe ich die Erstiwoche? Wie kämpfe ich mich auf dem Wohnungsmarkt durch? Und und und. Alles, was eben so lebensnotwendig zum Beginn des Studiums ist und Checklisten-artig abgearbeitet werden muss.

Unilektüre bekommt das Banner mit folgender Farbe (die Entwicklung des Farbschemas hat länger gedauert, als ihr euch vielleicht momentan vorstellen könnt, da bin ich sehr pingelig)



{Schulbuch - wie, wo, was?}

In diesem Unterformat geht es vor allem um meine Schulzeit, eure Schulzeit, jedermanns Schulzeit. Und wie man sie überlebt. Also von Lerntips über Abiball-Überlebenstipps oder wie man ein möglichst gutes Hefter-Farbschema entwickelt (Was? So etwas gibt es? Ja. Bei mir gibt es so etwas. Also kein Wort will ich hören!). Auch hier geht es wieder um konkrete Tipps, Tricks und Abschnitte und auch hier gibt es wieder eine andere Kästchen-Farbe für's Banner.


{Lebensquark - wie, wo, was?}

Der Grund, aus dem ich heute schon viel zu oft das Wort "konkret" verwendet habe, liegt in diesem Format begründet. Hier geht es nicht um - schon wieder - konkrete Tipps und Tricks, sondern um allgemeine Erfahrungen, Lebensweisheiten - eben Lebensquark. Dieses Unterformat enthält von allem ein bisschen und vor allem "aus dem Nähkästchen"-Geplaudere, das in Hinsicht auf Tipps und Tricks weder bei Schulbuch noch bei Unilektüre irgendetwas zu suchen hat. Ich brauche dieses Format (ICH BRAUCHE ES! - Nein, nicht ganz so dramatisch.), weil ich nebst NC, NF, Bafög, Heftorganisation etc. und neben eher lustigen Aspekten wie heute vor allem über ernstere Dinge reden will. Wie Stress in der Schule/im Studium, dem ewigen Kampf gegen und mit dem eigenen Perfektionismus und all den anderen Dingen, die mich die Oberstufe gelehrt hat und das Studium weiterhin noch lehren wird. Es gibt hier also keine Listen, sondern Abrisse aus meinem Schul- und Studienleben, die vielleicht dem ein oder anderen auch eine Lehre sind. Dabei kann, wie bereits erwähnt, schon mal ein bisschen Ernst dabei sein, aber es bleibt auch genug Platz für Humor und Positives. Wie heute zum Beispiel - so ein verrückter Zufall aber auch!

Die Farbe für dieses Format seht ihr bereits oben, aber einfach weil's so schön ist:


An dieser Stelle übrigens noch mal großen Dank an meine neue IKEA-Bettwäsche, die mich hier zusammen mit überdrehten Lichteinstellungen im Bildbearbeitungsprogramm gefeatured hat. Fehlende Bearbeitungsfähigkeiten machen erfinderisch, ihr habt ja keine Ahnung.

Aber nun genug davon - jetzt geht's erst mal um den eigentlichen Inhalt des Posts:

{Overly Excited Erstjahresstudent}

Ich bin mir nicht mal ganz so sicher, ob viele Menschen meine Einstellung gegenüber dem Lernen teilen. Nur so viel: Ich liebe es. Und nachdem ich mich jetzt durch einen fünfwöchigen Kurs gequält habe, der mir nicht so sehr viel Freude am Lernen bereitet hat, sitze ich in ein paar Wochen das erste Mal in Vorlesungssälen und bin dabei ausnahmsweise kein Tourist. Also. Jedenfalls theoretisch. Wie weit und breit bekannt ist, sind nämlich alle Erstis irgendwie verpeilte Touristen, aber hey: Verpeilter Tourist? - Das ist ungefähr die zwei-Wort-Beschreibung meiner ganzen Person, also das passt schon.

Nachdem jedenfalls heute auch noch die Unibücher ins Haus geflattert kamen, gibt es offiziell kein Halten mehr. Ich kann es nicht mehr leugnen und ich bin nur noch ein Sticky Note-Set davon entfernt, als vollkommen Büroutensilien-geisteskrank eingewiesen zu werden. Ich bin aufgeregt. Nicht, nervös-aufgeregt, sondern aufgeregt-aufgeregt. Auf eine schöne Art aufgeregt. Ich bin overly excited - um den Bogen zum Titel zu spannen. Während bei den meisten jetzt erst die Absagen und Zusagen für Studienplätze ins Haus flattern, bin ich schon komplett am Durchdrehen, weil es bei mir in zweieinhalb Wochen endlich los geht. Es wird stressig, es wird ein harter Brocken Arbeit und ich kann es nicht mehr erwarten.

Ich bin mir bewusst, dass es Momente im Studium geben wird, in denen ich es verfluchen werde. Aber haltlose Euphorie aufgrund neuer Lebensabschnitte liegt in meiner Person begründet wie das Schreiben selbst. Weshalb ich jetzt hier sitze und meine neue Blog-Kategorie vorstelle und bereits am Planen der nächsten Posts bin. Ich habe meine Schulzeit geliebt und ich hoffe, dass ich die Unizeit genauso lieben werde. Es geht vorwärts und ich freu mich wie ein kleines Kind. Und weshalb ich eigentlich nicht nur für mich ein Overly Excited Ersti bin: Weil ich hoffe, dass ihr genauso viel Freude habt und euch die Tipps überleben und die Geschichten schmunzeln und nachdenken lassen.

Geplant sind die Posts für das neue Format übrigens erst mal auf Wochenend-Basis, aber ich will mich noch nicht fest auf einen Tag festlegen, denn wie das so ist. Gerade bei der lachsfarbenen Kategorie (lachsfarben ist nebst "Lebensquark" mein absolutes Lieblingswort in diesem Blog) kommt das Schreiben wahrscheinlich mehr spontan als geplant. (Ach ja. Und sollte jemand die Kategorie "Lebensquark" von einem anderen Blog kennen und ich habe sie - ohne Absicht, Indianerehrenwort! - geklaut, was ich nicht hoffe, weil ich eine innige Beziehung zu diesem Kategorie-Begriff entwickelt habe, dann möchte ich noch mal anmerken: Keine Absicht. Ich habe danach extra noch mal gegoogelt, aber eine unfreiwillige Copycat-Themenbezeichnung lässt sich leider auch so manchmal nicht ausschließen. Ich schreibe das, weil mir die Bezeichnung extrem bekannt vorkommt, ich sie aber nicht zuordnen kann und auch auf den übliche-verdächtigen-Blogs nicht gefunden habe.)

Liebste Grüße,
Antonia

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8/10/2016

[Classic Confessions - No. 11] "Was ist dein klassisches Lieblingsdrama?"



Nach genau einer Woche (tatsächlich wohlverdienter) Bloggerpause melde ich mich mit der heutigen Classic Confessions-Frage zurück. Nun. Was ist passiert? Ich war ein paar Tage in Deutschland, habe Freunde getroffen, Zeit mit der Familie verbracht, meine restlichen Habseligkeiten in die Niederlande gekernert, eine Prüfung nachgeschrieben (überraschenderweise bin ich in Hören durchgefallen und in Sprechen und Lesen durchgekommen, ich war also mehr oder weniger positiv überrascht), mein Zimmer weiter eingerichtet, gelesen und mit einer anlaufenden Erkältung im Bett gelegen.

Genau das tue ich übrigens jetzt auch gerade. Mit einer anlaufenden Erkältung im Bett liegen. Heißt so viel wie: Ich bin kalt und werde nicht warm, ich trinke, aber der Hals bleibt trocken, ich bin übermäßig müde und eigentlich will ich nur Tee. Alles nicht so toll, aber kein Drama. Zumal ich gerade in drei Decken eingerollt bin, eine Wollmütze auf dem Kopf habe und dicke Socken an den Füßen und das irgendwie sehr ulkig aussieht. Würde jetzt ein Einbrecher reinkommen, bin ich sicher, dass er mir aus purem Mitleid einen Pfefferminztee kochen würde. Was ich echt sozial fände, weil ich seit einer Woche versuche meine vorgezogene Sorte Pfefferminztee im Supermarkt zu kaufen und er einfach nicht da ist und ich mich vehement weigere, eine andere Sorte zu kaufen. Irgendwo muss ja auch mal der Schlussstrich gezogen werden bei der ganzen Anarchie in dieser Welt. Beim Tee hört's auf.

Nun habe ich also die letzten Tage ziemlich viel mit Ausruhen - vor allem im Bett - verbracht. Und weil ich ja nach dem Sprachkurs sowieso nichts mehr zutun hatte, dachte ich mir also gestern: Mensch, setzt du dich mal kurz an die frische Luft, so schön auf die Dachterrasse, mit einem leckeren Stück Kuchen, nicht vorhandenem Pfefferminztee und Harry Potter And The Cursed Child. Liest du mal rein. Nur ein bisschen. Ja. Nur ein bisschen. Haha. Hahahaha. Ha. Natürlich habe ich am Stück beide Teile des Stückes durchgelesen. Bis gestern Abend halb elf. Musste ja heute nur die Hörprüfung nachmachen. Wer braucht schon Schlaf? Beide Teile. 330 Seiten. Natürlich. Was auch sonst? (Dazu sollte ich vielleicht sagen, dass ich schon eine ganze Weile nicht mehr sonderlich in ein Buch "gezogen" wurde, also wirklich am Stück durchgelesen habe und deshalb auch bei dem Theater-Skript nicht gerade damit gerechnet habe. Es war ja keine böse Absicht, sondern schlichte Notwenigkeit. Da kann man gar nichts dagegen machen.) Ich möchte noch nicht allzu viel verraten, da eine Rezension zum Buch/Stück/Drama (jeder sucht sich seine vorgezogene Bezeichnung einfach mal selbst) und noch einen Post zu meiner Harry Potter Karten-Odyssee folgen wird. Nur so viel: Oh mein Gott. Oh. Mein. Gott. 

Weshalb ich Harry Potter And The Cursed Child allerdings eigentlich erwähne, ist thementechnisch aber tatsächlich in der Classic Confessions-Frage begründet. Denn als ich gestern so vor mich hin geschmökert, nur fünf Mal vor Aufregung fast geweint, ungefähr zwölf Mal gequietscht (sollte die Nachbarn ein bisschen irritiert haben, wie gesagt, Dachterrasse) und mich schließlich wieder nach drinnen verzogen habe, weil es einfach zu kalt war, kam mir die Idee. Mensch, Antonia. Dramen. Wo ich doch so auf Dramen stehe. Eine Dramen-Frage wäre doch mal klasse. Also, bevor ich noch einen weiteren Absatz beginne, hier ist sie:


Was ist dein klassisches Lieblingsdrama?


Ich denke zwar nicht, dass ich das noch mal extra erwähnen muss, aber nur sicherheitshalber: Unter Drama verstehe ich kein vermeintliches "Drama", das sich in Büchern, beim Nachbarn oder bei Gute Zeiten, schlechte Zeiten abspielt, sondern unter Drama verstehe ich die Dramatik als eine der grundlegenden drei literarischen Gattungen (neben Lyrik - den Gedichten - und der Epik - den Erzählungen). So. Also. Drama heißt nicht Drama, wenn ihr versteht, was ich meine. Drama heißt Text mit verteilenden Rollen. Lustig. Traurig. Gutes Ende. Schlechtes Ende. Irgendwie beides. Keine Ahnung - ist mir alles recht. (Ich habe das nur noch mal erwähnt, weil bei uns selbst nach zwei Jahren  Oberstufe und erhöhtem Deutschkurs manche noch nicht so ganz sicher wussten, was nun der Unterschied zwischen einem "Drama" und einer "Tragödie" ist. Das eine ist eine literarische Gattung. Das andere ist eine Form dieser literarischen Gattung. Allein der Gedanke daran lässt mich übrigens mental schon wieder drei Mal in meine Glastischplatte beißen.)

Und habt keine Angst vor dieser Frage. Drama hört sich immer viel dramatischer (badumtz) an, als es eigentlich ist. Und wenn man ein bisschen darüber nachdenkt, dann stellt man auch fest, dass man tendenziell mehr Dramen in der Schule gelesen hat als alles andere (jedenfalls war das bei mir so). 

Mein absolutes Lieblingsdrama - oh, welch ein Wunder - ist übrigens Die Physiker. Wer meine Aktion, bzw. meinen Blog generell schon etwas länger verfolgt, dem ist das Schwärmen für dieses Buch jetzt wahrscheinlich auch nicht so die absolute Neuigkeit. Ich vergöttere dieses Drama und ich habe es während der Abiturvorbereitungsphase geatmet. Es ist echt verboten gut und ich würde es irgendwann auch gern mal tatsächlich auf der Bühne sehen und nicht nur beim Lesen im Kopf.

Wie bereits in der Einleitung erwähnt, gibt es aber noch wesentlich mehr Dramen, die ich sehr gern gelesen habe. Momentan zum Beispiel Der Teufel und der Liebe Gott von Jean-Paul Sartre, ebenfalls sehr lustig und gleichzeitig klug. Und Das Leben des Galilei soll auch großartig sein und liegt bei mir noch im Schrank rum. Ich hab mich in die Dramatik während der Oberstufe ein bisschen verliebt, was ich - um ganz ehrlich zu sein - nie gedacht hätte. Ich habe zwar auch schon immer sehr dialog-lastige Prosa geschrieben und deshalb hätte es mich eigentlich nicht überraschen sollen, aber irgendwie trotzdem. Ich und Dramatik, wilde Sache. Eigentlich hatte ich mich auch im Abi vorwiegend auf Drameninterpretation vorbereitet, aber die Kombi aus Faust II bei der Drameninterpretation und einer Essay-Aufgabe bei der textgestützten Erörterung haben mir diese Rechnung ein wenig gekreuzt. Der Essay hat sozusagen Nimm mich! geschrieen und Faust II (und auch Faust I - ich mag beides nicht so wirklich) war einfach kein Drama, das ich gern interpretiert hätte. Aber gut. Schnee von gestern, ich verzettle mich hier schon wieder in Schulgeschichten.

Wie sieht's bei euch aus? Auch begeisterte Dramenleser mit Lieblingen oder eher "meh"?
Lasst's mich wissen, ich freue mich über jedes Kommentar wie ein kleines Kind.

Alles Liebe,
Antonia


Über die Aktion


Die Aktion geht ein Jahr lang (bzw. 53 Wochen) und für jede Frage, die ihr mit einem eigen Post beantwortet und unter dem Ursprungspost auf meinem Blog verlinkt, wandert euer Name ein Mal in den Lostopf. Am Ende der 53 Wochen könnt ihr also 53 Mal in meinem Lostopf sein (oder 12 Mal, wenn ihr nur 12 Fragen beantwortet habt etc. pp.) und habt eine Chance darauf, im Juni 2017 ein fettes Bücherpaket zu gewinnen. Und mit fett meine ich fett. Lasst euch überraschen - aber seid sicher, dass für jeden etwas dabei ist.

- jeden Mittwoch poste ich eine Classic-Confessions-Frage
- diese müsst ihr in einem eigenen Post beantworten und meinen Blog darin verlinken
- dann müsst ihr die URL als Link unter meinem Post teilen
- fertig, euer Name ist in den Lostopf gewandert!

Ihr habt bis zum folgenden Dienstag 23:59 Uhr Zeit, die wöchentliche Frage zu beantworten. Danach seid ihr natürlich immer noch gern dazu eingeladen, könnt aber nicht mehr verlinken und werdet nicht mehr gezählt.

Solltet ihr mal eine Woche ausgesetzt haben, ist das nicht schlimm. Ihr wandert so oft in den Lostopf, wie ihr teilgenommen habt - durch regelmäßiges Teilnehmen erhöht sich lediglich eure Chance auf den Gewinn.

Das Banner darf natürlich gern kopiert werden :)


Die komplette Vorstellung findet ihr hier und weitere Fragen beantworte ich natürlich gern in den Kommentaren.


Die Teilnehmer


GEWINNE GEWINNE GEWINNE. Mit jeder verlinkten Antwort, die ihr bis nächsten Mittwoch hier lasst, steigt eure Chance auf das Gewinnen eines verlockenden Bücherpakets am Ende der Aktion. Es lohnt sich also!

1. Alina
2. BücherFähe
3. Skylife
4. Moony
5. Jacquy
6. Neyasha

Late but still fabulous:

7. Let 'em eat books

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8/03/2016

[Classic Confessions - No. 10] "Überdramatisiertestes Buchende in einem Klassiker"



Ich bin heute - zugegebener Weiße - mit der Einleitung ein wenig in Eile, weil meine Mutter gerade in Nijmegen zu Besuch ist und ich die Antwort auf die dieswöchige Classic Confessions-Frage deshalb ein bisschen zwischen Bücher auspacken (endlich füllt sich das Regal bei mir wieder!) und Einkaufen und irgendwelchen offiziellen Gemeindebesuchen drücken muss. Deshalb kommen wir ohne große Schnörkel (Schnörkel ist ein tolles Wort - so viel Zeit muss sein) auf den eigentlichen Konsens (Konsens ebenfalls) dieses Posts:


Überdramatisiertestes Buchende in einem Klassiker


Oh, wir kennen sie doch alle. Diese Schulbücher, beziehungsweise Privatlektüren, bei denen am Ende einfach vollkommen unlogisch wirklich alles schief geht. Ob es nun desaströse Liebesgeschichten wie Kabale und Liebe oder Romeo und Julia sind oder Hamlet, wo einfach jeder außer Horatio im Laufe der Geschichte stirbt aber 90% auf den letzten fünf Seiten, oder oder oder. Hattet ihr schon mal einen richtigen Silver-Linings-Playbook-Gedächtnis-Moment? Also einen Moment, in dem ihr (wie Bradley Coopers Charakter in Silver Linings Playbook) das Buch nach dem Ende am liebsten aus dem geschlossenen Fenster gefeuert hättet (beziehungsweise gefeuert habt, wie Bradley Coopers Charakter in Silver Linings Playbook)? Ob ich schon mal so einen Moment hatte? Oh, gut das ihr fragt.

Wir müssen über Theodor Storms Der Schimmelreiter reden. Dieses. Buch. Ich könnte mich über das Ende - wer meine Classic Confessions regelmäßig mitverfolgt weiß das wahrscheinlich bereits - immer noch unheimlich aufregen. Also. Zusammengefasst: Die Hauptfigur ist klug, baut über Umwege dann einen Damm und arbeitet sich obersten Dorf-Entscheidungs-Dingens hoch, heiratet die Liebe seines Lebens, sie bekommen ein Kind, das Kind ist geistig behindert, aber das ist okay, weil die Hauptfigur damit klar kommt und kein Arschloch ist. Alles gut. Aber oh warte, da kommt ein Sturm, der den Deich auseinanderreißen will. Natürlich muss die Hauptfigur da hin und versuchen was zu machen, weil sie ja für den Deich verantwortlich ist (und ich bezweifle, dass sie das im Sturm wirklich gemusst hätte, beziehungsweise es hatte vielleicht einen Grund und vielleicht keinen und das Buch ist schon eine Weile her) und wer fährt natürlich zum Deich hinterher? DIE FRAU UND DAS GEISTIG BEHINDERTE KIND. IN EINER KUTSCHE. WÄHREND DEM STURM. UND NATÜRLICH STERBEN SIE, WEIL DIE KUTSCHE IN DIE FLUTEN GERISSEN WIRD UND DIE HAUPTFIGUR STIRBT AUCH. ALSO ALLE STERBEN UND ALLES IST SCHEIßE. Außer der Deich. Der ist okay.

Also ich mochte Der Schimmelreiter eigentlich sehr. Ich mag auch die Hauptfigur Hauke Haien und auch wenn die Geschichte teilweise sehr langatmig war, sie war okay. Aber das Ende. Das Ende war so deprimierend und schlimm und es regt mich immer noch auf. Weil. War es notwendig für die Geschichte? Ja, höchstwahrscheinlich. Aber ach. Ich find es trotzdem blöd.


Teilt ihr ähnliche traumatische Erlebnisse mit Buchenden? Habt ich auch einen Tod, der so überdramatisch und so aus dem Blauen heraus kam und der euch einfach aufgeregt hat? Ja? Nein? Vielleicht? Lasst es mich mit einem Link zu einem eigenen Post in den Kommentaren wissen! Ich freue mich auf eure Antworten.

Liebe Grüße,
Antonia



Über die Aktion


Die Aktion geht ein Jahr lang (bzw. 53 Wochen) und für jede Frage, die ihr mit einem eigen Post beantwortet und unter dem Ursprungspost auf meinem Blog verlinkt, wandert euer Name ein Mal in den Lostopf. Am Ende der 53 Wochen könnt ihr also 53 Mal in meinem Lostopf sein (oder 12 Mal, wenn ihr nur 12 Fragen beantwortet habt etc. pp.) und habt eine Chance darauf, im Juni 2017 ein fettes Bücherpaket zu gewinnen. Und mit fett meine ich fett. Lasst euch überraschen - aber seid sicher, dass für jeden etwas dabei ist.

- jeden Mittwoch poste ich eine Classic-Confessions-Frage
- diese müsst ihr in einem eigenen Post beantworten und meinen Blog darin verlinken
- dann müsst ihr die URL als Link unter meinem Post teilen
- fertig, euer Name ist in den Lostopf gewandert!

Ihr habt bis zum folgenden Dienstag 23:59 Uhr Zeit, die wöchentliche Frage zu beantworten. Danach seid ihr natürlich immer noch gern dazu eingeladen, könnt aber nicht mehr verlinken und werdet nicht mehr gezählt.

Solltet ihr mal eine Woche ausgesetzt haben, ist das nicht schlimm. Ihr wandert so oft in den Lostopf, wie ihr teilgenommen habt - durch regelmäßiges Teilnehmen erhöht sich lediglich eure Chance auf den Gewinn.

Das Banner darf natürlich gern kopiert werden :)


Die komplette Vorstellung findet ihr hier und weitere Fragen beantworte ich natürlich gern in den Kommentaren.


Die Teilnehmer


Macht euch selbst und mich ein bisschen glücklicher, indem ihr euch über dramatische Buchenden aufregt und wir gemeinsam Trauma-Bewältigung betreiben. Lasst einen Link da, um verlinkt zu werden!

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8/02/2016

Gewinnspielauslosung zum zweiten Bloggeburtstag

Hallo meine Lieben!

Ich bin gerade wieder aus der Uni zurück und kann nun offiziell sagen: Leute, ich habe meine Examen alle hinter mich gebracht und jetzt erst mal noch vier Wochen, bevor hier irgendetwas gerissen wird. Also. Im Sinne von Uni-Gerissen. Und sehr im Sinne von: frei, frei, frei, frei. Habe ich mir verdient, auch wenn die nächsten Tage erst mal noch ein bisschen stressig werden, da ich zurück in die Heimat fahre und da einiges erledigen muss, und es übernächsten Sonntag dann mit der Einführungswoche los geht. Alles mehr Privileg als Bürde, aber ich freue mich nach dem Wiedersehen und Aufs-Studium-Einstimmen noch mal ein paar Tage für mich zur Ruhe zu kommen und nach einer gefühlten Ewigkeit mal wirklich frei ohne Sternchen hinterm Wort zu haben.

Letzte Woche ist nun mein Blog zwei Jahre alt geworden und dazu hab es ein kleines Gewinnspiel, dessen Gewinner ich mit höchst kompliziertem Losverfahren (ich habe Zettel geschrieben, sie in die Luft geworfen und einen gefangen, der dann zum Gewinner gekürt wurde) ermittelt habe:

FullmoonShadow

Herzlichen Glückwunsch, liebe Moony. Zu gewinnen gab es ja ein Buch-Sommer-Survival-Kit, das das Herz jedes Buchliebhabers höher schlagen lässt. Ich habe dich, FullmoonShadow, (das hört sich in dieser Satzkonstruktion sehr komisch an) bereits via E-Mail benachrichtigt und die Adresse erfragt, solltest du dich bis zum 04.08. nicht gemeldet haben, muss ich den Gewinn neu verlosen, damit ich ihn noch pünktlich los werde, bevor es wieder in die Niederlande geht.

Alle anderen: Nicht traurig sein. Das war definitiv nicht die letzte Chance auf einen Gewinn auf meinem Blog. An der nächsten Gewinnchance könnt ihr mit den Classic Confessions sogar selbst arbeiten, Informationen über die Aktion findet ihr hier.

Liebe Grüße,
Antonia
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[Niederländisch für Anfänger - No. 07] "Veni, vidi, VASE"

Hallo meine Lieben!

Das ist heute eine absolute Premiere für mich, da das das (da das das - die deutsche Sprache ist was Tolles) erste Mal ist, dass (ehehe) ich einen Niederländisch für Anfänger-Post vorbereite. Normalerweise bin ich da sehr strikt wegen Authenzititität und so weiter, aber die Vorbereitung dieses Posts hat genau zwei Gründe: 1. Meine Lieblingsmutter reist morgen Nachmittag an und ich habe statt - wie geplant - heute Koffer auszuräumen noch nichts gemacht und im Zuge meines Plans, einen funktionsfähigen erwachsenen Menschen zu mimen muss ich das morgen definitiv nach dem Examen machen und kann deshalb nicht nachmittags schreiben (dicker trauriger Smiley) und 2. Es sind theoretisch nur noch eineinhalb Stunden bis zum Dienstag und deshalb leidet die Authentizität wahrscheinlich nicht ganz so rapide und sollte noch etwas wirklich abenteuerliches passieren, erfahrt ihr das schon. Und 3. - ich habe gelogen, es sind eigentlich drei Gründe - kann ich überhaupt nicht schlafen, weil mir das kommende Examen morgen und Gott und die Welt und das Buch im Kopf herumspukt. Pro Tipp für Schriftsteller übrigens: Denkt nach 22:00 Uhr einfach nicht mehr über Plot-Twists nach. Macht es nicht. Einfach. Nein. 

Nun sitze ich also schräg unter meiner ästhetischen IKEA-Todesstern-Lampe und da ich gestern (beziehungsweise heute) versprochen habe, ein bisschen mehr von den Examen zu erzählen, werde ich das wahrscheinlich auch mal machen. Lasst euch übrigens nicht von dem Caesar-Salat-Zitat (das ist heute nicht mal mein flachster Flachwitz gewesen, nur damit ihr mal eine Vorstellung habt, was sich meine Freunde bei WhatsApp täglich so geben müssen) aus der Titelzeile irritieren. Auf den ersten Blick scheint es einen Sieg anzukündigen ABER BÄM plötzlich steht da nicht das lateinische Wort für "siegte", sondern das deutsche Wort "Vase" - dieses gewiefte Wortspiel hat übrigens ebenfalls zwei Hintergründe, auf den zweiten komme ich noch, aber wir bleiben erst mal bei den Examen. Also. Examen. Ach ja. Examen. Ich bin ja ein Prüfungsmensch, kann man nicht sagen. Natürlich bin ich aufgeregt und mein Magen spielt vor Prüfungen immer total verrückt und macht komische Geräusche, aber an und für sich. Prüfungsmensch. Leider bin ich nicht nur ein Prüfungsmensch, sondern auch eine Katastrophe was mündliches Niederländisch angeht. 

Heute (wenn ihr das lest gestern) war das Schreibexamen dran - was, meiner Einschätzung nach - eigentlich ganz gut gelaufen ist. Also positiver Tagesstart. Und dann kam mein persönlicher Liebling. Also, nicht. Sprechexamen. Hach. Kann mich bitte jemand schein-entführen, damit ich mich um die Tatsache herum mogeln kann wie wenig von wenig das was wird? Wäre jemand bereit gewesen mich schein-zu-entführen ist das ein netter Zug, aber nun ja zu spät. Das Examen ist geschrieben, beziehungsweise gesprochen, und es war wirklich nicht gut. Okay, niemand ist aus dem Sprechexamen gekommen und hat das Adjektiv "gut" verwendet (alle fanden es katastrophal), aber ich glaube ernsthaft, dass ich durch dieses Examen mit Pauken und Trompeten gerattert bin. Ich sehe meinen halben Oberstufen-Jahrgang übrigens jetzt die Augen verdrehen, weil ich in den letzten zwei Jahren Oberstufe so oft den Satz: "Das war jetzt aber wirklich eine LK, bei der ich unterpunktet habe." gesagt habe und einfach nie unterpunktet war (außer in einer einzelnen Geo-Topografie-Arbeit, wobei ich nicht im Geo-Kurs war und sie nur mitgeschrieben habe, weil meine Freunde im Geo-Kurs waren und ich nichts zu tun hatte, deshalb zählt das nicht) (und ungefähr ein dutzend Mal in Sport-LKs, aber 0 Punkte in Kletterstange sind keine Schande). Aber ich schwöre - bei Heinrich Heine - ich bin beim Sprechexamen durchgefallen. Versteht mich nicht falsch, ich nehm das eigentlich relativ locker (bisher), weil ich den Sprachkurs ja nicht mitgemacht habe um das Examen zu bestehen sondern um Land, Leute und Leben ein bisschen kennenzulernen (und das ist geglückt), deshalb wird das mehr eine transzendentale Erfahrung für mich als alles andere, aber trotzdem. Meh. Scheiß Sprechexamen.

Morgen (beziehungsweise heute - das mit dem Vorbereiten und den verschobenen Zeitformen hier ist viel zu anstrengend für irgendwann elf Uhr Abends) sind dann noch Lesen und Hören dran - zwei Multiple-Choice-Tests, die ich auf mich zukommen lasse, über die ich mir aber ehrlich gesagt nicht so den Kopf gemacht habe. Entweder kommen humane Texte dran oder eben nicht, grundsätzlich kann ich beides. Aber Sprechen. Ach, man. Irgendwie ein bisschen schade, dass es daran wahrscheinlich scheitern wird. Aber Nachprüfung - habe ich mir geschworen - werde ich mir nicht geben, da ich mich 1. auf Sprechen sowieso nicht wirklich vorbereiten kann, jedenfalls nicht in dieser Periode zwischen Examen und Nachprüfung und 2. 70€ extra für eine Examenswiederholung, die ich nicht brauche und wahrscheinlich wieder nicht bestehen werde, so viel besser in - keine Ahnung, Bücher - investiert werden können. Würde ich das Examen tatsächlich brauchen, würde ich zu dieser Sache wahrscheinlich komplett anders stehen, aber wie bereits erwähnt: Ich brauche das Examen nicht, da ich auf Englisch studiere und nicht auf Niederländisch und nur mitgemacht habe, um die Basics zu bekommen, mit denen ich dann weiter arbeiten kann. Soweit dazu, also lasst euch nicht von dieser Entspannung hier täuschen, spätestens bei den ersten Psycho-Klausuren werde ich wieder zum Tier. 

Mir war es wichtig, mal was über gefühlte Total-Versagens-Momente zu schreiben, weil ich auf Instagram und Co. häufig Leute sehe, bei denen oben im Profil "Regel Nummer eins: Sei niemals Nummer zwei." steht. Ich habe eine Hassliebe zu solchen Studybloggern. Weil auf der einen Seite: Super, dass sich Leute so anstrengen und ambitioniert ihre Pläne verfolgen und dafür Opfer bringen - ich finde das sehr inspirierend. Aber andererseits: Ich habe ein gutes Abitur gemacht, aber auch ich lasse mich manchmal von diesem Streben nach Perfektion so fertig machen, dass man am Ende nicht mehr die 1,2 im Abidurchschnitt sieht, sondern die 0,2 die zur 1,0 gefehlt hat. Und das. Schreibt es euch auf. Stickt es auf ein Kissen. Tätowiert es euch auf die Stirn. Ist nicht, wie man über sich selbst denken sollte. Man ist immer irgendwo nicht die Nummer eins. Man verhaut immer mal Examen - aus welchen Gründen auch immer. Irren und Wirren und Verwirren ist so menschlich und so wundervoll, weil es uns - im Gegensatz zu Perfektion - wirklich weiter bringt und die guten Anekdoten liefert, die ich in solchen Formaten hier verarbeiten kann. Und so sehr ich mir auch manchmal wünsche, da würde eine noch bessere Note stehen oder ich wäre noch produktiver und noch erfolgreicher und noch besser. Scheiß drauf. Man darf auch mal einfach stolz sein, ohne sich die Erfolge anderer unter die Nase reiben zu lassen, die einen selbst immer kleiner werden lassen. Irren ist ein Teil von mir und Gott, es ist ein wichtiger Teil. Ich wäre nicht ich ohne mein Irren. Und das wäre - auf lange Sicht betrachtet - viel schlimmer als fehlende Perfektion. Es gibt eine ganze Menge mit bestandenen Examen und guten Zeugnissen, aber nur eine Antonia. Und am Ende des Tages ist es das, was zählt. Weil ich muss ja nicht mein Leben lang mit meinem Zeugnis rumhängen, sondern mit mir selbst.

So. Das war jetzt offiziell das Wort zum Montag Dienstag. Ich bin sicher, dass ich über dieses ganze Perfektionismus-Streben noch mal einen extra Post verfassen werde, da das ein Thema ist, das mich in letzter Zeit sehr umgetrieben hat und über das ich allgemein gern mal sprechen würde, weil ich das Gefühl habe, dass wir mal drüber sprechen sollten. So von Abigeneration zu künftigen Abigenerationen und Mittlerereifegenerationen und Hauptschulgenerationen und sonstigen Generationen. Zu Perfektionismus-Generationen. Wir müssen reden. Aber nicht heute, sicher in näherer Zukunft. Bis dahin...

Liebe Grüße,
Antonia


P.S.: Weshalb der Post heute den klanghaften Titel "Veni, vidi, VASE" trägt, liegt übrigens darin begründet, dass ich vor ein paar Tagen ein wunderschönes Gefäß (es ist eigentlich keine Vase, aber ich konnte der Alliteration nicht widerstehen) gekauft habe. Es ist eine weiße gerade zulaufende Dose aus irgendeiner Art Ton oder Porzellan etc. (ich habe keine Ahnung, ehrlich) mit einem Holzdeckel. Auf diese Dose sind unten Regentropfen gemalt. Und eigentlich ist alles, was ihr über sie wissen müsst, folgendes: Sie ist perfekt. Nicht für jeden, aber für mich. Als hätte dieses Stück Welt nur auf mich gewartet. Ich bin gekommen, ich habe sie gesehen, ich musste sie kaufen. Einfach, weil es so "ANTONIA" geschrieen hat. Jetzt steht da also eine Dose bei mir herum und ich bin noch nicht ganz schlüssig, was in die Dose kommt. Aber Leute, sie ist so perfekt.

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8/01/2016

JULI - Niederlande, Organisationsyoga und 2. Blog-Geburtstag (+ Gewinnspiel)

Hallo meine Lieben,

Bevor es mit dem Monatsrückblick los geht: Ich erinnere noch einmal daran, dass das Geburtstagsgewinnspiel noch bis heute Abend 23:59 Uhr läuft und ihr definitiv daran teil nehmen solltet. Hier geht's lang, es lohnt sich! So, jetzt aber mit dem eigentlichen Konsens dieses Beitrages weiter...

Mein erster Monat in den Niederlanden ist praktisch nur so vorüber geflogen und deshalb wurde ich (mal wieder) von der Tatsache überrumpelt, dass ja heute wieder ein Monatsrückblick ansteht. Was es einmal mehr beweist: Ich werde langsam und stetig zu einer dieser schrulligen alten Damen, die über nichts anderes reden als das schnelle groß und erwachsen und alt werden von ungefähr jedem und anschließend vollkommen aus dem Blauen heraus überfordert mit Elektronik sind und man sich fragt, wo denn die Elektronik, mit der sie überfordert sind, eigentlich so zusammenhangslos hergekommen ist. Okay, der zweite Punkt ist heute eher der Tatsache geschuldet, dass ich gerade zwei meiner insgesamt vier Niederländisch-Examen hatte (von denen 50% sogar ganz gut gelaufen sind und andere 50% nicht das Gelbe vom Ei waren) und mein Gehirn irgendwie Brei ist. Ich glaube, ich habe mich in meinem ganzen Leben noch nicht so heftig und oft vertippt, wie gerade. Jeder zweite Buchstabe ist verdreht und ich schreibe Wörter klein, die groß gehören und Wörter groß, die klein gehören und ich brauche dringend einen Mittagsschlaf oder irgendetwas ähnlich Entspannendes.

Aber bevor ich mir - seien wir ehrlich - den restlichen Nachmittag Gilmore Girls anschaue (im Zuge der Prokrastination, die ich gerade betreibe, habe ich schon fast die komplette erste Staffel am letzten Wochenende geschafft), möchte ich wenigstens noch ein kurzes Juli-Resümé ziehen.

Der Juli war der erste Monat meines Lebens, in dem ich ohne Unterbrechung im Ausland war und ist gleichzeitig die längste Zeit, die ich überhaupt jemals von Zuhause weg war. Die meisten künftigen Kommilitonen von mir, sind nach dem Abi schon mal ein Jahr durch die Gegend gereist, haben ein freiwilliges Jahr gemacht und - auf kurz oder lang - irgendwie schon mal gelernt, allein mit sich zurechtzukommen, bevor sie in die Niederlande gezogen sind. Und wenn sie das nicht hatten, dann sind sie auf irgendeinem anderen Weg mal einen Umweg gegangen und haben daraus gelernt und so weiter und so fort. Deshalb habe ich mich zu Beginn des Monats teilweise noch ein bisschen kükenhaft gefühlt, zwischen diesem ganzen ausgewachsenen Geflügel (dieser subtile Vergleich bestätigt meine Meinung, dass ich definitiv nicht schreiben sondern schlafen sollte). Aber wie das halt so ist. Man lernt immer mehr Leute kennen und irgendwann geht einem auf, dass man nicht die einzige Person ist, die teilweise noch ein bisschen verpeilt durch die Gegend irrt und - selbst wenn - darüber eher lachen als verzweifeln sollte.

Kurzum: Es wäre übertrieben zu sagen, dass ich einen holprigen Start hatte, weil ich verliebt in Nijmegen bin und mich dank vieler lieber Leute (es eskaliert heute eindeutig mit den Alliterationen) auch genau ein Mal aufgetretenes Heimweh gut überlebt habe. Meine Sorge war anfangs, neue Freunde zu finden (Obwohl ich mit so was eigentlich gar keine Probleme habe, aber eine Stimme im Hinterkopf ist ja immer da, die "DU WIRST EINSAM UND ALLEIN STERBEN" flüstert - nein? Nur bei mir? Auch okay.) - und diese Angst war (im Nachhinein betrachtet) vollkommen unbegründet. Ich habe tolle Leute kennengelernt und bin guter Dinge, dass wir uns auch nach dem Sprachkurs und trotz unterschiedlicher Studienrichtungen nicht aus den Augen verlieren. Was allerdings wirklich ein bisschen holprig vonstatten ging war die eigene Organisation. Nicht, weil es wirklich gehakt hat, sondern weil man selbst eine unheimliche Angst hat, irgendeinen riesigen Fehler zu machen und anschließend vollkommen durchdrehen zu müssen. Man muss nicht durchdrehen. Das eigene Leben sieht von der eigenen Perspektive immer wie ein viel größeres Bündel Chaos aus als es eigentlich ist. Also sage ich es noch mal: Nicht den Kopf verlieren. Denn wenn ich mir so die kleinen Problemchen ansehe, mit denen ich mich rumschlagen musste, denke ich am Ende der letzten paar Wochen: Hast du eigentlich ganz gut gelöst. Und mit jedem kleinen Problemchen mehr wird man sowieso entspannter. Kann also nur besser werden.

Blogtechnisch war letzten Monat neben dem Sprachkurs (der teilweise wirklich viel Zeit geraubt hat) relativ solide was los, was mich natürlich ein bisschen stolz macht. Die Classic Confessions laufen, die Niederländisch für Anfänger-Beiträge laufen und nebenbei ist mein kleines Stückchen Internet vor einigen Tagen zwei Jahre alt geworden. Ich freu mich immer noch wie ein kleiner Schneekönig, dass ich selbst so gut durchgehalten habe und immer noch am Schreiben bin, was natürlich ohne die lieben Kommentare etc. irgendwann nicht mehr möglich gewesen wäre. Oben habe ich es bereits erwähnt, aber eine viel ausführlichere Dankesrede habe ich im Geburtstagspost geschrieben und dort gibt es auch ein Dankeschön-Gewinnspiel für alle die treuen Tomaten (Alliterationen, ernsthaft), die mir das Bloggen so angenehm machen. Schaut mal vorbei. Heute läuft es noch.

Ansonsten bin ich dann nächste Woche endlich auch mal wieder für ein paar Tage in Deutschland und freu mich schon wieder Katzen, Bruder und Freunde wiederzusehen (meine Eltern natürlich auch, aber die waren ja zwischenzeitlich schon mal oben) (und ja, ich weiß, zu viel wieder) (wieder, wieder wieder) (Ich glaube, jedes Mal, wenn ich so was mache, stirbt irgendwo ein Lektor.) und vor allem auf voll-gedeckte Frühstückstische und fertig serviertes Mittag. Ich koche zwar sehr gern und würde auch mein Leben nicht mehr gegen Hotel Mama tauschen wollen, aber bei Muttern schmeckt's ja bekannter Weiße immer noch am besten. Und außerdem fehlen mir meine Bücher, die noch in meinem alten Kinderzimmer in Umzugskartons stehen. Und mein Harry Potter and The Cursed Child-Skript liegt auch bei meinen Eltern und auf das freu ich mich sowieso. Also. Morgen kommt meine Mutter hoch, packt mich dann am Donnerstag ein und bringt mich zurück in die Heimat und ich freu mich schon drauf.

Morgen kommt dann die Auslosung für's Gewinnspiel und ein Examens-Review bei Niederländisch für Anfänger. Ich freu mich schon drauf, das alles hinter mich zu bringen (also das Examen, nicht die Posts :D) und erst mal nicht mehr bei schönstem Wetter in Klassenzimmern sitzen zu müssen und endlich dem Studium vollends entgegenfiebern zu können. Aber bis dahin...

Liebe Grüße,
Antonia

P.S.: Alle Tippfehler, Satzbaufehler etc. tun mir wirklich leid, aber ich bin nach diesem ganzen niederländisch Schreiben und Reden heute einfach nur hinüber. Deshalb, lest sie, nehmt sie war und behaltet sie dann :D
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